
Glücklich, wer leere Baumärkte hat: Nachdem im alten Praktikermarkt in Heidelsheim das Kreisimpfzentrum eingerichtet wurde, kommt nun in den alten Profi-Foos in der Bruchsaler Bahnstadt ein privates Testzentrum.
Am kommenden Mittwoch soll es losgehen, so informierte Bruchsals Bürgermeister Andreas Glaser. Er ist Chef des Corona-Krisenstabs der Verwaltung, und das Versprechen der Bundesregierung, dass bald alle Deutschen Tests bekommen sollen, hat ihm manche grauen Haare wachsen lassen - im übertragenen Sinn zumindest.
Während die ersten Mitarbeiter der Verwaltung und der Stadtwerke bereits für die Tests geschult wurden, liefen parallel die Verhandlungen mit einem privaten Anbieter. Die Firma Topteam aus Offenbach richtet nun im ehemaligen Baumarkt ein Center ein, das zu Spitzenzeiten rund 200 Tests pro Stunde vornehmen kann.
Angeboten werden sowohl Antigen-Schnelltests als auch die präziseren und sicheren PCR-Tests, auf deren Ergebnis man länger warten muss. Abgerechnet wird direkt mit der Kassenärztlichen Vereinigung, sodass die Stadt hier außen vor ist. „Die Stadt kostet das nichts“, freute sich Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick.
Auch an die 15.000 Tests aus der Landesreserve, die die Stadt erhalten hat, muss man nicht ran, heißt es von Glaser. Montags bis freitags soll von 8 bis 19 Uhr geöffnet sein, samstags von 10 bis 17 und sonntags von 13 bis 17 Uhr. „Die Verträge sind fixiert“, erklärt Glaser. Mindestens drei Monate lang soll das Testcenter bestehen. „Wir können noch nicht einschätzen, wie groß die Nachfrage sein wird.“
Wo gibt es Berechtigungsscheine?
Im Baumarkt von Stadtrat Roland Foos, der seit November geschlossen ist, entstehen nun bis zu acht Teststraßen. Zu Beginn werden ein bis zwei Menschen am Empfang arbeiten, außerdem gibt es drei „Tester“, die Abstriche vornehmen, erklärte Glaser in der Sitzung des Gemeinderats. Das privatwirtschaftlich organisierte Testzentrum sei als Ergänzung gedacht zu bereits bestehenden Testangeboten etwa in Arztpraxen und Apotheken. Auch bestehende Teststrukturen in Schulen oder Altersheimen seien davon unbenommen.
Noch offen ist, wer, wann und wie oft berechtigt ist, sich kostenlos testen zu lassen. Berechtigungsscheine haben bereits etwa Lehrer oder Erzieher bekommen. Aber auch alle anderen Bürger sollen laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn seit 8. März mindestens einmal pro Woche einen kostenlosen Test erhalten. Wer sich öfter testen lassen möchte, muss voraussichtlich selbst dafür zahlen.
Das Testergebnis gibt es aufs Handy
Die Abwicklung im Testcenter funktioniert weitgehend digital. Man muss sich vorher für einen Termin anmelden. Demnächst soll es dazu auch noch eine Telefonnummer geben, für all jene, die keinen Zugang zum Internet haben. Spontan vor Ort bekommt man nur einen Test, wenn zufällig ein Platz frei ist. Auf das Ergebnis muss man nicht warten, sondern bekommt eine Nachricht aufs Handy.
Wer einen negativen Test hat, sei für 48 Stunden „clean“, erklärt Glaser. Die Wahrscheinlichkeit, dass er andere ansteckt, sei dann relativ gering. Denkbar wäre beispielsweise, dass man künftig nur mit dem Nachweis eines solchen Tests Eintritt zu Geschäften oder Restaurants erhält.
Ein Schnelltest ohne Berechtigungsschein kostet in Bruchsal 24 Euro, ein PCR-Test 69. Soll die Probe auch auf die Mutationen untersucht werden, kostet der PCR-Test 89 Euro.
Hotline-Nummer und Webseite
Aktualisierung: Das neue Bruchsaler Corona-Testzentrum des Unternehmens topteam im Baumarkt Foos in der Bahnstadt öffnet am Mittwoch um 8 Uhr. Die Anmeldung und Registrierung erfolgt online unter www.Testzentrum-Bruchsal.de. Termine können ab Dienstag, 16. März, 8 Uhr, gebucht werden. Die Nummer der Telefon-Hotline lautet (0177) 680 05 19. Wer spontan vorbeikommt, kann nur dann auf einen Test hoffen, wenn gerade ein Termin frei ist, teilt die Stadt Bruchsal mit.