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Auswirkungen der Pandemie

Bruchsaler Grafiker veröffentlicht Corona-Tagebuch

In seinem Haus liegen Zeichenbock und Stifte. So konnte der Illustrator seine Ideen sofort zu Papier bringen. Über 100 Bilder mit kurzen Kommentaren dokumentieren seine Sicht auf die Pandemie – bis zum 8. April, als andere Nachrichten die Aufmerksamkeit abziehen.

Grafiker Diethard Kokoska zeigt in seinem Büro das Buch mit über 100 Zeichnungen.
„Mein Corona-Tagebuch“ heißt das Werk des Grafikers Diethard Kokoska, das über 100 Karikaturen zur Corona-Krise enthält. Foto: Natalie Dechant

Der Bruchsaler Grafiker, Zeichner und Illustrator Diethard Kokoska hat im Verlag Regionalkultur das Buch „Mein Corona-Tagebuch“ mit über 100 Karikaturen veröffentlicht.

„Als Ende März 2020 fast kein Toilettenpapier mehr in den Supermarktregalen zu finden war und mir bewusst wurde, warum das geschehen war, setzte ich mich an meinen Zeichentisch, und es entstand eine erste Karikatur über die Corona-Krise“, erzählt Kokoska.

Von diesem Zeitpunkt an fertigte er bis April dieses Jahres über 100 Karikaturen mit jeweils einem kurzen Kommentar an, in denen er wesentliche Stationen der Corona-Krise dokumentiert.

Da es fast jeden Tag Schreckensbotschaften gab, hatte ich immer etwas zu tun.
Diethard Kokoska, Grafiker aus Bruchsal

Im Mittelpunkt jeder Karikatur steht die unverkennbare Form des Coronavirus, das in verschiedenen Größen und kräftigen Farben zum Teil mit einem Gesicht oder beispielsweise als Olympiaringe oder entfremdeter Schneemann dargestellt ist.

„Da es fast jeden Tag Schreckensbotschaften gab, hatte ich immer etwas zu tun“, sagt der 81-Jährige, dem die meisten Ideen abends beim Fernsehen einfielen. Da er an mehreren Plätzen in seinem Bruchsaler Haus einen Skizzenblock und einen Zeichenstift deponiert hat, konnte er seine Ideen unmittelbar auf Papier skizzieren.

Jede Karikatur ist mit dem Entstehungsdatum versehen, so dass die Corona-Krise in chronologischer Abfolge festgehalten ist. Die ersten Einschränkungen Ende September 2020, die Maskenpflicht, die ersten Impfungen, die verschiedenen Varianten des Virus, die Selbsttests sind nur einige Stationen, die in Kokoskas Corona-Tagebuch Platz finden.

Außer Karikaturen enthält das Buch auch ein Weihnachtsmärchen, das der Bruchsaler zum Weihnachtsfest im vergangenen Jahr selbst geschrieben hat.

Erst die Tinte, dann der Scanner

Ein zentrales Thema des Buches ist die Corona-Impfung, die der Grafiker immer wieder thematisiert. Da im März neue Meldungen über den Ukraine-Krieg die Corona-Nachrichten ablösten, endet sein Buch mit einer Zeichnung vom 8. April und dem Text: „Die Corona-Impfpflicht ist geplatzt. Das Virus freut sich!“

Zeichner Kokoska freut sich, dass ihn seine Familie darin bestärkte, seine Karikaturen in dem 128 Seiten starken Buch zu veröffentlichen. Zuvor hatte er mehrere kleine 20-seitige Büchlein angefertigt und an Freunde und Bekannte verschenkt.

Kokoska fertigt seine Werke zunächst mit Skribtol, einer wasserfesten Tinte, auf dünnem Transparent an. Danach werden die Zeichnungen eingescannt und am Computer weiter bearbeitet, dort kommen auch die Farben hinzu. „Als ich meine Ausbildung absolvierte, gab es noch keine Computer, aber ich beschäftigte mich später damit und stellte mich um“, erklärt er.

Grafiker fertigt Karikaturen für Rotary-Club Bruchsal an

Nach seiner Ausbildung in Hamburg und Bruchsal bekam der Grafiker in einem Buchverlag den letzten Schliff als Illustrator und Pressezeichner. Von 1978 bis 2006 leitete er das grafische Atelier im Bereich Mode mit 15 Mitarbeitenden in einem großen Karlsruher Versandhaus.

Viele Logos regionaler und überregionaler Unternehmen stammen aus seiner Feder und werden heute noch verwendet. Die Gestaltung von Buchcovern gehört ebenfalls zu seinen Kernkompetenzen. Für den Rotary-Club Bruchsal fertigte der Fachmann unter anderem über 40 Karikaturen der Präsidenten im Stil japanischer Holzschnitte an.

Das Buch „Mein Corona-Tagebuch“ von Diethard Kokoska (128 Seiten) ist im Verlag Regionalkultur erscheinen und kostet 14,90 Euro.

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