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200 Teilnehmer an Demo

Bruchsaler Klimaaktivisten kritisieren Rolle der FDP in der Regierung

„Parents for Future“ aus Bruchsal waren federführend bei der Klima-Demo am Freitagabend in Bruchsal. Und sie fanden neue Gruppen als Mitstreiter.

Demo
Aktivisten der Klimabewegung zogen eine Dreiviertelstunde lautstark durch die Stadt und forderten schnelle politische Aktionen auf allen Ebenen. Foto: Thomas Liebscher

Für Nadia Wolf ist das aktuell wichtigste politische Anliegen beim Kampf für den Klimaschutz klar: „Die Politik muss auf die Wissenschaft hören anstatt Konzerninteressen zu vertreten.“ Wolf nimmt mit ihren zwei kleinen Kindern erstmals an der Demonstration „Fridays for Future“ in Bruchsal teil.

Sie kommt aus Stutensee und ist bei der Inititative Foodsharing aktiv. Ihren eigenen Beitrag zum Klimaschutz nimmt sie sehr ernst: „Wir haben ein Elektroauto und Photovoltaik auf dem Dach.“

Wie Wolf sind über 200 Menschen mit dabei beim Marsch am Freitagabend durch die Innenstadt. Menschen aller Generationen rufen: „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut.“

Christliche Aktivisten sind auf Demo mit dabei

Eine Dreiviertelstunde lange ziehen die Demonstranten mit ihren Rufen und Transparenten für Klimaschutz durch Bruchsals Zentrum, bevor es am Marktplatz zu einer Kundgebung kommt. Organisiert wird der regionale Teil des bundesweiten Aktionstags vor allem von „Parents for Future“ Bruchsal.

Mit dabei sind „Christians 4 Future“ und die Aktivisten von Foodsharing. Vertreterinnen der „Omas for Future“ aus Bretten zeigen sich mit großen herzförmigen Plakaten, auf denen der Planet Erde abgebildet ist.

Plakat
Viele individuelle Plakate zeigten die Teilnehmer der Demonstration in Bruchsal. Foto: Thomas Liebscher

„Die Demonstration ist immer nur ein Teil unserer politischen Aktionen. Es gibt außerdem regelmäßig die Critical Mass von Radfahrern im immer noch zu autolastigen Bruchsal“, sagt Mitorganisatorin Nina Wienhöfer. „Wir sind allerdings auch an sehr konstruktiven Gesprächen mit der Stadt über eine Verkehrswende und das, was wir hier umsetzen können.“

Beim Blick auf die aktuelle Politik der Bundesregierung nehmen die Klimaaktivisten vor allem die FDP ins Visier. „Sie blockiert und deshalb herrscht Stillstand in der Ampelkoalition und das 1,5-Grad-Ziel wird verfehlt“, heißt es zur Begrüßung am Bahnhof.

Bisher habe man sich in der Regierung auf die Grünen verlassen können. Die sollten aber keinen faulen Kompromissen mehr zustimmen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz müsse sich der bockigen FDP entgegenstellen.

Foodsharing als Teil der Klimabewegung

Mitstreiter bei der Klimabewegung sind die Lebensmittelretter von Foodsharing. Für sie spricht Manu Peters, berichtet von den „Fairteilern“ und weist auf Frankreich hin, wo es schon längst verboten sei, noch haltbare Lebensmittel wegzuwerfen. Für die Demonstranten hat Peters am Freitagabend gerettete Backwaren anzubieten.

Juliane Schneidemesser hat „Christians 4 Future“, also die Christen für die Zukunft, in Bruchsal mitbegründet. Sie spricht auf dem Marktplatz Bruchsal über das, was sie zu Klimaaktionen bringt: „Das Wort Schöpfung mehr als das Wort Umwelt.“

Die Liebe zur Schöpfung treibt sie an und sorgt für Wut und Energie. Und eben das Zusammenwirken mit der Fridays-Bewegung. Pastor Knut Neumann trägt ebenfalls eine Fahne der christlichen Protestierer. Er findet, politisch sollte jetzt möglichst schnell ein Ausbau der alternativen Energieerzeugung umgesetzt werden.

„Auch wenn der Prozess nicht so einfach ist, weil es Widerstände beispielsweise gegen Windräder gibt.“ Aber wo sie sinnvoll seien, sollten sie nicht durch Klagen hinausgezögert werden können, sagt Neumann.

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