Skip to main content

Sieben Mitarbeiter der Intensivstation positiv getestet

Bruchsaler Klinik ist wieder ein Corona-Hotspot

Mit einem Besucherstopp reagieren die Kliniken in Bruchsal und Bretten auf die steigenden Covid-19-Infektionen in der Region. Auch unter den Mitarbeitern gibt es wieder einen größeren Ausbruch. Nun sollen Corona-Schnelltests helfen, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Besucherstopp in Fürst-Stirum-Klinik
Besucherstopp verhängt: Angesichts der steigenden Infektionszahlen kann die Fürst-Stirum-Klinik in Bruchsal wieder nur in Ausnahmefällen besucht werden, etwa bei Geburten oder wenn Patienten im Sterben liegen. Foto: Martin Heintzen

Die RKH-Kliniken haben wieder einen Besucherstopp für die Fürst-Stirum-Klinik in Bruchsal und die Rechbergklinik in Bretten verhängt. Offiziell wird die Maßnahme mit den steigenden Covid-19-Zahlen im Landkreis Karlsruhe begründet. Inoffiziell macht der Fürst-Stirum-Klinik erneut ein Covid-19-Ausbruch unter den Mitarbeitern zu schaffen.

Allein fünf Pflegekräfte sind nach BNN-Informationen auf der Intensivstation positiv getestet worden, nachdem sie einen Patienten aus einem Altenheim betreut haben. Er war zunächst negativ getestet worden. Pressesprecher Alexander Tsongas räumte auf Nachfrage ein, dass sich die Zahl am Dienstag auf sieben erhöht hat: „Mittlerweile sind fast alle Tests bei den Kontaktpersonen gelaufen.“

Schnelltests kommen noch diese Woche

Im Frühsommer war es der Klinikleitung in Bruchsal erst nach dem Massentest von 1.000 Mitarbeitern gelungen, das Infektionsgeschehen wieder einzufangen. Noch diese Woche wollen die RKH-Kliniken Schnelltests für Mitarbeiter einführen, um flächendeckend bei Infektionen geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Dafür stehen laut Tsongas mehrere 1.000 Schnelltests zur Verfügung. Die Ergebnisse sollen nach 15 bis 30 Minuten vorliegen. Im Frühsommer hatte es wegen 14 infizierten Mitarbeitern und zwölf Patienten einen wochenlangen Besucherstopp gegeben.

Der soll dieses Mal „mit Augenmaß“ durchgesetzt werden. So können etwa Angehörige einen Patienten besuchen, der im Sterben liegt, sowie Väter oder Begleitpersonen bei der Geburt dabei sein. „Da im Landkreis Karlsruhe die Inzidenz über dem kritischen Schwellenwert von 50 liegt, müssen wir alles tun, um die Infektionsgefahr in unseren Krankenhäusern so gering wie möglich zu halten“, begründete RKH-Kliniken-Geschäftsführer Jörg Martin die Entscheidung. Der Besucherstopp werde aufgehoben, sobald der Inzidenzwert von 50 unterschritten wird.

80 bis 90 Prozent der Mitarbeiter hatten keinen Mundschutz auf.
Bastian Stang / Patient in der Notaufnahme

Dass die Klinikleitung die Schutzmaßnahmen einhält, hält jedenfalls BNN-Leser Bastian Stang aus Obergrombach für zweifelhaft: „80 bis 90 Prozent der Mitarbeiter hatten keinen Mundschutz auf“, erzählt er nach dem Besuch der Notaufnahme am 22. Oktober. Zu dem Zeitpunkt sei die Notaufnahme schlecht besetzt gewesen. Eine ältere Dame wartete bereits seit drei Stunden auf ein freies Bett. Mehrere Krankentransporter mussten mindestens eine Stunde warten, weil sie ihre Patienten, darunter einen Schlaganfallpatienten, nicht abliefern konnten, so Stang.

Mit den Vorwürfen konfrontiert, verwies Roland Walter von der RKH-Regionalverwaltung darauf, dass alle Mitarbeiter mit direktem Patientenkontakt eine sogenannte FFP2-Maske tragen müssen: „Regelmäßig finden dazu auch Kontrollgänge statt.“ Die anderen Mitarbeiter sind angehalten, schon aus Selbstschutz, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Verdachtsfälle binden Räume und Personal

Gegenwärtig liegen in Bruchsal fünf positive Covid-19-Fälle auf der Normalstation, einer wird intensivmedizinisch behandelt. In Bretten sind fünf infizierte Patienten auf der Normalstation. In beiden Kliniken gibt es jeweils zwölf Verdachtsfälle. Diese werden nach Angaben des Kliniksprechers Alexander Tsongas solange in Zimmern separiert, bis das Ergebnis des Tests vorliegt. Das bindet Räume und Personal. Vereinzelt müssen deshalb bereits geplante Operationen und Eingriffe verschoben werden, um die Versorgung der zunehmenden Covid-19-Patienten sicherstellen zu können.

nach oben Zurück zum Seitenanfang