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Moltkebrücke wird saniert

Bruchsaler müssen ein Jahr Umleitung fahren

Am 27. Januar gehen die Bauarbeiten los: Dann wird für 13 Monate die Brücke über den Saalbach in der Bruchsaler Moltkestraße gesperrt sein. Das könnte vor allem in den ersten Tagen für reichlich Verkehrsprobleme sorgen. Denn die Moltkestraße ist eine wichtige Durchfahrtsstraße parallel zum Bahnhof.

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Vor der Sanierung: Bruchsals brüchigste Brücke führte in der Moltkestraße über den Saalbach. Anderthalb Jahre lang wurde die Brücke erneuert und die denkmalgeschützte Brüstung saniert. Foto: Heintzen

Man könnte sie glatt übersehen, die kleine Brücke in der Bruchsaler Moltkestraße über den Saalbach. Und doch bereitet sie dem Stadtbauamt viel Arbeit, und belastet den Stadtsäckel mit Millionen. Denn das teils denkmalgeschützte Bauwerk muss grundlegend saniert werden. Wenn am 27. Januar die Arbeiten losgehen, wird das nicht nur an der Ecke Moltkestraße und Viktoriastraße zu spüren sein, sondern vermutlich Auswirkungen auf den gesamten innerstädtischen Verkehr haben. Denn bis Ende März 2021 bleibt die Moltkestraße dort dicht. Die Kreuzung davor bleibt die meiste Zeit aber befahrbar.

Seltene Betonwerksteinarbeit

„Die Brücke ist abgängig“, so würde es ein Bauingenieur ausdrücken. Oliver Krempel, Chef des Stadtbauamtes und sein Team haben das Projekt geplant. Die Brücke stammt wohl aus der Zeit der Jahrhundertwende. „Es handelt sich hier um eine seltene Betonwerksteinarbeit“, weiß Krempel. Doch deren Stahlkonstruktion rostet, liegt teils offen da. Höchste Zeit, die Brücke zu erneuern. Eine Sanierung wäre nicht wirtschaftlich gewesen, heißt es aus dem Rathaus.

Brüstung ist denkmalgeschützt

Erfahrungen mit einem ähnlichen Bauwerk konnte man bereits in der Friedensstraße bei den Bruchsaler Stadtwerken sammeln. Weil die beiden Brüstungen und ihre Konsolen so wertvoll sind, müssen sie umfangreich von Experten restauriert werden. Ebenso die Natursteinmauern, die den Saalbach an dieser Stelle säumen. Der Rest der Brücke wird modern aufgebaut. Hört sich einfach an. „Ist es aber nicht“, erklärt Bauingenieur und Projektleiter Christopher Meyer. Die beiden Brüstungen – zehn Meter lang, je 30 Tonnen schwer – müssen zunächst mehrfach geschnitten und dann mit einem Kran hochgehoben und in die nahe Viktoriaanlage geschwenkt werden. Dort werden sie in einem Zelt restauriert.

Abwasser- und Gaskanäle werden verlegt

Ist das geschehen, werden die Fahrbahn der Brücke sowie die alten Stemmbögen unterhalb der Straße entfernt. Nun beginnen die flankierenden Kanalarbeiten. „Wir müssen einen Abwasserkanal verlegen. Außerdem wird eine Gasleitung unter dem Saalbach hindurchgeführt“, erklärt Krempel. Das ist zeitlich genau getaktet. Kommt im Herbst die Heizperiode muss die Gasversorgung wieder vollständig gesichert sein.

Besserer Hochwasserschutz

Im Sommer kann dann mit der Pfählung begonnen werden – je fünf Pfähle rechts und links des Bachs. Bevor dann ein Rahmen installiert wird, der künftig die alte Brüstung und die neue Fahrbahn trägt. Die moderne, schlankere Brücke über den Saalbach habe den Vorteil, dass die Wasserdurchlässigkeit viel größer ist – entscheidend fürs nächste Hochwasser. Im Zuge der Arbeiten wird zudem die Kreuzung Moltkestraße/Luisenstraße sowie Viktoriastraße/Orbinstraße optimiert. Der Autoverkehr sowie die Busse werden derweil im Carrée um die Baustelle herumgeleitet. Achtung: Einbahnstraßen beachten!

Für Fußgänger, etwa die Schüler der benachbarten Stirumschule, wird eine Hilfsbrücke installiert, die mit Rampen versehen barrierefrei ist. Radler können drüberschieben.

Rückstau am Bahnhof

„In den ersten Tagen wird es sicherlich in den umliegenden Straßen und auch beim Bahnhof zu Rückstau und mehr Verkehr kommen“, warnt Krempel. Hat sich die Baustelle erstmal herumgesprochen, werden die Autofahrer möglicherweise großflächiger ausweichen. Der Verkehr wird sich innerstädtisch auf andere Straßen verteilen.

3,2 Millionen Euro

Bleibt noch die Frage nach den Kosten: Unterm Strich sollen am Ende 3,2 Millionen Euro stehen. 2,2 Millionen Euro sind die Kosten für die Brückenerneuerung. Sie muss die Stadt stemmen, bekommt dafür aber 506 000 Euro Fördergeld vom Land. Bei den städtischen Töchtern Abwasserbetrieb und Stadtwerke bleiben Kosten von ingesamt gut einer Million Euro für die Leitungen.

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