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Trauer bei SEW-Eurodrive

Bruchsaler Vorzeigeunternehmer Rainer Blickle ist gestorben

Global Player, Weltmarktführer, stetes Wachstum, innovative Technik: Bei der Beschreibung des Bruchsaler Vorzeigeunternehmens SEW-Eurodrive kommt man Superlativen nicht vorbei. Nun ist einer der Väter dieses Erfolgs gestorben: Rainer Blickle.

Rainer Blickle
Vorzeigeunternehmer: Rainer Blickle (rechts) hat die Bruchsaler SEW-Eurodrive zu einem Weltunternehmen aufgebaut. Hier eine Aufnahme von 2009, als er vom damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger das Bundesverdienstkreuz bekommen hat. Foto: Martin Heintzen

SEW-Eurodrive mit Hauptsitz in Bruchsal ist das, was man als deutsches Vorzeigeunternehmen bezeichnen kann. Der Familienbetrieb ist eines der umsatzstärksten Unternehmen in der Region, eine Innovationsschmiede und ein internationaler Marktführer im Bereich Antriebstechnik und Antriebsautomatisierung.

Jetzt ist einer der Väter dieses Erfolgs gestorben: In Bruchsal und in Graben-Neudorf, aber auch an vielen Standorten von SEW in aller Welt, trauert man um Rainer Blickle. Er starb im Alter von 73 Jahren im 90. Jahr des Bestehens von SEW nach kurzer Krankheit in Brasilien.

Unter seiner Ägide ist SEW zu einem Weltunternehmen herangewachsen, das nicht nur an den Standorten in Bruchsal und Graben-Neudorf bis heute weiter wächst. Wiewohl SEW längst ein Global Player ist, hält die Familie auch unter der Führung von Rainer Blickles Bruder Jürgen am Standort Deutschland fest. Ihr Slogan: „Wir bewegen die Welt!“

SEW-Technik wie Motoren und Getriebe findet sich in ungezählten Förderbändern, in Getränkeabfüllanlagen, in Gepäckbändern am Flughafen oder in der Seilbahn auf die Zugspitze. „Mit Rainer Blickle verlieren wir einen besonderen Menschen und eine besondere Persönlichkeit. Er hat das Unternehmen mit seiner Art maßgeblich geprägt und auf Wachstum ausgerichtet.

Auch die Region Bruchsal verliert mit Rainer Blickle einen Bürger, der sich aktiv in vielen Belangen in seiner Heimat eingebracht hat“, erklärte die Geschäftsführung auf BNN-Anfrage. Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick würdigt die „einzigartige Lebensleistung und sein vielfältiges gesellschaftliches Engagement.“

Blickle studierte Maschinenbau und Architektur

Der Bruchsaler Ehrenbürger Rainer Blickle war bis 2013 geschäftsführender Gesellschafter. In Heidelberg geboren hatte er die Entwicklung des väterlichen Bruchsaler Unternehmens Süddeutsche Elektromotorenwerke von Beginn an vor Augen. Er studierte Architektur und Maschinenbau. 1975 ging er für das Unternehmen nach Brasilien, was zu einer zweiten Heimat wurde. Dort begann er mit dem Aufbau des Fertigungswerks.

Nach dem Tod seines Vaters Ernst Blickle kehrte er 1987 nach Deutschland zurück und übernahm die Verantwortung in der Geschäftsleitung der SEW-Gruppe als Geschäftsführender Gesellschafter. In dieser Zeit entstanden unter anderem in Bruchsal die Elektronikfertigung, das Ernst-Blickle-Innovation-Center (EBIC), die DriveAcademy, das Bruchsaler Großgetriebewerk sowie viele weitere Werke auf der ganzen Welt.

Unter seiner Verantwortung entwickelte sich das Unternehmen von einem Umsatz von 409 Millionen DM im Jahr 1982 auf über 2,5 Milliarden Euro 2013. Hatte SEW-Eurodrive 1987 noch 4.648 Mitarbeiter, waren es 2013 bereits 15.500. Heute gehören zur SEW-Familie über 18.000 Mitarbeiter weltweit.

Träger des Bundesverdienstkreuzes

Aber auch außerhalb des Unternehmens war Blickle ein umtriebiger und vielseitig interessierter Mensch: Der Träger des Bundesverdienstkreuzes war zum Beispiel Vizepräsident der IHK Karlsruhe, engagierte sich bei Südwestmetall, als Stifter in der hauseigenen Stiftung aber bei der Bruchsaler Bildungsstiftung, die die Bildung im schulischen Bereich sowie von Wissenschaft und Forschung fördert.

Trauerflor in Graben-Neudorf

In Graben-Neudorf hat der Bürgermeister Trauerbeflaggung angeordnet. Christian Eheim würdigt ebenfalls die Verdienste des dortigen Ehrenbürgers. Rainer Blickle habe sich in herausragender Weise um Graben-Neudorf verdient gemacht. Ein „besonderes Herzensanliegen“ sei ihm stets die Heimatverbundenheit gewesen. „Oftmals im Hintergrund, aber umso effektiver“ habe Blickle wohltätige und soziale Zwecke unterstützt. Mit großzügigen Zuwendungen ermöglichte er viele Projekte. „So hat Rainer Blickle auch auf diesem Wege das Leben vieler Menschen besser gemacht.“

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