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Entscheidung im Gemeinderat

Bruchsaler Weihnachtsmarkt geht in die Verlängerung: Stände öffnen künftig bis zum 5. Januar

Mehr Weihnachtsflair in der Innenstadt: Bis zum 5. Januar soll der Weihnachtsmarkt in Bruchsal künftig gehen. Die Gemeinderäte waren sich einig und verbinden damit große Hoffnungen.

Weihnachtsmarkteröffnung Bruchsal Kübelmarkt
Der Weihnachtsmarkt in Bruchsal wird bis zum 5. Januar verlängert. Das hat der Gemeinderat entschieden. Foto: Martin Heintzen

Es ist fast schon ein Mantra des Stadtmarketings in Bruchsal, wenn es um die Belebung der Innenstadt nach der Corona-Pandemie geht.

Aktionen und Events seien es, die die Leute in die Stadt und in die Läden locken, werden Leiterin Birgit Welge und City-Manager Carsten Lonhard nicht müde zu betonen.

Zuletzt hatten sie ihre Strategie vorgestellt, wie Veranstaltungen diesen Begegnungsort schaffen können, um einen Gegenpunkt zum Online-Handel zu setzen. Bruchsal brauche ein eigenes Profil, hieß es dabei.

Verlängerung als Alleinstellungsmerkmal für Bruchsal

Und für solch ein „Alleinstellungsmerkmal“, wie Stadtrat Fabian Verch (SPD) es nannte, hat jetzt der Gemeinderat Bruchsal einstimmig grünes Licht gegeben. Der Weihnachtsmarkt geht in Verlängerung, die Buden sollen künftig bis zum 5. Januar geöffnet bleiben. Die Idee sei vielleicht nicht gerade spektakulär, wie Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos) in der Sitzung sagte, könnte aber eine große Wirkung entfalten.

Es ist unser aller Wunsch, Kunsthandwerk in die Stadt zu holen.
Cornelia Petzold-Schick, Oberbürgermeisterin von Bruchsal

In der Region gebe es nur in Speyer (bis zum 9. Januar) und in Baden-Baden (bis zum 6. Januar) Weihnachtsmärkte, die nach dem Fest noch fortgeführt werden. Darin sehen Verwaltung und Gemeinderat offensichtlich großes Potenzial. In der oft freien Zeit könnte für viele der verlängerte Markt einen Ausflug wert sein und sie auch in Geschäfte führen. Besuche in den genannten Städten bestätigen: Der Besucherandrang dort ist immer hoch.

Damit das auch in Bruchsal gelinge, sei es wichtig, wie Roland Foos für die Freien Wähler betonte, dass das Angebot bei den Ständen stimme. Seit dem 20. April läuft die Anmeldung für Beschicker des Weihnachtsmarktes, vier hätten bereits signalisiert, nach Weihnachten weitermachen zu wollen, so die OB. Das Stadtmarketing wolle das Angebot steuern. „Es ist unser aller Wunsch, Kunsthandwerk in die Stadt zu holen.“

Weihnachtsmarkteröffnung
Im vergangenen Jahr klagten Beschicker des Bruchsaler Weihnachtsmarktes über die 2G Plus-Regel, die manchen Besucher abhielt. Foto: Martin Heintzen

Gerade die Budenbetreiber wurden im vergangenen Winter arg gebeutelt. Noch am Tag der Eröffnung wurde bekannt, dass der Zugang beschränkt werde. „2G-plus“, also vollständig geimpft und getestet, mussten Besucher sein, um einen Glühwein zu trinken oder eine Wurst zu essen.

Damals machte sich schnell Verzweiflung und Resignation unter den Anbietern breit. Kaum eine Woche später war vom Budenzauber schon nichts mehr übrig, da das endgültige Aus für die Weihnachtsmärkte kam.

Vor der Entscheidung hatte man sich in der Verwaltung, vor allem die OB selbst, darüber gesorgt, ob der Weihnachtsmarkt seinen Namen auch über die Feiertage hinaus behalten kann. Von einem „Winterfest“ war daher als Arbeitstitel die Rede. Doch die Sorgen waren wohl unbegründet, wie ein Schreiben von Dekan Lukas Glocker deutlich machte. Die Kirchen wurden vom Rathaus zur Verlängerung des Marktes befragt, das ist Teil des Verfahrens. Glocker begrüßte die Verlängerung, ende doch auch die Weihnachtszeit nicht an 26. Dezember.

Der lange Markt sei ein Erfolgskonzept, das jetzt nach Bruchsal geholt werde, sagte Gabriele von Massow für die AfD. Sie regte für die Verlängerung ein Winterdorf an. „Wir müssen uns der Transfomation stellen“, sagte Claudia Manke von der CDU-Fraktion. Wichtig sei zudem, nach dem neuen Weihnachtsmarkt zu überprüfen, wie es gelaufen sei, und wie es künftig weitergehen wird. Derweil reiht sich der lange Weihnachtsmarkt in die Liste der Veranstaltungen in die Innenstadt ein; als nächstes, am 22. Mai, steht ein verkaufsoffener Sonntag an.

Eine weitere Entscheidung in der Sitzung kommt den Einzelhändlern und Gastronomen zugute. Auch in diesem Jahr verzichtet die Verwaltung auf die Sondernutzungsgebühren. Die werden eigentlich für Außenbestuhlung, Werbung und Warenauslagen fällig. Schon 2020 und 2021 hatte der Rat so entschieden.

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