Die Geburt eines Kindes verändert das Leben der Eltern. Wenn dann auch noch eine Krankheit festgestellt wird, kann dies Eltern und Kinder verunsichern. Die Bruchsaler Autorin Evi Burkhardt alias Anne Sonnenkind hat dies im Bekanntenkreis erlebt. Das Kind von Freunden kam mit einer Sehbehinderung auf die Welt.
Bei ihrer Recherche, ob es kindgerechte Literatur zu diesem Thema gibt, wurde sie nicht fündig. „Ich habe schon immer gern Geschichten erzählt. So war der Entschluss schnell gefasst, ein Kinderbuch zu schreiben, um Kinder, aber auch Erwachsene für Sehbehinderungen zu sensibilisieren und aufzuklären“, erklärt Burkhardt.
„So sehe ich – Mia im Kindergarten“ erzählt von Alltagssituationen, die die fünfjährige Mia meistert. „Erwachsene packen Kinder mit einer Behinderung oft in Watte, dabei stehen auch ihren Kindern die Türen offen,“ erklärt die Autorin. Sie möchte Mut machen.
Alltagssituationen einer Sehbehinderten
Anfang Oktober 2020 hat sie mit dem Schreiben begonnen, im Sommer 2021 bekam die Geschichte ein Bild durch einen Illustrator und seit wenigen Wochen ist sie im Selbstverlag auf dem Markt. „Gerade die Gestaltung der Bilder war herausfordernd. Wir haben Farben angepasst, Strichstärken verändert und auch kleine Suchrätsel eingebaut, um spielerisch Augen zu trainieren.“
Erhältlich ist das Buch über Amazon, in den Buchhandlungen Braunbarth und Wolf in Bruchsal. Unterstützt wurde die Autorin von medizinischem Fachpersonal, das sie beriet.
Im Hauptberuf ist sie klassisch im Büro tätig, durch ihre Zeit beim Jugendrotkreuz und in der Jugendhilfe hat sie ihre Begeisterung für die Arbeit mit dem Nachwuchs entdeckt. Als Mutter zweier Kinder entwickelt sie mit ihnen gemeinsam Geschichten, gerade zur Gute-Nacht-Zeit – eine Inspiration auch für ihre Projekte.
Ich möchte die Geschichte weitererzählen. Denn auch Mia wird groß.Evi Burkhardt, Autorin
„Ich möchte die Geschichte weitererzählen, denn auch Mia wird groß und erlebt in jedem Alter neue Herausforderungen, Ängste und Sehnsüchte.“ In Betroffenen-Gruppen werde das Buch bereits genutzt, um die Möglichkeit zu schaffen, dass Kinder über ihre Herausforderungen offen sprechen, eigene Leidenschaften aufzeigen, einfach ins Gespräch kommen.
„Lasst uns einander besser kennenlernen“, beschreibt die Autorin ihre Erfahrungen. Dabei könnten einfache Wege aus vermeintlich schwierigen Situationen aufgezeigt werden.
„Das Cover haben wir ganz bewusst so gestaltet. Ich möchte zeigen, wie Mia die Welt sieht.“ Sie hat noch viele Ideen, wie sie Betroffenen helfen möchte. „Schritt für Schritt werden auch wir mit unserer Mia wachsen und die Bedürfnisse kennenlernen. Daraus wollen wir dann weitere Unterstützungsangebote entwickeln.“
