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Trainingseinsatz

So üben Rettungstaucher am Büchenauer Fahrteich

Meistens sind es fehlende Schwimmkenntnisse, Alkohol oder gesundheitliche Probleme, die dazu führen, dass ein Mensch in den Gewässern der Region in Not gerät. Ein Grund für oftmals dramatisch verlaufende Notfälle liegt allerdings bei den anderen Badegästen.

Tauchübungen am See Fahrteich in Büchenau - DLRG übt die Rettung an den Seen der Region
Tauchübungen am Fahrteich in Büchenau: Die DLRG-Retter trainieren die Rettung an den Seen der Region Foto: Carmen Hardock

Dass unbekannte Gewässer Gefahren bergen, ist bekannt. Daher ist es für die Wasserretter der DLRG besonders wichtig, die Seen vor einem Einsatz kennenzulernen. Für eine solche Erkundung haben Taucher des DLRG-Bezirks Karlsruhe am vergangenen Mittwoch den Büchenauer Fahrteich ausgesucht.

„Im Kreis Karlsruhe betreuen wir bis zu 130 Wasserstellen und 50 Kilometer Rhein, da ist es für jede Rettung entscheidend, die örtlichen Gegebenheiten schon mal vorab gesehen zu haben,“ erklärt Taucheinsatzführer Klaus Eckert.

Bis zu 25 Termine bieten sie den Taucherinnen und Tauchern an, um ihre Fertigkeiten zu trainieren. Eine erste Gefahrenanalyse ist wichtig, um beispielsweise die Grundbeschaffenheit, Sicht unter Wasser aber auch Anfahrt und Uferbeschaffenheit zu erkunden.

Im Jahr haben wir etwa 30 Einsätze, dabei sind auch viele Fehlalarme.
Klaus Eckert, Taucheinsatzführer

„Im Jahr haben wir etwa 30 Einsätze, dabei sind auch viele Fehlalarme, gerade wenn eine Person woanders aus dem See aussteigt und keine Nachricht hinterlässt“, berichtet Eckert. Am häufigsten ertrinken ihm zufolge Menschen im Uferbereich, weil sie nicht schwimmen können, alkoholisiert sind oder andere gesundheitliche Probleme haben. Auch Suizide seien dabei.

Im Sommer sei die Überlebenschance bei drei Minuten, im Winter kann dies etwas länger sein. „Wir suchen bis zu fünf Tage nach einer vermissten Person. Die Erfolgschance auf eine Lebendrettung ist leider niedrig.“

Aufmerksamkeit der Badegäste hat hat nachgelassen

Die Aufmerksamkeit der Badegäste am Ufer habe nachgelassen, hat Eckert beobachtet. Und Schwimmerinnen und Schwimmer in Not müssten deutlich auf sich aufmerksam machen: „Winken mit beiden Armen und laute, deutliche Hilferufe sind entscheidend. Hier ist Spaß nicht angebracht.“

Gerade an Tagen mit vielen Besuchern, würden schneller Unfälle passieren, aufgrund der Unachtsamkeit miteinander. Aus seiner fast 30-jährigen Erfahrung kann der Einsatztaucher von vielen Tragödien berichten.

Übung verschiedener Suchmethoden am Baggersee

In Büchenau übten die Taucherinnen und Taucher jetzt verschiedene Suchmethoden unter Wasser. „Wir sind dankbar, wenn wir unkompliziert an den Seen üben dürfen.“ Kein Einsatz ist wie der andere. Die Zusammenarbeit unter den Tauchern, die körperliche Fitness und auch das Vertrauen aufeinander ist Ziel des Trainings.

Das Ehrenamt bei der DLRG ist besonders zur Badesaison unerlässlich für die Sicherheit an den Seen. „Der humanitäre Gedanke treibt mich persönlich an. Wir sind eine starke Gemeinschaft und eingeschworene Gruppe. Dadurch verarbeiten wir traumatische Situationen auch besser.“ Und im Team ist noch Platz: Wer sich als Einsatztaucher einbringen möchte, kann sich in einer zwei- bis dreijährigen Ausbildung qualifizieren.

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