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Firma wird so Erdaushub los

Büchenau bekommt einen Lärmschutzwall: Wohngebiet Kleinfeld an der L558 wird geschützt

Aufatmen im Büchenauer Kleinfeld: Das Wohngebiet liegt neben der Landesstraße 558. Der Lärm durch die viel befahrene Straße belastet die Anwohner. Nun wird mit einem Lärmschutzwall Abhilfe geschaffen.

L558 bei Büchenau
Sechs Meter hoher Wall: Das Wohngebiet Kleinfeld in Büchenau soll vor dem Verkehrslärm der Landesstraße 558 geschützt werden. Der Gemeinderat Bruchsal hat für den Bau eines Lärmschutzwalls gestimmt. Foto: Martin Heintzen

An der Landesstraße 558 bei Büchenau wird ein Lärmschutzwall errichtet. Vor allem Bewohner am angrenzenden Wohngebiet Kleinfeld wird dieser Beschluss des Bruchsaler Gemeinderats freuen, denn aus deren Reihen war der Lärm der stark befahrenen Straße schon häufig angesprochen worden.

Umgesetzt wird das Vorhaben von der Bruchsaler Firma Konrad Schweikert, die so überschüssigen Erdaushub verbauen kann. Das Unternehmen kam mit dem Vorschlag auf die Stadtverwaltung zu und nahm Bezug auf den städtischen Lärmaktionsplan. Ein ähnliches Projekt hatte man gemeinsam bereits beim Technologiedorf realisiert.

Auch wenn der Lärm beim Büchenauer Kleinfeld nicht „gesundheitskritische Schwellenwerte“ überschreite, so sei der Wall dennoch begrüßenswert, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Tagsüber wird mit dem Wall eine Reduzierung um bis zu sechs Dezibel erreicht.
Oliver Krempel, Leiter des Stadtbauamtes

Die Lärmvorsorgerichtwerte würden dort bislang zum Teil um fünf bis neun Dezibel überschritten. „Tagsüber wird mit dem Wall eine Reduzierung um bis zu sechs Dezibel erreicht“, erklärte Stadtbauamtsleiter Oliver Krempel den Stadträten.

Lärmschutzwall wird sechs Meter hoch und 460 Meter lang

Der Wall besteht aus zwei Teilen, da sich dort ein „Offenlandbiotop“ befindet, das nicht überbaut werden darf. Der Lärmschutz entsteht nach der Kreuzung der L558 und der Neuthardter Straße in Richtung Spöck. Die Gesamtlänge beträgt 460 Meter, der Wall ist sechs Meter hoch. Der Baubeginn ist im Westen geplant, im Anschluss folgt der zweite Wall. Für beide werde nur unbelasteter oder gering belasteter Boden verwendet, wurde vertraglich festgelegt.

Krempel beschrieb dem Gemeinderat die Vorteile des Projekts: Neben der Lärmminderung für die Bürger erhalte die Stadt Ökopunkte, Eigentümer könnten wegen des Walls ihre betroffenen Flächen über dem Bodenrichtwert veräußern, und die Firma Schweikert könne Bodenaushub sinnvoll verwerten.

Das ist noch nicht alles, außerdem wurde vertraglich festgelegt: Auch um die Bepflanzung und Pflege kümmert sich das Unternehmen zu Anfang, und der Stadt werden die Grundstücke, auf denen der Lärmschutz errichtet wird, kostenfrei übertragen. Will sagen: Am Ende gehört der Stadt der Wall.

Diskussion um Lärmschutzwall im Bruchsaler Gemeinderat

Hans-Peter Kistenberger (CDU) nannte das Projekt eine „Win-Win-Situation“ und lobte die transparente Kalkulation des Unternehmens. Peter Garbe (Grüne/Neue Köpfe) bemängelte, dass der Bau des Walls nicht als Eingriff in die Landschaft betrachtet wurde wie sonst bei Bauvorhaben üblich. „Wie signifikant ist der Lärmschutz? Hätte es einen besseren Standort gegeben, wo die Natur geringer beeinträchtigt gewesen wäre?“, fragte er unter anderem.

Roland Foos (Freie Wähler) sagte dagegen, dass man froh um solch eine Maßnahme sein und nicht das Haar in der Suppe suchen solle. Er hoffe, der Wall falle „optisch verträglich“ aus. Thomas Lichtner (FDP) sieht durch den Lärmschutzwall den Wunsch der Bürger erfüllt.

Warum nicht das neue Wohngebiet an der L558 mit einem Lärmschutz ausgestattet werde, wollte Sven Bogenreiter (AfD/UBiB) wissen. Amtsleiter Krempel verwies auf die Lärmschutzwand direkt bei der Bebauung.

Kommt der Lärm nicht von Westen?

Hartmut Schönherr (Grüne/Neue Köpfe) bezweifelte schließlich, ob der Wall den Lärm tatsächlich verringern werde, da dieser von Westen her komme. Er selbst habe mit einer App vor Ort gemessen. Da seinem Eindruck nach der Gemeinderat dem Thema Lärmschutz offener gegenüberstehe als früher, sprach Schönherr den Schutz vor Motorradlärm an, für den sich seine Fraktion schon stark machen wollte. Letztendlich fiel die Entscheidung für das Projekt einstimmig aus.

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