Am späten Donnerstagnachmittag gingen in Bruchsal die Lichter an: Rathaus, Stadtkirche, Bürgerzentrum und Bergfried wurden in blaue und grüne Farbtöne getaucht. Das Schuhhaus Berg, das Modehaus Jost und die Sparkasse Kraichgau erstrahlten ebenfalls in vorweihnachtlichem Glanz.
Weihnachtsstadt bis Anfang Januar
Die Beleuchtung ist Teil der „Bruchsaler Weihnachtsstadt“, die noch bis zum 6. Januar in Brusl stattfindet. Mit mehreren kleinen Aktionen will die Stadt trotz Pandemie für Weihnachtsstimmung sorgen. Ziel sei es, mit den „leisen, aber strahlenden Aktionen“ Menschen in die Innenstadt und in die Geschäfte zu locken, erklärt Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick.
Eigentlich hätte es dieses Jahr den 50. Weihnachtsmarkt in Bruchsal geben sollen. Das Jubiläum fällt wegen der Corona-Pandemie ins Wasser: Glühweinpyramide, Karussell und Budenstadt fallen aus. Stattdessen soll es ab Montag, 30. November, an mehreren vorweihnachtlich dekorierten Imbissständen Essen und Trinken zum Mitnehmen geben.
Jeden Abend bis 23 Uhr leuchten ab sofort die Gebäudefassaden in der Innenstadt mit der Weihnachtsbeleuchtung um die Wette. Ab Dienstag, 1. Dezember, verwandelt sich die Stadt außerdem in einen begehbaren Adventskalender. 24 Einzelhändler und Dienstleister dekorieren ihre Schaufenster mit Zahlen von eins bis 24. Jeden Tag im Advent öffnet sich ein anderes Türchen. Zu dem jeweiligen Kalendertag gibt es in den Geschäften kleine Überraschungen.
An den vier Adventssamstagen haben die Geschäfte in der Innenstadt bis 18 Uhr zum „Christmas Shopping“ geöffnet. In den Parkhäusern der Bruchsaler Tourismus, Marketing & Veranstaltungs GmbH (BTMV) kann man an den Adventssamstagen zwischen 13 und 20 Uhr kostenlos parken.
Schulen und Kindergärten haben Bäume geschmückt
Vor vielen Geschäften in der City stehen seit Kurzem außerdem kleine Weihnachtsbäume. Geschmückt haben sie Kindergärten und Schulen aus Bruchsal. Einzelhändler haben Patenschaften für die Bäume übernommen und sich an der Finanzierung beteiligt. Eine Jury mit Mitgliedern aus Politik und Gesellschaft soll die Bäume bewerten. Die schönsten Bäume sollen einen Preis gewinnen. Auf der Website der Stadt Bruchsal soll es eine Bildergalerie mit Fotos der Bäume geben.
Auf dem Weg zur Weihnachtsstadt habe es „viele Konzepte, viel Hoffnung und immer wieder Rückschläge“ gegeben, erinnert sich Petzold-Schick. Bis zuletzt habe man gehofft, dass der Weihnachtsmarkt in gewohnter Form stattfinden könne. Anders als in den Vorjahren dauern die weihnachtlichen Aktionen diesmal bis ins nächste Jahr an. So wolle man mehr Menschen animieren, durch die Stadt zu bummeln, und gleichzeitig verhindern, dass zu viele Leute gleichzeitig unterwegs sind, erklärt die OB.
Für die Weihnachtsstadt nimmt die Stadt nach eigenen Angaben einen hohen fünfstelligen Betrag in die Hand. Das Konzept haben Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing zusammen mit dem Branchenbund entwickelt.