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„Ungeimpfte unerwünscht“

Corona-Impfgegner hängen „Judensterne“ an Schaufenster in der Bruchsaler Innenstadt

An mehreren Schaufenstern in der Bruchsaler Innenstadt sind Zettel mit sogenannten Judensternen aufgetaucht – vermutlich das Werk von Gegnern der Corona-Impfung und der Corona-Maßnahmen. Die Polizei ermittelt.

Innenstadt Bruchsal
An mehreren Schaufenstern in der Bruchsaler Innenstadt sind Zettel mit sogenannten „Judensternen“ aufgetaucht. Die Polizei ermittelt. (Symbolbild) Foto: Christina Zäpfel

„Ungeimpfte sind hier unerwünscht“ – dieser Zettel mit einem Judenstern hing am Wochenende gleich 14 Mal an Schaufenstern von Einzelhändlern in der Bruchsaler Innenstadt. Die DINA-4 Zettel waren mit Klebestreifen außen auf den Scheiben befestigt – mutmaßlich von Impfgegnern, die in der Vergangenheit auch schon in Bruchsal gegen Einschränkungen protestiert haben. Zuletzt am 18. November mit einer Demo gegen die 2G-Regelung vor dem Modehaus Jost.

Die Polizei prüft, ob ein strafrechtlicher Hintergrund besteht, wie Polizeisprecherin Marion Kaiser auf BNN-Anfrage sagte. Kollegen hatten die Zettel bei Streifenfahrten entdeckt. Sachbeschädigung kommt wohl eher nicht in Frage.

Der Satz spielt auf den Nationalsozialismus und die Verfolgung der Juden an. Hinweise, wer die Zettel an den Schaufenstern aufgehängt haben könnte, gibt es laut Polizei nicht.

Einer der Zettel hing auch am Schaufenster von Betten Mangei. Geschäftsführerin Bärbel Mangei wurde am Sonntagmorgen von Freunden über den Zettel informiert. „Für solche Proteste sind wir nicht der richtige Ansprechpartner“, so die Geschäftsführerin. Wie in allen Läden werden auch im Bettengeschäft die 2G-Regeln angewandt. Kunden müssen mit dem QR-Code nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. „Unsere Kundschaft findet das positiv“, so die Geschäftsführerin.

Bei den Einzelhändlern ist die Plakataktion am Montag Gesprächsthema Nummer eins. Viele haben aber gar nicht mitgekriegt, ob auch an ihrem Geschäft ein derartiges Plakat hing.

Bei der Stadt Bruchsal verurteilt man die Tat aufs Schärfste: „Das geht überhaupt nicht. Dem muss sofort mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln Einhalt geboten werden“, so Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick.

Im Nationalsozialismus wurden die sogenannten Judensterne an der Kleidung genutzt, um Menschen zwangsweise als Menschen jüdischen Glaubens zu markieren. Der Stern war eine öffentliche sichtbare Maßnahme zur Umsetzung des Holocaust.

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