Immer näher rückt das Weihnachtsfest und doch ist die Stimmung nicht so ausgelassen wie man vor einigen Monaten gehofft hat. Immer mehr Beschränkungen treten in Kraft und die Zahlen steigen.
Wie geht es damit den jungen Erwachsenen, die durch Corona ihre Jugend nur beschränkt ausleben können?
Die BNN haben einige Heranwachsende aus der Umgebung Bruchsal befragt. Die Lockerungen im Sommer machten ihnen Hoffnung. Sie waren optimistisch, dass dieses Jahr die Vorweihnachtszeit ganz normal verlaufen würde. Jetzt ist die Stimmung angespannt. Und von den in Kraft tretenden Maßnahmen ist niemand wirklich überrascht.
„Ich hatte gehofft, dass es durch die Impfungen nicht mehr nötig wäre, solche weitreichenden Einschränkungen zu erlassen. Aber wegen der steigenden Zahlen verstehe ich sie“, sagt die 19-jährige Nele Kirchknopf aus Flehingen. Sie glaubt kaum, dass Corona im Jahr 2022 soweit im Griff ist, dass ein normales Leben wieder möglich ist. Auch sie hätte sich eine normale Vorweihnachtszeit gewünscht. Und dass die Regierung durch die Ereignisse im vergangenen Jahr vorausschauender gehandelt hätte, um Regeln besser anzupassen.
Weihnachtstimmung kommt bei Bruchsalerin noch nicht auf
Zoe Merten aus Bruchsal bedauert, dass die Weihnachtsstimmung immer noch nicht da ist. Für die 20-Jährige tragen Weihnachtsmärkte einen wichtigen Teil dazu bei. Doch die sind ja jetzt verboten. Als Geimpfte ist sie zwar wenig eingeschränkt.
Ihr Plan für Freiwilligendienst in Japan fällt trotzdem ins Wasser, weil die Grenzen wieder zu sind und sie auf ihr Visa wartet. „Ich hätte mich riesig gefreut, Weihnachten in einem anderen Land zu verbringen, das kulturell so anders ist“, sagt sie.
Dawid Latka wäre dieses Jahr gern mit seiner Familie in den Schnee gefahren. „Die Pisten werden wahrscheinlich auch dieses Jahr wieder geschlossen sein oder nur begrenzt befahrbar sein“, sagt er.
Der 19-jährige aus Oberhausen-Rheinhausen findet es außerdem unfair, dass manche seiner Freunde vom Leben ausgeschlossen werden. Etwa, weil sie bis jetzt keinen Impftermin bekommen haben oder sich nicht impfen lassen können. „Ich bin Genesen und sollte laut Gesundheitsamt sechs Monate warten mit der Impfung. Jetzt rufe ich überall an und man sagt mir, die nächsten Termine für eine Impfung sind erst im März frei.“ Nun sucht er nach einer mobilen Impfstationen und hofft, dort eine Impfung zu bekommen.
Hoffnungen wurden enttäuscht
Denise Scherer ist froh, wenn das Auf und Ab endlich zu Ende ist. „Normalerweise wurde immer Monate im Voraus geplant, aber durch die Pandemie plant man mittlerweile eher kurzfristig, denn es kann sich immer etwas ändern,“ sagt die 20-Jährige.
Zwar konnte die junge Frau aus Oberhausen-Rheinhausen diesen Sommer etwas ihre Freiheit genießen. Doch ihre Hoffnung auf einen besseren medizinischen Fortschritt bis zum Ende des Jahres ist enttäuscht.
Auch Szymon Domagala hofft auf Veränderungen im nächsten Jahr. Der 21-Jährige ist erst vor ein paar Wochen aus Polen zu seiner Verwandtschaft in Wiesental gezogen.
In Polen gibt es zurzeit noch keine Impfpflicht. Er will jetzt versuchen, hier bald einen Termin zu bekommen. Er sagt, er habe Glück, dass zu diesem Zeitpunkt die Grenzen noch offen waren und er nicht noch ein weiteres Jahr warten musste um herzukommen.
Die Jugend ist also auch noch dieses Jahr stark beeinflusst von den Maßnahmen. Und alle hoffen, Weihnachten mit ein bisschen Normalität zu verbringen. Wenn nicht dieses Jahr, dann vielleicht im nächsten.