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Erste Freibäder machen dicht

Corona sorgt für durchwachsene Bad-Bilanz im Raum Bruchsal

Obwohl es noch einige heiße Tage geben wird, haben die meisten Freibäder im Raum Bruchsal die Schotten dicht gemacht. Badespass gibt es noch im SaSch in Bruchsal und im Rheintal-Freibad in Waghäusel.

Freibad.
Badespaß bis Ende September: Das Rheintal-Freibad Waghäusel wird noch bis zum 26. September für Badegäste geöffnet sein. Die Betreiber versicherm, dass das Becken natürlich beheizt sein wird. Foto: Stadt Waghäusel

Von Kurt Klumpp

In der Region sind die ersten Freibäder bereits geschlossen. Letztmals geöffnet waren am Sonntag die nicht beheizbaren Schwimmbäder in Heidelsheim und Obergrombach. „Aufgrund der kühlen Nächte reicht tagsüber die Sonneneinstrahlung nicht mehr aus, um das Beckenwasser auf angenehme Temperaturen zu erwärmen“, teilen die Bruchsaler Stadtwerke mit.

Nicht davon betroffen ist das SaSch-Freibad in der Kernstadt, das letztmals am Sonntag, 20. September, geöffnet sein wird. Bereits einen Tag später wird ab kommenden Montag das SaSch-Hallenbad in Bruchsal wieder Gäste empfangen können. Allerdings nur höchstens 40 Personen pro Zeitfenster von jeweils zwei Stunden. „Es wird jedoch keinen Parallelbetrieb zwischen öffentlichem Badebetrieb und der Nutzung des Bades durch Schulen, Vereine und andere Nutzergruppen geben“, gaben die Stadtwerke bekannt.

Kritik wegen Zahlungsweise in Waghäusel

Deshalb ist das Hallenbad montags für den öffentlichen Badebetrieb geschlossen. Für Familien wird samstags und sonntags ein Zeitfenster von 12.30 Uhr bis 17 Uhr eingerichtet.

Wegen Sanierungsarbeiten bleibt das Hallenbad in Heidelsheim zu. Ebenso die Sauna im SaSch. Letztmals am Samstag, 26. September, wird das bis auf 27 Grad beheizte Rheintal-Freibad in Waghäusel geöffnet sein. In den letzten beiden Wochen jedoch nur noch bis 19 Uhr. „Im vergangenen Jahr hatten wir etwa 75.000 Besucher, diese Zahl wird sich wegen Corona in 2020 halbieren“, bestätigt Tobias Mahl, Amtsleiter für Schule, Kultur und Sport bei der Stadt Waghäusel.

Dabei mussten die Rathaus-Mitarbeiter reichlich Kritik einstecken, weil Eintrittskarten ausschließlich über ein PayPal-Konto zu erhalten waren. Verärgert war darüber auch der langjährige Stadtrat Klaus Vogel, der aus Prinzip das System ignorierte und den Stadtbediensteten vorwarf, dass sie sich nicht um bürgerfreundliche Alternativen bemüht hätten. „Ich bin stattdessen mit meinen beiden Enkeln zum Schwimmen an einen kostenfreien Baggersee nach Langenbrücken gegangen“, sagte der ehemalige Schulleiter.

Ubstadt-Weiher sieht E-Tickets positiv

Das Problem mit den Eintrittskarten wird sich beim Waghäuseler Hallenbad, das am 5. Oktober öffnen wird, nicht mehr stellen. In jedem zweistündigen Zeitfenster dürfen maximal 30 Personen das Hallenbad besuchen, wobei die Karten über PayPal, aber auch direkt an der Kasse zu erhalten sind. Auch die Sauna wird ab dem 5. Oktober für maximal 10 Personen geöffnet sein.

Weniger Probleme mit dem E-Ticket-System hatten die Besucher der Badeseen in Ubstadt-Weiher und Forst. Armin Gärtner, Verantwortlicher für das Freizeitzentrum Hardtsee in Ubstadt-Weiher, zeigte sich überrascht, wie gut das System angenommen wurde. Zugleich konnte er auf seiner Handy-App jederzeit nachsehen, wie viele Badegäste sich aktuell auf dem Gelände befanden. „Wir überlegen, das E-Ticket-System im nächsten Jahr beizubehalten“, sagte Gärtner.

Allerdings spürt auch die Gemeinde Ubstadt-Weiher die Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Im Vorjahr hatten wir 270.000 Euro an Eintrittsgeldern eingenommen, im Jahr 2020 werden es bestimmt 50.000 Euro weniger sein“, rechnete der Tourismus-Verantwortliche der Fusionsgemeinde vor.

Begrenzung sorgt für traumhafte Badebedingungen

Zusammen mit den Dauergästen waren täglich 3.700 Besucher zugelassen. „Nach Anlaufschwierigkeiten mit dem Buchungssystem wurde der elektronische Kauf von Eintrittskarten für den Forster Heidesee gut angenommen“, bestätigte Forsts Pressesprecherin Andrea Bacher-Schäfer und ergänzte: „Wir sind während der Badesaison super durch die Corona-Pandemie gekommen, weil sich die Besucher total zivilisiert verhalten haben“. Wer sich ein E-Ticket nicht selbst besorgen konnte, bekam von Rita Lampert im Familienzentrum oder über die Ehrenamtsinitiative „Forschd hilft“ Unterstützung.

Bei einer Obergrenze von maximal 2.000 Personen erhielt die Gemeinde Forst viel Lob von den Einheimischen, weil sie aufgrund der geringeren Besucherfrequenz traumhafte Badebedingungen vorgefunden haben. In früheren Jahren waren schon mal bis zu 10.000 Badegäste zum Heidesee gekommen, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum als Freizeitzentrum feiern darf. Reger Betrieb herrschte am Wochenende bei hochsommerlichen Temperaturen auch am Kronauer Baggersee.

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