Normalerweise sind die Wintermonate richtig gut fürs Geschäft im Thermarium Bad Schönborn. Das Bad mit salzhaltigen heilenden Wasser hat im Durchschnitt 1.200 Besucher täglich. Im März ist ein Drittel der Gäste weggeblieben. Offenbar aus Sorge in Zeiten von Corona. Obwohl Bäderchef Markus Hoppe versichert: Die Viren können nicht übers Badewasser übertragen werden.
Soll man in Zeiten mit dem grassierenden Coronavirus Schwimmbäder meiden? Das Robert-Koch-Institut gibt nur den Hinweis, dass in Gegenden mit vermehr auftretenden Corona-Viren es eine Option zur Kontakt-Reduktion wäre, Schwimmbäder, Turnhallen oder Theater zu schließen.
Spürbarer Rückgang gegenüber normalen Wintern
So weit ist es noch nicht. Aber eines der meistbesuchten Bäder in der Region erlebt im März einen spürbaren Rückgang der Besucher zahlen: das Thermarium in Bad Schönborn. Üblicherweise kommen im Durchschnitt 1.200 Bade- und Saunagäste täglich ins Sole-Thermalbad nach Mingolsheim. „Im März waren es jedoch bis zu einem Drittel weniger“, berichtet Markus Hoppe, der Geschäftsführer des Bads.
"Kein erhöhtes Infektionsrisiko im Wasser"
„Dabei sind die Wintermonate für uns wirtschaftlich sehr wichtig. Es kommt schon mal vor, dass durch Wind- und Wetterkapriolen mal ein paar Tage unsere Gäste nicht anreisen können. Aber so starke Einbußen wie jetzt gab es nicht.“ Kollegen anderer Thermen hätten sogar Besucherrückgänge von bis zu 50 Prozent registriert.
„Dabei können die Coronaviren nach neuestem Wissensstand nicht über Badewasser, gleich welcher Temperatur, übertragen werden. Es besteht kein erhöhtes Infektionsrisiko“, gibt Hoppe ein Information der Deutschen Gesellschaft für Badewesen weiter. Bei anderen Viren sei ausdrücklich bekannt, dass sie sich in feucht-warmen Klima schlechter verbreiten.
Reinigung und Desinfektion dennoch verstärkt
„Am wichtigsten sind in Bad und Sauna die Nies- und Hustenetikette sowie die Handhygiene als individuelle Vorbeugung“, sagt der Bäderchef. Gleichzeitig verweist er darauf, dass im Thermarium Reinigung und Desinfektion verstärkt werde. „Es gibt häufiger eine Wischdesinfektion von Handgriffen und Türklinken. Darüber informieren wir die Besucher auch in Aushängen und hoffen, dass unsere Aufklärungen ankommen, so Hoppe.
Am Thermarium ist die Gemeinde Bad Schönborn über eine GmbH zu 51 Prozent beteiligt. Rund 560.000 Besucher strömten 2019 ins Gesundheits- und Wellnesszentrum. Dessen Herzstück sind 1.400 Quadratmeter Wasserfläche mit bis zu 35 Grad heißer Thermal-Sole, die in Mingolsheim aus dem Boden gefördert wird.