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Sichtungen des Wildtieres

Das halten die Bruchsaler von der Rückkehr des Wolfes

Der Ruf des Wolfs ist nicht der beste. Auch im Raum Bruchsal und Philippsburg wurde schon ein Tier gesichtet. Wie reagieren die Bruchsaler darauf?

Raubtier auf dem Vormarsch: Laut einer Umfrage im Auftrag des NABU begrüßen 77 Prozent der Befragten, dass Wölfe hierzulande wieder leben.
Raubtier auf dem Vormarsch: Laut einer Umfrage im Auftrag des NABU begrüßen 77 Prozent der Befragten, dass Wölfe hierzulande wieder leben. Foto: Oliver Berg/dpa

Die Meldungen häufen sich: Wölfe gesichtet. Im Raum Bruchsal und Philippsburg soll wenigstens einer unterwegs sein. Bilder in den Medien von Wölfen, die weit ihr Maul aufreißen, katapultieren den Wolf ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.

Den besten Ruf genießt er – bislang wenigstens – nicht unbedingt. Schuld daran mögen auch Märchen wie „Der Wolf und die sieben Geißlein“ oder „Rotkäppchen“ haben.

Beunruhigt die Menschen in Bruchsal die Vorstellung, dass es in der Region tatsächlich wieder Wölfe geben könnte? BNN-Mitarbeiter Klaus Müller hat in der Innenstadt nachgefragt.

Christian Blumhofer macht sich keine Sorgen wegen einer Rückkehr des Wolfes.
Christian Blumhofer macht sich keine Sorgen wegen einer Rückkehr des Wolfes. Foto: Klaus Müller

„Mich freut es sogar, dass bei uns angeblich wieder ein Wolf gesichtet wurde“, sagt Christian Blumhofer. Nein, Sorgen macht sich der junge Mann deswegen keine. „Wenn das mit dem Wolf stimmen sollte, wird es bestimmt nicht bei einem bleiben. Oder er hat sich verlaufen und ist längst schon wieder weg.

Nein, Sorgen mache ich mir deswegen keine. Wenn Wölfe da sind, werden sie sich von uns fernhalten. Ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob ich jetzt auf die Schnelle sofort einen Wolf erkennen würde. Auf jeden Fall sollte man den Wolf nicht zum Abschuss freigeben.“

Claudia Dickgießer findet nicht, dass man ein großes Thema aus den Wolfs-Sichtungen machen sollte.
Claudia Dickgießer findet nicht, dass man ein großes Thema aus den Wolfs-Sichtungen machen sollte. Foto: Klaus Müller

„Ich finde das gut – mit dem Wolf“, sagt Claudia Dickgießer. „Ich denke, für uns normale Leute ist das bestimmt schön und interessant“, so die 56-Jährige weiter. „Aber ich glaube auch, dass sich zum Beispiel Schäfer nicht so darüber freuen. Jetzt sollte man erst einmal abwarten, was überhaupt an den Wolf-Geschichten dran ist.

Erst wenn es eine größere Gruppe von Wölfen sein sollte, kann man sich noch immer überlegen, was zu tun ist. Aber man muss jetzt erst mal kein großes Thema daraus machen. Wenn ich tatsächlich mal einen Wolf sehen sollte, werde ich vor allem ruhig bleiben.“

Andreas Schroff ist Naturfan und sieht den Wolf als Bereicherung für die Region.
Andreas Schroff ist Naturfan und sieht den Wolf als Bereicherung für die Region. Foto: Klaus Müller

„Das würde ich cool finden, wenn das mit dem Wolf stimmen sollte“, sagt Andreas Schroff. „Ich bin eh ein Naturfan und ein Indianerfan“, verrät der 55-Jährige. „So ein Wolf wäre doch eine Bereicherung für unsere Region. Klar, wenn ich wirklich mal einen Wolf sehe, werde ich natürlich nicht auf ihn zugehen. Oder ihn streicheln wollen.

Aber ich werde jetzt bestimmt auch nicht weniger in den Wald gehen. Es gibt halt leider noch immer viel zu viele Vorurteile gegenüber Wölfen. Dabei sind die total scheu. Nee, bejagten darf man so einzelne Wölfe bestimmt nicht.“

Charly Hubner findet, man sollte nicht hysterisch reagieren, aber auch an Landwirte und Schäfer denken.
Charly Hubner findet, man sollte nicht hysterisch reagieren, aber auch an Landwirte und Schäfer denken. Foto: Klaus Müller

„Ich habe beim Thema Wolf nicht eine eindeutige Meinung“, sagt Charly Hubner. „Das sollte man schon von mehreren Seiten betrachten“, so der 64-Jährige weiter. „Wo ein Wolf ist, können auch schnell noch mehr dazukommen. Wir müssen da auch an Landwirte oder zum Beispiel an Schäfer denken. Deren Tiere bräuchten dann Schutz.

Der Wolf ist halt noch immer ein Synonym fürs Böse. Da haben uns auch entsprechende Märchen geprägt. Hysterisch müssen wir auch nicht reagieren. Aber mal ehrlich. Wir haben doch zurzeit wirklich wichtigere Themen als solche Wolf-Sichtungen.“

Astrid Döge hat Respekt vor dem Wolf, findet freilaufende Hunde aber problematischer.
Astrid Döge hat Respekt vor dem Wolf, findet freilaufende Hunde aber problematischer. Foto: Klaus Müller

„Ich habe zwar Angst vor Hunden“, sagt Astrid Döge. „Aber nicht vor Wölfen. Die sind doch viel zu scheu“, so die 37-Jährige. „Und ich glaube, die rennen eher vor uns Menschen weg. Ich hatte im Wald schon mal eine Begegnung mit einem Wildschwein. Das Tier war etwa 30 Meter von mir weg. Wir haben uns angeschaut.

Das war´s. Zum Glück. Dann ist das Tier tiefer im Wald verschwunden. Respekt hat man da schon. Ich denke, das wird auch so bei einer Begegnung mit einem Wolf sein. Hunde, vor allem frei laufende, sind da problematischer.“

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