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Vereinsjubiläum

Die TSG Bruchsal blickt auf eine 175-jährige Geschichte zurück

Anfang Juli feiert die Turn- und Sportgemeinde (TSG) Bruchsal ihren 175. Geburtstag. Dabei wurde der Verein ursprünglich gegründet, um das Turnen für junge Männer zu fördern.

„Turnvater“ Friedrich Klemm mit den Turnern des TV 1846 Bruchsal im Jahrs 1906.
„Turnvater“ Friedrich Klemm mit den Turnern des TV 1846 Bruchsal im Jahr 1906. Foto: TSG-Archiv

Mit coronabedingter, einjähriger Verspätung wird die 1846 als TV Bruchsal gegründete Turn- und Sportgemeinde (TSG) am 3. Juli mit einer Matinee im Bürgerzentrum ihr 175-jähriges Bestehen feiern. Eingebettet ist dabei auch das 100-jährige Bestehen der Handball-Abteilung.

In den 1840er-Jahren gab es in Baden wie auch in den anderen deutschen Staaten eine Gründungswelle von Turnvereinen. Geschuldet waren diese Aktivitäten nicht nur dem Streben nach körperlicher Ertüchtigung, sondern vor allem auch Ausdruck des politischen Mitbestimmungswillens der Bevölkerung. Neben der TSG Bruchsal wurden 1846 in Baden zehn weitere Turnvereine aus der Taufe gehoben.

Beim Bombenangriff am 1. März 1945 wurden zahlreiche historische Dokumente der Stadt sowie der Turn- und Sportgemeinde zerstört. Personen wie Ernst Habermann und Ernst Hamminger sowie Albert Frank und Horst Loewe ist es zu verdanken, dass 1996 zum 150-jährigen Bestehen eine umfangreiche Chronik des Vereins erscheinen konnte. Für die Fortschreibung der Vereinshistorie in den vergangenen 25 Jahren sorgte Friedbert Hug, der über drei Jahrzehnte Leiter der Hockey-Abteilung und von 2007 bis 2021 Vorsitzender der TSG Bruchsal war.

Gegründet zur Förderung des Turnens für junge Männer

Die Gründung des Vereins erfolgte am 18. Juli 1846 zur Förderung des Turnens für Männer ab 15 Jahre. Die erste Übungsstätte war der Turnplatz des Großherzoglichen Gymnasiums. Nur zwei Jahre nach der Gründung traten alle Mitglieder der Bürgerwehr bei und die erste schwarz-rot-goldene Vereinsfahne wurde von den Frauen angefertigt, die 1850 von der Behörde beschlagnahmt wurde. Im Jahr 1869 wurde eine neue Fahne gestiftet und auch die Satzung für die Turner-Feuerwehr verabschiedet.

Die Mitgliedschaft im Gauverband Karlsruhe erfolgte 1870, ehe vier Jahre später unter der Leitung von Alfred Maul, Direktor der Turnlehrerbildungsanstalt in Karlsruhe, erstmals in Bruchsal ein Gauturnfest statt-fand. Die Fechtabteilung der TSG wurde 1887 gegründet, zehn Jahre später gab es erstmals eine Damenriege. Der Verein zählte damals 320 Mitglieder.

Mit der Bildung des Kraichturngaus Bruchsal im Jahr 1898 löste sich die TSG sowie zehn weitere Vereine vom Turngau Karlsruhe. Mit dem Turnerbund Bruchsal wurde 1907 ein zweiter Turnverein gegründet, wobei eine Verschmelzung der beiden Vereine 1919 noch an der Namensgebung scheiterte.

Turner des TV 1846 Bruchsal beim Gauturnfest im Juli 1900 in Bruchsal.
Turner des TV 1846 Bruchsal beim Gauturnfest im Juli 1900 in Bruchsal. Foto: TSG-Archiv

Die Gründung der Handball-Abteilung erfolgte 1921 und zehn Jahre später wurde auch eine Sänger-Abteilung aus der Taufe gehoben. An Pfingsten 1931 fand in Bruchsal das erste internationale Hockeyturnier statt. Bald nach Kriegsende wurde am 21. Juni 1946 nach dem Zusammenschluss der beiden Vereine die Gründung der Turn- und Sportgemeinde Bruchsal gefeiert.

Die Erfolgsgeschichte der Bruchsaler Trampolinturner um ihren Pionier Arno Wiest begann 1960 mit dem Kauf eines Trampolins im Wert von damals 2.880 Deutsche Mark. Nur sieben Jahre später wurden die TSG-Turner Deutscher Jugendmeister. Ein Jahr später erfolgte der Beschluss zum Bau eines Vereinsheims im unteren Schlossgarten.

Aktuell hat die TSG Bruchsal 1.422 Mitglieder

Mit zwischenzeitlich mehr als 1.800 Mitgliedern wurde die TSG Bruchsal zum größten Verein im Sportkreis Bruchsal, wobei 1967 erstmals ein hauptamtlicher Geschäftsführer angestellt wird. Heute ist die TSG Bruchsal ein breit aufgestellter Mehrspartenverein mit zehn Abteilungen und 1.422 Mitgliedern.

Seit dem vergangenen Jahr ist Waldemar Weindel Vorsitzender. Er tritt damit in die Phalanx bekannter Persönlichkeiten wie Karl Ohler, Otto Hanser, Max Baumann, Wilhelm Zimmermann, Edi Barth, Hans Bachert und Friedbert Hug ein, die den Verein nach dem Krieg geprägt haben.

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