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Beschluss im Gemeinderat

Bruchsal-Büchenau bekommt Kindergarten-Anbau

Fast mantrahaft haben die Büchenauer ihren Wunsch nach mehr Kindergartenplätzen vorgetragen. Nun endlich scheint die Lösung da. Noch in diesem Jahr sollen die Bagger rollen. Doch ob der Zeitplan realistisch ist?

Bobbycars stehen unter Jacken von Kindern, die an einer Garderobe einer Kindertagesstätte (Kita) hängen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich dafür ausgesprochen, bei Lockerungen der Corona-Maßnahmen besonders an Schulen und Kitas zu denken. (zu dpa: Steinmeier: Zugang zu Kitas und Schulen «besonders bedeutsam») +++ dpa-Bildfunk +++
Der Kindergarten St. Bartholomäus soll um zwei Gruppen erweitert werden. Der Anbau entsteht auf einem Nachbargrundstück. Foto: Philipp von Ditfurth picture alliance/dpa

Die Eltern haben protestiert. Der Ortschaftsrat hat insistiert. Die Ortsvorsteherin hat gemahnt. Jahrelang. Nun endlich bekommt Büchenau neue Kindergartenplätze, sowohl für Kinder unter drei Jahren als auch für Kinder über drei.

Der Bruchsaler Gemeinderat hat einstimmig den Anbau von zwei Gruppen am bestehenden katholischen Kindergarten St. Bartholomäus bewilligt. Die Erleichterung, dass nach jahrelangem Ringen und einer Unterversorgung, nun eine Lösung gefunden wurde, war allenthalben groß.

„Wir konnten vor Kurzem ein Nachbargrundstück dazu kaufen“, freute sich Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick über den überraschenden Durchbruch. Eine alte Scheune wird weichen. Das erst habe die Erweiterung am alten Standort möglich gemacht.

Zahl der Betreuungsplätze in Büchenau weit unter dem Bruchsaler Durchschnitt

Bisher konnte man in Büchenau nur für 15 Prozent der Unter-Dreijährigen einen Betreuungsplatz anbieten, weit unter dem Durchschnitt der restlichen Stadt. Kinder mussten in anderen Stadtteilen in den Kindergarten geschickt werden. Auch fehlte es an Ganztagsplätzen.

Zusammen mit dem Träger und den Eltern wollen wir dann auch ein neues pädagogisches Konzept entwickelt.
Patrik Hauns, Sozialamtsleiter der Stadt Bruchsal

Sozialamtsleiter Patrik Hauns sieht langfristig einen weiter wachsenden Bedarf und dann auch eine Versorgungsquote von 50 Prozent aller U-3-Kinder. Neben dem Anbau mit zwei Ganztagsgruppen sieht der Beschluss eine weitere sogenannte Tiger-Gruppe bei Tageseltern vor. „Zusammen mit dem Träger und den Eltern wollen wir dann auch ein neues pädagogisches Konzept entwickelt“, stellte Hauns heraus.

Bauamtsleiter Oliver Krempel erklärte, man habe zig Varianten geprüft und sich nun auf den zweigeschossigen Anbau neben der Einrichtung verständigt. Möglicherweise könne der Bau vom Architekten umgesetzt werden, den die Kirche als Träger des Kindergartens bereits für dessen Sanierung gewinnen konnte.

Der zweigeschossige Anbau verbrauche weniger Fläche, damit entstünde mehr Freifläche für die Kinder. Immerhin 1.100 Quadratmeter seien dann noch vorhanden, was mehr als ausreichend für die dann sechs Gruppen sei. Der Anbau werde barrierefrei, wegen der Ganztagsbetreuung gibt es Ruheräume und eine Mensa. So könnten im Idealfall 120 Kinder künftig in St. Bartholomäus betreut werden.

Anfang 2023 soll der Einzug in den Kindergarten-Anbau erfolgen

Den Baubeginn taxierte Krempel optimistisch bereits für Ende 2021. Den Einzug für Anfang 2023. Die Baukosten liegen derzeit geschätzt bei zwei Millionen Euro, wobei man mit einer Förderung in Höhe von 290.000 Euro rechnen könne.

Ob diese Zahlen alle so zu halten sind, stellte insbesondere CDU-Fraktionssprecher Hans-Peter Kistenberger in Frage. Unkalkulierbare Kostensteigerungen bei Material und ausgebuchte Handwerker - die Verwaltung räumte ein, dass es noch einige Unwägbarkeiten gebe. An Betriebskosten kalkuliert die Stadt für die zwei neuen Gruppen und eine Tiger-Gruppe mit 350.000 Euro jährlich.

Vor allem erleichtert zeigte sich Büchenaus Ortsvorsteherin Marika Kramer (CDU). Sie bedankte sich bei OB und Verwaltung für das lange Ringen und den fairen Austausch.

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