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Stark gestiegene Rohstoffpreise

Eiscafés in Bruchsal und Umgebung erhöhen zum Saisonstart die Preise

Ist schon Wetter für ein leckeres Eis? Wir haben uns in Bruchsal und Umgebung umgesehen, welche Eiscafés bereits geöffnet haben und gefragt, wie groß der Appetit auf Eis so früh im Jahr schon ist.

Ihre Stammkunden haben schon Appetit auf Eis:Tsvetana und Yavor Ganchev haben bereits Mitte Februar ihr Eiscafé „Venezia“ in der Bruchsaler Friedrichstraße geöffnet.
Tsvetana und Yavor Ganchev haben bereits Mitte Februar ihr Eiscafé „Venezia“ in der Bruchsaler Friedrichstraße geöffnet. Foto: Katja Beyerle

Tsvetana und Yavor Ganchev haben die Pforten ihres Eiscafés „Venezia“ in der Friedrichstraße bereits Mitte Februar geöffnet. „Diese Tradition habe ich von meinem Chef übernommen“, sagt Yavor Ganchev.

„Am 18. haben wir eröffnet und vorher auf unserer Facebook-Seite und mittels eines Plakats an der Tür darauf hingewiesen.“ So erreiche man vor allem die Stammkunden: „Wir haben einen treuen Kundenstamm“, betont er. „Diese Leute sind es dann zumeist auch, die so früh in der Saison vorbeikommen.“

Grundsätzlich sei für die Lust der Menschen auf Eis die Sonne viel entscheidender als die Lufttemperatur: „Ich denke, dass die Sonne bei den Menschen einen Schalter im Kopf umlegt“, sagt Yavor Ganchev. „Sie sehen blauen Himmel und bekommen Lust auf Eis. Dass es noch knackig kalt ist, scheint zweitrangig zu sein. Ist es draußen kalt und trüb, dann ist die Nachfrage geringer.“

Ein guter Eismacher muss auch ein bisschen Wetterfrosch sein.
Yavor Ganchev, Eismacher

Deshalb ist die Analyse des Wetterberichts für Yavor Ganchev essentiell: „Ich orientiere mich bei der Produktionsplanung daran“, sagt der gebürtige Bulgare. „Für sonnige Tage plane ich generell größere Mengen ein als für Regentage, für milde Tage nehme ich auch Fruchteis ins Programm. Ein guter Eismacher muss auch ein bisschen Wetterfrosch sein.“

Eine Faustregel besagt auch: „Mit Fortschreiten der Saison wandelt sich der Trend zu schokoladigen, gehaltvollen Sorten wie Tartufo, Mokka oder Amadeus in einen Trend zu erfrischenden Sorten wie Zitrone, Melone oder Minze“, sagt Ganchev. „Das ist in jedem Jahr gleich.“

Rohstoffpreise für Eismacher sind enorm gestiegen

Doch es gibt auch einen Wermutstropfen, der ihm trotz aller Vorfreude auf die neue Saison Kopfzerbrechen bereitet: „Die Rohstoffpreise sind enorm gestiegen, so dass wir den Preis pro Kugel von 1,20 Euro auf 1,30 Euro erhöhen mussten“, sagt der Gelatiere. „Zucker ist von 58 Cent auf 99 Cent pro Kilogramm gestiegen, Milch von 69 Cent der Liter auf 1,10 Euro. Daher führte an der Preiserhöhung kein Weg vorbei.“

Für ein Kilogramm guter Pistazien muss man derzeit bis zu 70 Euro bezahlen. 
Ruggiero Vizzotto, Eismacher

Diese Sorgen quälen auch den Kollegen ein paar Häuser weiter: Ruggiero Vizzotto vom „Gran Caffè“ nennt die Pistazie als bestes Beispiel für die teils exorbitanten Preissteigerungen: „Für ein Kilogramm guter Pistazien muss man derzeit bis zu 70 Euro bezahlen“, berichtet er.

„Deshalb ist das bei uns auch die einzige Sorte, die 1,70 Euro pro Kugel kostet. Die anderen liegen bei 1,50 Euro.“ Sein Eiscafé hatte nur über die Weihnachtsfeiertage eine Woche geschlossen. „Wir sind fast das ganze Jahr da – aber natürlich merken auch wir, dass mit jedem Sonnentag die Lust auf Eis steigt“, sagt Vizzotto.

Am 14. Februar, dem Valentinstag, hat Natascha Sisto ihr Eiscafé „Venezia“ in Forst wiedereröffnet: „Mitte Februar ist bei uns der übliche Termin und wir hatten auch schon einige richtig gute Tage“, sagt sie und beruft sich ebenfalls auf die vielzitierte Wirkung der Sonne auf die Menschen: „Scheint die Sonne, wollen sie Eis“, resümiert Sisto, die ebenfalls ihre Preise ein wenig nach oben korrigiert hat. „Wir verlangen jetzt 1,20 Euro pro Kugel und haben bei den Eisbechern jeweils um 50 Cent aufgeschlagen.“

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