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Schock eint die Briten

Vor 25 Jahren: Engländer in und um Bruchsal erinnern sich an den Tod von Lady Di

Als Gegenspielerin der Queen, als Königin der Herzen, als liebevolle Mutter und glamouröse Diva wurde Lady Diana Spencer stilisiert. Vor 25 Jahren starb „Lady Di“ nach einem Verkehrsunfall in Paris. Briten in der Region hat ihr Tod erschüttert.

ARCHIV - Prinz Charles und Prinzessin Diana posieren mit ihrem erstgeborenen Sohn Prinz William während ihres Staatsbesuches in Australien (Foto vom 23.04.1983). Diana starb vor 15 Jahren am 31.08.1997. Foto: dpa (zu dpa-Themenpaket "15. Todestag von Prinzessin Diana") +++ dpa-Bildfunk +++
Die Königin der Herzen ganz privat: Prinz Charles und Prinzessin Diana mit ihrem Sohn William während eines Staatsbesuches in Australien Foto: UPI picture alliance/dpa

Es war eines der dramatischsten Ereignisse, die das britische Königshaus in der jüngeren Geschichte zu verkraften hatte: Am 31. August 1997 verstarb Prinzessin Diana, die Mutter von Thronfolger William und seines Bruders Henry, nach einem Autounfall in Paris.

Ihr Tod erschütterte damals nicht nur die britische Monarchie, sondern sorgte auch für große Trauer in der Bevölkerung der Inselmonarchie und eine Welle der Anteilnahme weltweit.

Die Bruchsaler Rundschau hat sich bei Britinnen und Briten in der Region umgehört, wie sie den Tod der „Königin der Herzen“ damals wahrgenommen haben und woran sie sich besonders gut erinnern können.

Sie sagte nur: ‚Lady Di’s dead!‘ und ich war mir sicher, dass sie in den französischen Nachrichten etwas missverstanden hatte.
Kate Dowle aus Bruchsal, Sängerin der Band „Britgirl Abroad“

Kate Dowle aus Bruchsal, Sängerin der Band „Britgirl Abroad“, arbeitete damals als Reisebegleiterin auf einem Campingplatz in der Nähe von St. Tropez in Südfrankreich. „Eine englische Kollegin stürzte auf mich zu, als ich gerade dabei war, ein Zelt sauber zu machen“, erinnert sie sich. „Sie sagte nur: ‚Lady Di’s dead!‘ und ich war mir sicher, dass sie in den französischen Nachrichten etwas missverstanden hatte.“

In Zeiten, in denen es noch keine Smartphones gab, und auf einem Campingplatz im südfranzösischen Nirgendwo war es schwierig, an weitere Informationen zu kommen.

„Wir entdeckten schließlich einen Fernseher in einer Bar und sahen die Bilder aus Paris“, sagt Kate Dowle, die damals zwar nicht in grenzenlose Trauer verfiel, aber mit tiefem Mitgefühl sofort an Dianas Kinder dachte: „Mir tat es vor allem leid für die Jungs. Als sie Tage später hinter dem Sarg ihrer Mutter durch die Straßen Londons laufen mussten, habe ich geweint. Das war so unmenschlich.“

Jennifer More, Sängerin und Coachin aus Karlsdorf-Neuthard
Jennifer More, Sängerin und Coachin aus Karlsdorf-Neuthard Foto: Tom Rebel

In einem Hamburger Hotel erfuhr die Sängerin und Moderatorin Jennifer More vom Tod Lady Dianas. „Ich konnte das im ersten Moment nicht glauben“, erinnert sie sich. „Ich war fest davon überzeugt, dass das eine Verwechslung sein muss.“

Als klar wurde, dass sie keiner Falschmeldung aufgesessen war, sei sie sehr traurig gewesen: „Ich war kein glühender Fan von Lady Di, aber ich habe sie aufrichtig bewundert“, betont More.

„Sie hatte den Mut, in einem höchst schwierigen Umfeld ihren Weg zu gehen und sich zu befreien. Das war eine Leistung, die Respekt verdiente.“ Auch sie habe sofort an die beiden Prinzen gedacht: „Es muss für die Kinder grauenvoll gewesen sein.“

Jennifer Mores Vater Mark, der in Oberderdigen-Flehingen lebt, ist waschechter Londoner und erinnert sich noch lebhaft an den 31. August 1997: „Das war ein Schock für mich“, sagt er. „Ich saß im Auto zurück von Konstanz am Bodensee, als ich die Nachricht im Radio hörte. Es hat mir sehr leid getan, denn ich habe sie bewundert.“

Besonders das große Engagement Dianas für kranke und arme Kinder habe ihn beeindruckt: „Sie war überall auf der Welt willkommen und hat das englische Königshaus bestens repräsentiert“, sagt Loosemore. „Und das, obwohl sie von ihrem Charakter her dort überhaupt nicht hineinpasste.“

Sie war die Erste im Könighaus, die menschlich war.
Jean Baumgarten aus Östringen

Jean Baumgarten aus Östringen sieht das ganz genauso: „Sie war die Erste im Königshaus, die menschlich war“, sagt die gebürtige Britin. „Das hat sie mir sehr sympathisch gemacht. Allerdings sahen das nicht alle Engländer so. Auch in meiner Familie gab es viele, die eisern zur Queen standen, die ja lange zu einer Art Gegenspielerin Dianas stilisiert wurde.“

Das sei nun einmal in England so: „Die Queen ist für viele unantastbar“, sagt Jean Baumgarten. „Uns sie ist auch ohne Frage eine großartige Frau. Aber Diana hatte viel mehr Herz und war zudem eine wunderbare, liebevolle Mutter.“

Am Tag der Trauerfeier für Diana sei sie im Urlaub auf Sizilien gewesen: „An diesem Tag habe ich von Strand und Meer aber nicht viel gesehen. Ich saß fast den ganzen Tag auf meinem Zimmer vor dem Fernseher und habe geweint.“

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