
„Es war mir eine Ehre.“ Mit emotionalen Worten hat sich Sigrid Gerdau aus dem Bruchsaler Gemeinderat verabschiedet. 14 Jahre lang saß sie für die CDU im Rat. Nun, kurz vor der nächsten Wahl, soll Schluss sein. Die Familie hat nun Priorität.
Uwe Freidinger, Ortsvorsteher in Heidelsheim, rückt für sie nach, weil der eigentliche Nachrücker Thomas Barth abwinkte. Gerdau verabschiedet sich nicht ganz von der politischen Bühne. Sie bleibt dem Ortschaftsrat in Heidelsheim erhalten.
Ist die CDU-Frau auch eine Grüne?
Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (Grüne) erinnerte an Gerdaus Werdegang. Bei der letzten Wahl holte sie fast 6.500 Stimmen. Auch Gerdau sei ja eine „Grün-Frau“, witzelte die neu-grüne OB. Als Greenkeeperin auf dem Golfplatz und aus familiären Beziehungen seien ihr die Themen Natur und Landwirtschaft immer besonders wichtig gewesen. Ebenso der ländliche Raum.
Gerdau war beteiligt auch an schwierigen und umstrittenen Entscheidungen. Etwa als es in Heidelsheim um die Erweiterung einer Biogasanlage ging. Oder bei dem Entschluss eine Flüchtlingsunterkunft mitten in Heidelsheim einzurichten. Genauso war sie aber auch oft auch im Einsatz mit der italienischen Partnerstadt, als „Volterra-Frau“.
Vom Fraktionsvorsitzenden Hans-Peter Kistenberger gab es ebenfalls Lob für ihr Engagement. „Das ist ein Schritt, der mir nicht leicht fällt“, bilanzierte Gerdau nach 14 Jahren. Sie blicke mit Stolz und Dankbarkeit zurück. Ihr Appell: „Demokratie ist kein Selbstläufer.“ Die Verantwortung als Stadträtin ist groß. Man treffe Entscheidungen, die jeden unmittelbar angehen.
Wir haben gelacht und gestritten und um die besten Entscheidungen gerungen.Sigrid Gerdau
Ex-CDU-Stadträtin im Bruchsaler Gemeinderat
„Wir haben gelacht und gestritten und um die besten Entscheidungen gerungen.“ Nun wolle sie die Familie wieder mehr in den Mittelpunkt stellen. Ihr Dank für diese „wunderbare, erfahrungsreiche Reise“ gelte auch den Wählern.