Schweißausbrüche und Schüttelfrost treiben Thomas H. manchmal früh morgens aus dem Bett. Und zwar dann, wenn die Wirkung des Methadons zu früh nachgelassen hat. Seit Ende der 1990er Jahre nimmt der Bruchsaler den Heroin-Ersatzstoff – deshalb will er seinen richtigen Namen öffentlich nicht nennen.
Zuerst waren es Joints, später schniefte er als junger Mann Heroin. Und schließlich spritzte er sich die Droge. „Zum Schluss hatte ich keine heile Vene mehr“, erzählt er. Methadon ermöglicht ihm nach eigenen Angaben ein halbwegs normales Leben, ohne Beschaffungskriminalität.
Von Montag bis Sonntag fährt er deshalb von Bruchsal nach Karlsruhe für seine tägliche Dosis. Dort ist noch eine der wenigen Substitutionspraxen für Methadon-Patienten, und die macht um 12 Uhr mittags zu.