Die großen Behälter fallen auf. Hoch gestapelt sind die verschieden großen Exemplare, die man von weitem sieht, wenn man ins Forster Gewerbegebiet an der Autobahn fährt.
„Wir haben mehrere Lagerplätze für die gebrauchten Tanks, die wir aufarbeiten“, sagt Bastian Barth, Juniorchef bei Tank- und Apparatebau Barth. „Was teilweise aussieht wie Schrott, ist für uns wertvoller Rohstoff“, ergänzt Dieter Barth, Seniorchef und Geschäftsführer.
„Wir setzen auf Nachhaltigkeit. Allein voriges Jahr haben wir etwa 750 aufgearbeitete Tanks ausgeliefert und sie vor der Verschrottung gerettet“, fügt er hinzu.
Auf dem Luftbild im Büro sieht man die unterschiedlichen Typen und verschiedenen Farben. Rot, gelb, beige, grün, manche erdig-braun: „Wir kaufen ausgediente Tanks aller Größen auf, um sie zu renovieren und für verschiedene Nutzungen zu verkaufen“, informiert Sebastian Sebök, der zur Geschäftsleitung gehört.
Viele davon sind ehemalige Kraftstofftanks, die im Boden eingegraben waren. Im zweiten Leben dienen sie unter anderem der Bevorratung von Lösch- und Regenwasser. Voriges Jahr hat die Firma (25 Mitarbeiter, rund acht Millionen Euro Jahresumsatz) Reservoirs für 20 Millionen Liter Wasser ausgeliefert.
Mein Großvater, Erich Barth, hat Behälter für Heizöl zusammengeschweißt. Die hat man früher fast überall gebraucht.Bastian Barth, Juniorchef
„Aufarbeiten ist wirtschaftlicher als verschrotten“, sagt Dieter Barth, Urheber der Geschäftsidee. „Unser Unternehmen kommt aus dem klassischen Behälterbau“, berichtet Bastian Barth. „Mein Großvater, Erich Barth, hat Behälter für Heizöl zusammengeschweißt.
Die hat man früher fast überall gebraucht.“ Dieter Barth hat in der Firma seines Vaters diese Heizöltanks verkauft und dabei festgestellt, dass gebrauchte, aber noch brauchbare Behältnisse entsorgt wurden. Er war überzeugt, dass es eine bessere Nutzung gibt.
Firma besteht seit über 40 Jahren
„Für gebrauchte Tanks gab es in den 1970er Jahren keinen Markt“, meint Bastian Barth. „Mein Vater hat diesen Markt entdeckt.“ Der Senior, der seine Firma 1980 gegründet hat, nickt: „Recycling war schon früh unser Beitrag zum Umweltschutz.“ Der Bedarf ist vorhanden, der Markt wuchs schnell.
Umweltschutz werde ganz groß geschrieben: „Wir achten streng darauf, dass alle Regeln des Umweltschutzes eingehalten werden“, stellt Sebastian Sebök heraus. „Als Fachbetrieb werden wir regelmäßig vom TÜV geprüft und zertifiziert“.
Produktion von Bruchsal nach Forst verlegt
Nachdem der Tank- und Apparatebau zunächst in Bruchsal angesiedelt war, verlegte Dieter Barth 1991 Produktion und Lager nach Forst: „Wir brauchten mehr Platz, vor allem für die Lagerung.“ Dort liege man abseits von der Wohnbebauung und habe direkten Zugang zur Autobahn: „Das ist für den Transport wichtig.“ Sechs Hektar hat das Geschäftsareal an verschiedenen Standorten in Forst, weitere 1,5 Hektar in Karlsdorf. Drei weitere Standorte gibt es in Deutschland, zwei in Westeuropa.
In einer Montagehalle sirrt der Trennschleifer, frisst sich ins Metall, die Funken stieben. Zwei Arbeiter zerschneiden ein Werkstück aus Stahl. „Die Teile müssen durch die Öffnung in den Tank passen“, erklärt Bastian Barth. „Drinnen werden sie wieder zusammengeschweißt und stabilisieren den Behälter.“
Das ist eine alltägliche Arbeit bei der Firma Barth. Die gebrauchten Tanks, die an ihren Ursprungsorten gereinigt abgeholt werden („Wir nehmen nichts mit, was nicht ganz sauber ist“, betont Sebök), werden in Forst aufgearbeitet: Tanks, die als Wasserbehälter in den Boden verlegt werden – manche stehen oberirdisch und brauchen die Verstärkung nicht - erhalten innen Stahlringe als Stützen, damit sie von Pkw oder Lkw befahren werden können.
Innen erhalten die Tanks mit bis zu 300 Kubikmeter Volumen eine Beschichtung, und außen werden sie witterungsbeständig beschichtet, dass ihnen der Untergrund nichts anhaben kann. Aufarbeiten geht schneller als neu bauen: drei Wochen statt drei Monate.
Edelstahltanks für Lebensmittel
„Wir bauen auch neue Tanks, aus Stahl und aus Edelstahl“, sagt Bastian Barth: Edelstahlversionen werden vor allem für die pharmazeutische und chemische Industrie verwendet. Viele Lebensmittel, wie Molkereiprodukte und Fruchtsäfte, werden in Edelstahl aufbewahrt.
„Winzer nutzen unsere Edelstahltanks“, berichtet Bastian Barth, „und zahlreiche Brauereien.“ Neue (doppelwandige) Stahltanks, die unter anderem gebräuchlich zur Lagerung von Kraftstoffen sind, werden ebenfalls in Forst hergestellt. Tanks aus Edelstahl (die Materialien dürfen nicht im selben Werk verarbeitet werden) im Fränkischen.