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Schulstart mit Corona-Regeln

Schulstart in Bruchsal und Umgebung: „Nur die Masken sind doof“

Die Kinder und Jugendlichen aus Bruchsal und Umgebung starten trotz der Corona-Regeln überwiegend positiv in den ersten Schultag. Wir haben uns umgehört.

Schüler sammeln sich vor der Schule
Warten auf den Schulbeginn: Die Schüler der Lußhardt-Gemeinschaftsschule sammeln sich in ihren Klassen auf dem Pausenhof. Die Schüler ab der fünften Klasse müssen auf dem Hof eine Maske tragen. Für die Grundschüler gilt keine Maskenpflicht. Foto: Tanja Schmith

Ein bisschen Unsicherheit kann man den Schülern am Montagmorgen auf dem Schulhof der Lußhardt-Gemeinschaftsschule in Forst anmerken. Wo müssen wir hin, dürfen wir schon rein? Besonders einige Grundschüler wirken ratlos. Viele werden von ihren Eltern gebracht, einige der älteren Schüler kommen alleine, mit dem Fahrrad oder dem Cityroller.

„Es ist Zeit, dass es wieder los geht“, sagt Steffi Kögler. Ihre Tochter Lea-Sophie geht in die dritte Klasse. Lea-Sophie und ihre Klassenkameradin Lara-Sophie freuen sich auf den ersten Tag. Genauso wie die meisten Eltern. „Man muss sich einfinden in die Zeit, aber es ist wieder ein Stück zurück zur Normalität“, sagt Hedwig Prinz. Sie bringt heute den Sohn ihrer Nichte zur Grundschule.

Nach und nach finden sich die Kinder ein. Auf dem Schulhof in Forst sind mit Absperrband Wartebereiche für die Schüler angezeigt. Viele tragen eine Maske, auch einige der Grundschüler. Maskenpflicht gilt erst ab der fünften Klasse. „Es ist ganz schön schwierig, das den Kindern zu erklären, warum die Jüngeren keine Maske tragen müssen, aber die älteren Kinder schon“, sagt Mirjam Müller. Sie hat drei Kinder, ihre Tochter Marti kommt in die dritte Klasse. Müller freut sich über den Schulstart. „Mit drei Kindern zu Hause und der Arbeit war es schon schwierig“, erzählt sie.

Es ist ganz schön schwierig, das den Kindern zu erklären, warum die Jüngeren keine Maske tragen müssen, aber die älteren Kinder schon.
Mirjam Müller, Mutter

Zu klagen haben die Schüler der Gemeinschaftsschule. Beim Treffpunkt, den ein Schild mit einer großen „Sieben“ kennzeichnet, stehen die Jugendlichen in kleinen Gruppen zusammen, alle tragen eine Maske. „Es ist cool, dass wieder Schule ist. Nur die Masken sind doof“, sagt Ashley aus der siebten Klasse. „Man versteht die anderen so schlecht damit“, meint die Schülerin. Der zwölfjährige Fabian freut sich, trotz Maske auf dem Pausenhof, auf den Schulstart. „Vor allem darauf, meine Freunde wieder zu sehen.“

Vier Frauen mit Kindern vor einem Gebäude
Bereit für die dritte Klasse: Viele Mütter begleiten ihre Kinder am Montag zur Schule. So auch (von links) Valeska Rohierse mit Sohn Jonah, Merve Apaydin mit Sohn Efe, Mirjam Müller mit Tochter Marti Großer und Biljana Repic mit Sohn Silivio. Foto: Tanja Schmith

Kurz vor Unterrichtsbeginn werden die Schüler, die sich inzwischen an den Bereichen für ihre Klassen eingefunden haben, von den Klassenlehrern abgeholt. Auch sie tragen einen Mund-Nasen-Schutz. Gesammelt gehen sie in die Klassenräume.

Fast alle Klassen waren vollzählig

„Es war turbulent“, sagt Andrea Mutter vom Bruchsaler Justus-Knecht-Gymnasium zum ersten Schultag. Die Schulleiterin ist dennoch zufrieden mit dem Start. Fast alle Klassen des größten Bruchsaler Gymnasiums seien vollzählig. Am ersten Schultag waren noch viele Fragen von Eltern und Schülern zu beantworten. Insbesondere der Schulbus-Verkehr war ein Thema. „Da besteht eine große Sorgen bei den Eltern. Viele Schüler wurden deshalb heute von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht“, so Mutter. Probleme mit der Maskenpflicht oder den Abstandsregeln hätte es am ersten Schultag nicht gegeben.

Akzeptiert werden die Corona-Regeln im Bruchsaler Schönborn-Gymnasium. „Wir haben das lange vorbereitet und geplant. Es lief alles gut“, sagt Schulleiter Georg Leber zufrieden. Er blickt zuversichtlich auf das Schuljahr. „Unser Ziel ist es, das ganze Jahr Präsenzunterricht zu machen.“ Damit wolle die Schule wieder ein Stück Normalität schaffen.

Gut aufgestellt war das Alfred-Delp-Schulzentrum in Ubstadt-Weiher, berichtet Elternbeirat Stephan Wermke. Seine drei Kinder gehen jeweils in die Grund-, Werkreal- und einer in die Realschule in Ubstadt-Weiher. Für die Grundschüler wird hier das Maskentragen empfohlen. „Auf dem Pausenhof hätten allerdings nicht alle Kinder eine Maske getragen“, gibt Wermke die Berichte seiner jüngsten Tochter weiter.

Nur wenige Probleme mit Maskenverweigerern

Schulleiter Stephan Walter von der Lußhardt-Gemeinschaftsschule in Forst sah dem Tag entspannt entgegen. „Es lief alles ruhig ab heute Morgen, die Planung hat funktioniert“, freut sich der Schulleiter. Damit die Abstandsregeln eingehalten werden können, hat die Schule verschiedene Pausenzeiten für die Klassen eingeführt.

Sorgen macht sich Walter nur bei wenigen Ausnahmen. „Es gibt einige Corona-Leugner“, schildert er. „Eine Person hat sich gemeldet, die es für unzumutbar hält, dass ihr Kind eine Maske tragen muss.“ Falls sich Kinder dauerhaft nicht an die Maskenpflicht halten, würde das einen Unterrichtsausschluss zur Folge haben. „Aber wir hoffen, dass das Einzelfälle bleiben.“ Klar ist noch nicht, wie viele Schüler zum Präsenzunterricht kommen. „Da müssen wir die nächsten Wochen abwarten“, so Walter.

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