Skip to main content

Erfolgreiche Wiederansiedelung

Rund 25 Störche brüten in Forster Vogelpark

Die Störche im Vogel- und Tierpark Forst brüten in einer Kolonie um die Wette. Jeder Baum ist besetzt.

Störche im Vogel- und Tierpark Forst
Weißstorch im Horst: Die Tiere finden in den Anlagen auch ohne gezielte Fütterung mehr Nahrung als in der Natur. Foto: Franz Lechner

Gudrun Maurer wundert sich zwar über die vielen Störche im Vogel- und Tierpark Forst, aber vor allem freut sie sich darüber. „Nirgends sieht man so viele Storchenpaare auf engstem Raum wie hier, deswegen bin ich mit meinen Kindern hergekommen“, erklärt die Bruchsalerin.

Tatsächlich findet man auf dem Gelände des kleinen Parks um die 25 besetzte Storchenhorste. Eine regelrechte Storchenkolonie also und das ist nicht nur für Gudrun Maurer ungewöhnlich. Die meisten Menschen kennen Störche nur als Einzelgänger oder als Kleinfamilie.

Wer aber beispielsweise in Spanien Urlaub macht, dem ist der Anblick mehrerer Storchenpaare vertraut: Zehn oder mehr Paare, die gemeinsam auf einer alten Kirche brüten oder wie beispielsweise im Nationalpark Donana in großen Kolonien aus oft mehreren Dutzend Vögeln ihren Nachwuchs großziehen, sind da zu beobachten.

Ursprünglich war der Storch tatsächlich ein Koloniebrüter.
Hermann Geyer, Vorsitzende des Vereins für Vogel- und Naturschutz Dettenheim

„Ursprünglich war der Storch tatsächlich ein Koloniebrüter“, bestätigt auch Hermann Geyer. Der Vorsitzende des Vereins für Vogel- und Naturschutz Dettenheim (VVND) war einer der ersten und aktivsten Mitarbeiter im Projekt Wiederansiedlung des Storchs im nördlichen Landkreis.

Ein Projekt, das bekanntermaßen sehr erfolgreich war: „Heute leben im Landkreis Karlsruhe mehr Störche als in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts“, berichtet Geyer.

Brutkolonien wie im Vogelpark Forst findet man rings um Bruchsal dennoch selten. In den Silzwiesen bei Ubstadt-Weiher beispielsweise brütet gerade mal ein Paar und obwohl das Gelände groß ist, verjagt dieses alteingesessene Paar jedes andere Storchenpaar, das sich dort häuslich niederlassen will.

Auch in den Dutzende Hektar großen Saalbachwiesen bei Hambrücken oder in der großen Kraichbachniederung zwischen Münzesheim und Gochsheim findet man keine Brutkolonie, sondern immer nur einzelne Brutpaare.

„Das liegt auch am Nahrungsangebot, schließlich benötigt ein halbwüchsiger Jungstorch fast ein Kilogramm Nahrung am Tag“, erklärt Geyer und ergänzt: „Storchenkolonien bilden sich daher normalerweise nur, wenn das Nahrungsangebot tatsächlich für mehrere Familien reicht.“

Storch ernährt sich von Fröschen, Mäusen, Insekten und Maulwürfen

Zwar ernährt sich Adebar längst nicht nur von Fröschen, sondern auch von Mäusen, Maulwürfen, Insekten, Reptilien, jungen Säugetieren und sogar von Nahrungsresten, aber rings um Forst gibt es eigentlich kein Nahrungsangebot für zwei Dutzend Storchenfamilien.

„In den Anfangszeiten des Wiederansiedlungsprojekts wurden Störche in Vogelparks oft gefüttert“, berichtet Hermann Geyer, warum es dennoch zur Koloniebildung in Forst und in anderen Vogelparks kam. Heute sei das aber nicht mehr üblich, betont er.

„Allerdings kehren Störche ja immer wieder auf ihren alten Horst zurück und außerdem ist das Nahrungsangebot in den Tierparks für die Vögel auch ohne gezielte Fütterungen oft deutlich größer als in der benachbarten Natur“, erklärt der Naturschützer, warum auch heute noch so viele Störche im Vogel- und Tierpark Forst ihren Nachwuchs großziehen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang