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Tier- und Vogelpark in Forst

Zoff beim Tier- und Vogelpark in Forst: Polizei beendet Vorstandssitzung

Die Geschichte um den Forster Tierpark hat in diesen Tagen eine unrühmliche Fortsetzung gefunden, als eine Vorstandsitzung von der Polizei beendet werden musste.

Der Tier- und Vogelpark in Forst gilt als einer der schönsten in der Region.
Der Tier- und Vogelpark in Forst gilt als einer der schönsten in der Region. Foto: Kurt Klumpp

Einen Schlussstrich um die interne Schlammschlacht erhoffen sich die Mitglieder nun am 20. November, wenn im Alex-Huber-Forum im zweiten Anlauf die Generalversammlung des Vereins mit Neuwahlen stattfinden wird. Der vor drei Jahren zum Vorsitzenden gewählte Jan-René Hartmann will dann „eine erfreuliche Bilanz seiner bisherigen Arbeit“ vorlegen.

Vorstandsmitglieder des Vogelpark Forst berufen selbst eine Sitzung ein

Das sehen vor allem die älteren Vorstandsmitglieder des Tier- und Vogelparks nicht so. „Wir hatten ihn mehrmals um die Einberufung einer Vorstandsitzung gebeten“, sagt Beisitzerin Petra Beste und ergänzt: „Deshalb haben wir selbst zu einer Sitzung mit Moderatorin Mirjam Müller eingeladen.“

Hartmann hatte hierzu ohne vorherige Absprache einen befreundeten Bürgermeister aus Rheinland-Pfalz als Gast eingeladen. Danach verlangte die Sitzungsleiterin, dass der Bürgermeister den Raum im Vereinsheim verlassen soll. Hartmann hingegen verwies auf sein Hausrecht als Vorsitzender, woraufhin Mirjam Müller die Polizei verständigte, die dann die Vorstandsitzung nach knapp einer Stunde beendet hatte.

Vorsitzender Hartmann sieht in Beisitzerin die treibende Kraft gegen seine Person

„Hätten wir gewusst, dass das Hausrecht nicht beim Vorsitzenden, sondern beim Pächter des Vereinsheims liegt, hätten wir damals anders reagiert“, ärgert sich Petra Beste im Nachhinein. Der Vereinswirt hatte zuvor die Schlüsselgewalt über das Nebenzimmer dem Kassenverwalter des Vereins übertragen.

Jan-René Hartmann sieht in der Beisitzerin die treibende Kraft gegen seine Person. „Sie wollte auf eigene Rechnung Esel- und Alpaka-Wanderungen durchführen, wobei ich ihr gesagt habe, dass eine private Gewinnabsicht mit den Tieren des Vereins nicht möglich sei, auch wenn sie eine zehnprozentige Umsatzbeteiligung anbietet“, teilte der Vereinschef mit.

Vogelpark-Vorsitzender wertet sein bisheriges Wirken als Erfolg

Hinzu kommt Hartmanns Vorwurf an seine Vorstandskollegen, dass sie ohne sein Wissen einen Mitarbeiter für die Tierpflege eingestellt und den Arbeitsvertrag ohne die Unterschrift des allein vertretungsberechtigten Vorsitzenden abgeschlossen haben. Die persönliche Bilanz seiner Arbeit in den vergangenen drei Jahren wertet er selbst als Erfolg.

„Ich habe die Zahl der Mitglieder um zwei Drittel gesteigert, nach einer Rattenplage alle Voraussetzungen des Veterinäramtes erfüllt, mehr als 22.000 Euro zusätzliche Geld- und Sachspenden akquiriert, von Bürgermeister Bernd Killinger ein Dankschreiben für die wertvolle Jugendarbeit bekommen und die Anlage in Forst zu einer der schönsten und gepflegtesten in der Region entwickelt.“

Kritik am Führungsstil

Vieles davon erkennen auch seine Kritiker an. In einem Schreiben an die BNN-Redaktion beklagt sich allerdings die Mehrheit der Vorstandsmitglieder über seinen Führungsstil. „Der sinnlose Machtkampf eines diktatorischen Vorsitzenden trägt immer mehr die Züge einer Provinzposse“, schreiben sie.

Hartmann handle nach der Parole, ich bin der Vorsitzende und ich entscheide. „Selbst beim Griff in die Vereinskasse mit der Entnahme von 50.000 Euro informierte er nicht seine Vorstandskollegen. Auch Einnahmen für Führungen durch den Park lieferte er nicht ab, weshalb in beiden Fällen die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wurde“, heißt es weiter in dem Schreiben.

Neuwahlen am 20. November

Die Vorstandsmitglieder werfen Hartmann Diktatur und Trickserei vor, wobei er den Fortbestand des Vereins durch die Gründung einer gGmbH-Firma mit Sitz auf dem Vereinsgelände gefährde. „Nach dem Pachtvertrag sei das nicht zulässig“, steht in dem Schreiben, wobei als Konsequenz die Kündigung des Vertrags und damit die Zukunft des Vereins zu befürchten sei. Die Hoffnung ist nun, dass nach der Neuwahl am 20. November im Forster Tier-und Vogelpark Ruhe einkehrt.

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