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Wechsel an Fürst-Stirum-Klinik

Für den langjährigen Chefarzt Jürgen Wacker an der Fürst-Stirum-Klinik kommt Roland Csorba

Nach 22 Jahren geht der streitbare Chefarzt der Bruchsaler Frauenklinik in Ruhestand. Sein Nachfolger will nicht alles anders machen.

Zwei Männer an einem Rednerpult
Übergabe: Ein Bild von Johann Peter Frank, einem Pionier auf dem Gebiet der Hygiene und einem der ersten Mediziner am Spital in Bruchsal, übergab der scheidenden Chefarzt Jürgen Wacker an seinen Nachfolger Roland Csorba. Foto: Heike Schaub

Es sind große Fußstapfen, die der scheidende Chefarzt der Frauenklinik, Jürgen Wacker, seinem Nachfolger Roland Csorba hinterlässt. Das wird am Mittwochmittag bei einer offiziellen Verabschiedung an der Fürst-Stirum-Klinik deutlich.

Mit dem 49-jährigen Gynäkologen und Geburtshelfer, der zuletzt in Bielefeld Leiter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Franziskus-Hospital war, soll der „nahtlose Übergang“ gelingen. Das verspricht jedenfalls der Geschäftsführer der RKH-Klinikholding, Jörg Martin.

Im BNN-Gespräch verweist Csorba auf seine bisherigen Schwerpunkte Geburtshilfe, Gynäkologie und Onkologie sowie Brustchirurgie, die er auch in Bruchsal pflegen will. Zuletzt waren vier Bewerber in der engeren Wahl. Csorba deckt wie sein Vorgänger Wacker noch beide Bereiche Geburtshilfe und Gynäkologie ab.

Kindergynäkologie und Inkontinenz-Chirurgie in Bruchsal

Nach der Geburt gehe es für Mutter und Kind um viel Hautkontakt und ums Stillen, ganz im Sinne der WHO-Definition von einer „Babyfreundlichen Geburtshilfe“. Dafür wurde Bruchsal bereits ausgezeichnet. Erfahrungen habe er auch bei Komplikationen bei der Geburt, Zwillings- oder Drillingsgeburten sowie Beckenendlagen gesammelt.

Das solle gestärkt werden wie auch die Kindergynäkologie sowie Diagnose und Therapie nach Kindesmisshandlungen und Vergewaltigen. Im operativen Bereich sieht Roland Csorba in Zukunft bei der Inkontinenz-Chirurgie.

Der 49-Jährige ist in Ungarn aufgewachsen. Er hat dort studiert und seine Qualifikation als Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe erworben. Nach Forschungsaufenthalten in Großbritannien und den USA kommt er 2011 nach Deutschland.

Während seiner Zeit als Oberarzt der Frauenklinik am Klinikum Aschaffenburg werden jährlich rund 2.500 Babys geboren.

In Bruchsal peilt man dieses Jahr 1.100 Geburten an. Im September 2020 wechselte er als Leiter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe nach Bielefeld. Nach der Fusion mit dem Mathilden-Hospital Herford zum Gynäkologischen Zentrum Bielefeld-Herford wird seine Stelle nicht wieder besetzt, wie er erzählt.

Der Erfolg der Geburtsklinik ist ohne Jürgen Wacker nicht denkbar.
Christoph Schnaudigel, Landrat

Das Hebammen-Team an der Fürst-Stirum-Klinik hat Roland Csorba in den vergangenen Wochen bereits kennengelernt. Beginnen wird er offiziell am 1. Juli. Vorgänger Jürgen Wacker legt ihm sein „tolles Team“ wärmsten ans Herz.

Und die Empfehlung, gut zuhören zu können. Dies hatte er auch in einem BNN-Interview zu seiner Einstellung vor 22 Jahren als seine positive Eigenschaft genannt.

In Grußworten zählten Landrat Christoph Schnaudigel (CDU), Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos), Regionaldirektorin Susanne Stalder in einer kurzen Videobotschaft sowie der Ärztliche Direktor Tom Ganten die zahlreichen Verdienste Wackers seit 1999 auf.

Deutlich wird dabei immer das große Engagement und die „Streitlust“ Wackers zum Wohle der Klinik und der Frauen.

Streitlust zum Wohl der Klinik

Landrat Schnaudigel erinnert an schlaflose Nächte, als es nach der Umwandlung in eine gemeinnützige Gesellschaft um das Konzept für die Geburtsklinik geht: „Der Erfolg ist ohne ihn nicht denkbar.“

Viel Lob gibt es auch für den engagierten Kreisrat, der es bei jedem Thema innerhalb kürzester Zeit schaffe, einen Bezug zur Geburtshilfe herzustellen. Oberbürgermeisterin Petzold-Schick lobt Wackers gesellschaftliche Engagement, das bis nach Burkina Faso reiche.

Chefarzt Ganten überreicht ein Bild für die Ahnengalerie, auf der auch Wackers großes Vorbild Albert Schweitzer zu sehen ist.

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