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Hochwasser und Stromausfälle

Gemeinden bereiten sich vor: Katastrophenschutz im Kreis Bruchsal wird verbessert

Der Klimawandel beschert auf dem Landkreis immer extremer Wetterereignisse. Die Kommunen überprüfen laufend ihre Konzepte.

Katzbach: Beim Hochwasser Ende Mai 2013 passte der Katzbach gerade noch so unter der Brücke am Ortsausgang Richtung Weiher durch. Auf dem Foto ...28 erkennt man gut, dass der Bach auf fast die doppelte Breite angewachsen war.
Beim Hochwasser Ende Mai 2013 passte der Katzbach gerade noch so unter der Brücke am Ortsausgang Richtung Weiher durch. Foto: Monika Eisele

In Sachen Katastrophenschutz legen etliche Städte und Gemeinden des Landkreises nach. Klimaextreme wie Starkregenereignisse und nicht zuletzt die Flutkatastrophen im vergangenen Jahr sind Grund für die Überprüfung der Konzeptionen und Ausstattung.

Erst jüngst hatte der Gemeinderat von Hambrücken der Anschaffung eines Notstromaggregats für rund 121.000 Euro beschlossen, zusätzlich schlagen Vorarbeiten für Aufstellung und Anschlüsse mitgeschätzten 20.000 Euro zu Buche.

Außerdem sollen Sandsäcke angeschafft, eine von der EnBW betreute Übung durchgeführt und ein Betriebsfunknetz installiert werden.

Die Gemeinde Kronau hat bereits im Sommer 2017 eine Katastrophenschutz-Konzeption verabschiedet, die mittlerweile fast komplett umgesetzt ist
Frank Burkard (CDU), Bürgermeister

„Die Gemeinde Kronau hat bereits im Sommer 2017 eine Katastrophenschutz-Konzeption verabschiedet, die mittlerweile fast komplett umgesetzt ist“, teilt Bürgermeister Frank Burkard (CDU) mit. Drei Notstromaggregate wurden bereits angeschafft: für das Rathaus, das Feuerwehrhaus und die Mehrzweckhalle als mögliche Notunterkunft.

Um den Betrieb der Aggregate zu gewährleisten, wurde mit einer Tankstelle eine Übereinkunft über einen Treibstoffvorrat für den Notfall getroffen. Darüber hinaus hat die Gemeinde Feldbetten gekauft und eine Sirene angeschafft, die am 30. Juni auf dem Rathausdach montiert werden soll.

Noch entschieden werden muss über die Anschaffung eines Satellitentelefons. „In Kronau wird von drei möglichen Szenarien ausgegangen: 1. Längerfristiger und großräumiger Stromausfall; 2. Überschwemmung und Starkregen; sowie 3. Massenanfall von Verletzten zum Beispiel durch eine Massenkarambolage auf der Autobahn“, erläutert Burkard.

Eine für 2020 geplante Übung musste bislang aufgeschoben werden. Bei einem Nachholtermin soll auch die Bevölkerung noch genauer informiert und eingebunden werden. „Der Katastrophenschutz muss ständig fortgeschrieben und angepasst werden. Neuerungen wie zum Beispiel die Fähigkeiten einer Drohne, die wir kürzlich angeschafft haben, müssen in die Gesamtkonzeption integriert werden. Eine Katastrophenschutz-Konzeption kann niemals fertig sein“, sagt Burkard.

Krisenhandbuch soll in Graben-Neudorf in Notsituationen Abhilfe schaffen

Die Gemeindeverwaltung hat gemeinsam mit der EnBW ein Krisenhandbuch erarbeitet. Darin sind alle Abläufe in einem Katastrophenfall hinterlegt. „Außerdem haben wie den Bestand an Schutzausrüstung und Technischen Hilfsmitteln überprüft und aktualisiert. Bei der Erarbeitung des Krisenhandbuchs waren Feuerwehr und DRK eng eingebunden“, so Bürgermeister Christian Eheim (SPD).

Regelmäßige Probealarme im Kraichtal

Die Stadt Kraichtal hat den Katastrophenschutzplan 2021 vollständig überarbeitet und wird diesen in regelmäßigen Abständen aktualisieren. Noch in diesem Jahr soll eine Übung mit den Mitarbeitern des Verwaltungsstabes durchgeführt werden, lässt Bürgermeister Tobias Borho (SPD) mitteilen.

Elf Sirenen sind in den neun Stadtteilen in Betrieb, in Münzesheim und Unteröwisheim werden in diesem Jahr jeweils eine zusätzliche Mastsirene dazu kommen. Die Bevölkerung wird bei jährlichen Sirenenprobealarmen über die Bedeutung der einzelnen Warnsignale informiert. Für das Rathaus wurde Ende 2021 ein stationäres Notstromaggregat beschafft und erst vor kurzem hat man ein mobiles Notstromaggregat abgeholt.

Gemeinsam mit einer externen Fachfirma wird in Philippsburg die Katastrophenschutz-Konzeption aktualisiert. Seit vergangenen Oktober gibt es ein Notstromkonzept. „Wie gehen von den Katastrophenfällen Hochwasser und Großbrand aus“, sagt Mario Berny, Fachdienstleiter im Rathaus. Das Konzept sieht die Anschaffung von Notstromaggregaten, die Schaffung von Einspeisepunkten sowie einen Vertrag mit einer örtlichen Tankstelle für Spritreserven vor. Bis spätestens Anfang kommenden Jahres sollen die Planungen mit einer städtischen Übung abgeschlossen werden.

Katzbach: Beim Hochwasser Ende Mai 2013. Auf dem Foto erkennt man gut, dass der Bach auf fast die doppelte Breite angewachsen war.
Beim Hochwasser Ende Mai 2013. Auf dem Foto erkennt man gut, dass der Bach auf fast die doppelte Breite angewachsen war. Foto: Monika Eisele

Beim Katastrophenschutz hat man in Östringen vor allem die Themen Hochwasser und Starkregen sowie Stromausfall im Blick. Besonderes Augenmerk liege auf dem Hochwasserschutz für Odenheim, wo man kurz vor dem Eintritt ins Planfeststellungsverfahren stehe, so Bürgermeister Felix Geider (FWV). Mit einer Handvoll Bürger müssten noch Gespräche geführt werden, dann werde das Regierungspräsidium abwägen, welcher Weg beschritten wird.

„Eine Forderung des Regierungspräsidiums ist, ein mögliches Hochwasser am Katzbach schnell durch den Ort zu bringen“, sagt Geider. Dies soll durch eine Vertiefung des Bachlaufs geschehen. „Also entweder wir erhöhen die Wände oder wir legen den Bach tiefer“. Soweit wie möglich spricht sich Geider diesbezüglich mit den Unterliegern, also Zeutern und Stettfeld ab. „Wenn wir das Hochwasser schneller abführen, hat dies Auswirkungen in den genannten Orten“.

Pläne für Starkregen sind in Arbeit

Auch mit Nachbargemeinden im Rhein-Neckar-Kreis steht die Verwaltung demnach im Austausch, bespricht gemeinsame Maßnahmen gegen Starkregenereignisse wie Hecken zu pflanzen oder Wiesen statt Felder anzulegen. „Pläne dafür werden derzeit erstellt“, so Geider.

Noch Nachholbedarf gibt es beim Thema Stromausfall. „Die Feuerwehr ist bereits mit einem Notstromaggregat versorgt. Ein weiteres, mobiles Gerät soll angeschafft und Einspeisepunkte angepasst werden.“ mele

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