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In Bruchsaler Innenstadt

Geplante Demo am Samstag in Bruchsal: Querdenker fordern „Stopp des Corona-Wahnsinns“

In der Bruchsaler Innenstadt will am Samstag die Gruppe „Aufbruch Bruchsal“ um die Stadträtin Dela Schmidt demonstrieren. Die Polizei rechnet aktuell mit rund 30 bis 40 Teilnehmern.

19.11.2020 Kundgebung Corona vor dem BVG und Schlossplatz, Karlsruhe
Immer wieder Demos: Karlsruhe war schon häufiger Schauplatz von Kundgebungen der sogenannten Querdenker-Szene. In Bruchsal findet am Samstag nun erstmals eine solche Veranstaltung statt. Foto: Jörg Donecker

Jetzt kommen die sogenannten Querdenker auch nach Bruchsal: „Stoppt den Corona-Wahnsinn“, so heißt eine Veranstaltung, die am Samstagnachmittag in der Innenstadt stattfinden soll. Eingeladen hat dazu die Initiative „Aufbruch Bruchsal“ um die Stadträtin Dela Schmidt. Für die Versammlung wird inzwischen mit Plakaten im Stadtgebiet geworben, auch Flyer sind im Umlauf.

Sie zeigen ein Kind mit Mund-Nasen-Schutz. Die Maske ist mit schwarzen Balken durchgestrichen. Auf dem Bild, das auf der Internetseite der Gruppe zu sehen ist, werden auch „Querdenken 721 Karlsruhe“ und „Eltern für Aufklärung und Freiheit“ genannt.

„Wir sind keine Leugner. Wir halten die Corona-Maßnahme für unverhältnismäßig.“
Dela Schmidt, Stadträtin

Eine Querdenker-Demo in Karlsruhe hatte zuletzt bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil sich dort ein Mädchen mit Anne Frank verglichen hatte. Teilnehmer dieser Demonstrationen gelten immer wieder als Corona-Leugner. „Wir sind keine Leugner. Wir halten die Corona-Maßnahme für unverhältnismäßig“, sagt Dela Schmidt.

Es gebe weniger Tote und Kranke, als in den Medien gezeigt werde. Da es keine Obduktionen der angeblichen Corona-Toten gebe, könne nicht von einem solchen Zusammenhang mit dem Virus ausgegangen werden, so Schmidt mit Verweis auf den hohen Altersdurchschnitt der in den Statistiken genannten Verstorbenen. Sie selbst werde darüber am Samstag sprechen.

Offenes Bürgermikrofon angekündigt

Außerdem kündigt sie an, dass sich ein Vertreter von Eltern für Aufklärung und Freiheit vor die Teilnehmer treten werde, ebenso eine Psychotherapeutin. Außerdem soll ein offenes Bürgermikrofon allen Interessierten ermöglichen, sich zu äußern. „Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Wir werden niemandem den Saft abstellen, solange die Aussagen nicht strafrechtlich relevant sind“, sagt Schmidt.

„Bruchsal braucht keine Querdenker, Reichsbürger und Coronaleugner.“
Eberhard Schneider, Bruchsaler Bündnis für Menschlichkeit

Derweil positioniert sich Eberhard Schneider vom Bündnis für Menschlichkeit öffentlich gegen die Veranstaltung. Er hoffe, dass Pfleger und Ärzte aus dem Krankenhaus am Bürgermikrofon von ihrem Alltag berichten. Es sei ein „unmöglicher Zustand“, dass es eine solche Veranstaltung in Bruchsal gebe. Das Bündnis habe dennoch entschieden, keine Gegenveranstaltung zu organisieren. „Wir sind für die Corona-Maßnahmen und wollen diese nicht konterkarieren.“

Polizei rechnet mit rund 30 bis 40 Teilnehmern

Indes rechnet die Polizei am Samstag mit rund 30 bis 40 Teilnehmern. „Wir werden mit zusätzlichen Einsatzkräften vor Ort sein“, teilt Revierleiter Wolfgang Ams mit. Eine große Veranstaltungsfläche sei notwendig, damit der Mindestabstand gewahrt werden kann und damit die geltenden Hygienemaßnahmen eingehalten werden können. Bei ausreichendem Abstand besteht keine Maskenpflicht.

Aufbruch Bruchsal lädt für Samstag von 15 bis 17 Uhr auf den Rathausplatz ein.

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