Das Landratsamt Karlsruhe hat der Forderung eines Lkw-Durchfahrtverbots für die örtliche Kirch- und Weiherer Straße in Hambrücken stattgegeben.
Fortan ist es Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen untersagt, die betroffene Hauptverkehrsachse für den Durchgangsverkehr zu nutzen. Hiervon ausgenommen ist lediglich der Anlieger-Schwerverkehr.
Sichtlich zufrieden verkündete Bürgermeister Marc Wagner (CDU) den Anfang der Woche eingetroffenen Bescheid in der jüngsten Sitzung des Hambrücker Gemeinderats.
„Ich glaube, wir können dies als riesigen Erfolg verbuchen“, beurteile das Gemeindeoberhaupt die Anordnung der Karlsruher Behörden.
Lärmbelästigung für Anwohner wird reduziert
Mit dem Verbot wolle man vor allem lärmgeplagte Anwohner entlasten, welche unter dem Geräuschpegel der dröhnenden Schwertransporte zu leiden haben. Zur Umsetzung des Verbots sei noch eine entsprechende Beschilderung nötig. Diese wolle man bis zum Jahreswechsel durch die eigene Straßenmeisterei auf den Weg bringen.
Um den Verkehr zusätzlich zu beruhigen, fasste das politische Gremium am Dienstagabend, 26. Oktober, einen weiteren Beschluss. Mit überwiegender Mehrheit entschieden sich die Kommunalpolitiker dazu, das gesamte Ortsgebiet zu einer Tempo 30-Zone zu erklären.
Ich glaube, wir können dies als riesigen Erfolg verbuchen.Marc Wagner, Bürgermeister Hambrücken
Erst vor wenigen Wochen wurde im Zuge der örtlichen Lärmaktionsplanung die Höchstgeschwindigkeit auf den Hauptverkehrsadern der Haupt-, Weiherer- und Kirchstraße auf 30 Stundenkilometer begrenzt. Nun soll auch der Rest des Dorfes folgen.
Tempo 30 in Hambrücken zum Schutz anderer Verkehrsteilnehmer
Auf diese Weise möchte man vermeiden, dass die angrenzenden Nebenstraßen als „schnelle“ Alternative zu den Hauptverkehrsstraßen genutzt werden. Durch den Beschluss wolle man für mehr Sicherheit sorgen. Dabei habe man seitens der Gemeinde vor allem die Belange schwächerer Verkehrsteilnehmer wie Senioren, Rad fahrende Kinder oder Fußgänger im Sinn.
„Die Maßnahme wird aktiv die Sicherheit im Straßenverkehr verbessern und die verkehrsbedingte Lärmbelästigung reduzieren“, heißt es zu den Gründen in der Sitzungsvorlage. Auch Rathauschef Marc Wagner erläuterte die Vorteile der Entscheidung: „Die Absenkung von Tempo 50 auf 30 reduziert den Lärm der Fahrzeuge durchschnittlich um 2,5 Dezibel.“
Schon einige Dezibel weniger sind hörbar
Was zunächst unscheinbar klingt, soll merklich spürbar sein. So wird eine Absenkung um 3 Dezibel von Menschen bereits wie eine Halbierung der Verkehrsmenge wahrgenommen. Der Beschluss erhielt fraktionsübergreifenden Zuspruch.
Remigius Kraus (Freie Wähler) begrüßte die einheitliche Regelung anstelle des „Flickenteppichs“ unterschiedlicher Geschwindigkeitsvorgaben. Auch für Maria Wilhelm (SPD) ist die Entscheidung „wichtig und notwendig“.
Nichtsdestotrotz erkennt die Gemeinderätin, dass Tempo 30 gerade in der Hambrücker Einwohnerschaft kontrovers diskutiert wird. Ungeachtet kritischer Stimmen sei der Beschluss jedoch „schon lange überfällig“, so ihr persönliches Urteil.