Im Rahmen des Eröffnungsrundgangs auf der Hannover Messe stattete Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag gemeinsam mit dem portugiesischen Premierminister António Costa auch dem Antriebsspezialisten SEW-Eurodrive aus Bruchsal einen Besuch ab.
Unter dem Motto „The Green Side of Drive“ zeigt SEW-Eurodrive auf der Messe Lösungen, die nach eigenen Angaben sowohl für Kunden als auch für SEW-Eurodrive selber einen nachhaltigen Beitrag zur Energieeffizienz und zur Umweltverträglichkeit leisten.
Im Gespräch mit dem Chief Operating Officer Johann Soder zeigten sich die prominenten Gäste laut einer Pressemitteilung von SEW sichtlich begeistert vom nachhaltigen Ansatz und dem präsentierten Portfolio des Unternehmens.
Lösung für die „letzte Meile“
Besonders interessierten sich Scholz und Costa für die Lösung zur emissionsfreien „letzten Meile“, also der Güterverteilung zu den Haushalten, da sowohl in Deutschland als auch in Portugal logistische Dienstleistungen auf Basis von kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen in Innenstädten die Luft belasten, zur Geräuschemission beitragen und den öffentlichen Raum verdichten.
Mit emissionsfreien Lieferrobotern könne die Lebensqualität in Städten wesentlich verbessert werden, fand Olaf Scholz im Gespräch mit Johann Soder.
Aber auch durch den Einsatz ressourcensparender Lösungen in der gesamten Kette – von der Produktion bis zur Auslieferung – müsse die Antriebs- und Automatisierungstechnik ihre Potenziale voll ausnutzen, forderte der Bundeskanzler.
Nachhaltige Konzepte gefragt
Die Europäische Vorgabe zum European Green Deal und die durch die Bundesregierung am 25. Juni 2021 beschlossene Klimaneutralität bis 2045 (Fit for 55 – europaweit 55 Prozent weniger CO2-Ausstoß bis 2030) fordern von den Unternehmen nachhaltige Konzepte und messbare Ziele zu deren Erreichung.
Dabei kommt der Antriebs- und Automatisierungstechnik eine zentrale Rolle zu. Diesem Grundgedanken fühlt sich SEW-Eurodrive nach eigenen Angaben seit 1931 verpflichtet.
Getriebeöl aus Biomasse
So setzt das Unternehmen nicht nur in den eigenen Werken auf viele energie- und klimaschonende Lösungen, sondern bietet auch Anwendern vielfältige Möglichkeiten, den Corporate Carbon Footprint zu reduzieren – mit energieeffizienten und ressourcenschonen Antriebskomponenten und Automatisierungslösungen.
Auf dem Messestand präsentiert SEW-Eurodrive unter anderem ein exklusives Getriebeöl, das aus Biomasse hergestellt ist, hocheffiziente Antriebe oder auch langlebige Servo-Planetengetriebe.
Von der Fabrik in den urbanen Raum
„Nach der Fabrik geht es jetzt für uns auch in den urbanen Raum“, berichtete Johann Soder. Basierend auf den Erfahrungen aus dem Industrieumfeld entwickelte SEW-Eurodrive ein urbanes Fahrzeug, um die Versorgung der „letzten Meile“ zu erfüllen.
Heute wird diese „letzte Meile“ durch Paketzusteller umgesetzt. In aller Regel erfolgt die Zustellung mit kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen. In einem Konsortium geht SEW-Eurodrive einen anderen Weg. Das EU-geförderte Leuchtturmprojekt efeuCampus verteilt Güter im Stadtquartier mit Lieferrobotern.
Testfeld auf der alten Dragonerkaserne
In Bruchsal entsteht hierfür ein Testfeld auf dem Gelände der ehemaligen Dragonerkaserne. Die Lieferroboter übernehmen entweder direkt die Zustellung von Päckchen und Paketen aus einer zentralen Übergabestation oder bei Bedarf auf Abruf mittels einer App.
Auf dem Rückweg können die Fahrzeuge gleich Abfälle mitnehmen und in einer Sammelstelle, bis zur Abholung durch den lokalen Entsorger, deponieren. Auf dem Messestand demonstriert der kleine, autonome Lieferroboter das Konzept.