Thorsten Niemzik ist Immobilienwirt, Sachverständiger und Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien Kraichgau.
Er kennt den Markt für Wohnungen und Häuser.
Der Experte meint: „Grundstücke sind ganz rar“.
Wie sieht es auf dem Immobilienmarkt im Raum Bruchsal aktuell aus?
Ein Haus ist aktuell so viel wert, wie jemand bereit ist zu zahlen. Die Interessenten treiben die Preise in die Höhe. Betrachtet man den ausgeschriebenen Preis, dann werden am Ende oft 20 bis 30 Prozent mehr bezahlt. Bei gebrauchten Eigentumswohnungen beispielsweise 3.300 bis 5.000 Euro pro Quadratmeter, vor sechs Jahren waren noch 2.000 Euro üblich. Grundstücke sind ganz rar. 600 Euro kostet der Quadratmeter im Schnitt, es kann aber auch bis 1.000 Euro gehen
Was kosten Immobilien, wenn man Bruchsal, Bretten und Gemeinden wie Forst, Karlsdorf-Neuthard, Bad Schönborn und Östringen zusammen betrachtet?
Über ein Jahr betrachtet besagt unsere Marktanalyse aller Angebote, dass Reihenhäuser im Bestand für durchschnittlich 455.000 Euro zum Verkauf stehen, Einfamilienhäuser für 660.000 Euro und neue Reihenhäuser für selten unter 500.000 Euro. Neue Eigentumswohnungen kamen im Schnitt auf 380.000 Euro, aber je nach Ausstattung und Lage gibt es andere Preise. Wie erwähnt, der Käufer bezahlt tatsächlich oft noch 25 Prozent mehr. Und da ist die Grunderwerbssteuer noch nicht dabei. Eine Makler-Courtage teilen sich mittlerweile häufig Verkäufer und Käufer.
Und wie hoch ist die Nachfrage?
Enorm hoch. Weil der Raum zwischen Karlsruhe und Heidelberg begehrt und immer noch günstiger ist als rund um die Großstädte. Das Angebot ist auch S-Bahn-lastig. Wenn wir ein Reihenhaus anbieten, kommen sofort 100 Bewerbungen. Und ganz viele Interessenten haben schon eine fertige Finanzierung. Denn wenn sie „ihr Haus“ sehen und nicht gleich zugreifen können, haben sie keine Chance.
