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Bruchsaler Stadtteile unterversorgt

In Büchenau und Untergrombach fehlen besonders viele Kita-Plätze

Seit einigen Jahren schon ist es ein Problem für Eltern in Büchenau. Es gibt viel zu wenige Kita-Plätze. Sowohl für die jüngsten bis drei Jahre als auch für die Vorschulkinder.

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Nicht überall in Bruchsal finden die Eltern genügend Plätze in Kindertagesstätten. Vor allem in Büchenau fehlen Betreuungsangebote. Ein Anbau am bestehenden Kindergarten soll nächstes Jahr Abhilfe schaffen. Darüber entscheidet der Gemeinderat am Mittwoch. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Büchenauer Eltern haben es schwer, einen Krippen-Platz für ihre Kinder am Ort zu bekommen. Es sei manchmal schon in der Kernstadt nicht leicht, den Wunschplatz zu ergattern, erzählt eine Mutter. Aber die Situation in Büchenau bei Betreuung der Jüngsten ist schon lange heikel.

Das wissen die Eltern durch Gespräche. Der Stadtverwaltung ist die Situation bekannt. Deshalb steht in der nächsten Gemeinderatssitzung das Thema Ausbau der Kita-Plätze nicht nur als Problem auf der Tagesordnung.

Ist Anbau an bestehenden Kindergarten die Lösung?

Es gibt einen Lösungsvorschlag. Abhilfe soll kommen durch einen Anbau an den bestehenden Kindergarten St. Bartholomäus. Idealerweise sollte er im Jahr 2022 fertig sein und zwei weitere Gruppen im Ganztages-Betrieb aufnehmen können.

Das Grundstück ist seit Anfang des Jahres erworben. Der Anbau mit genügend Freifläche würde voraussichtlich zwei Millionen Euro kosten, 300.000 Euro an Zuschüssen sind zu erwarten. Der Gemeinderat muss am Mittwoch darüber entscheiden. Der Ortschaftsrat Büchenau hat bereits einstimmig Ja gesagt, berichtet Ortsversteherin Marika Kramer (CDU).

„Wir haben zwar bedauert, dass es länger ging, bis wir auf das langjährige Problem reagieren können. Aber nachdem sich ein Neubau an anderer Stelle nicht realisieren ließ, sind wir jetzt froh, dass Nägel mit Köpfen gemacht wurden.“ Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick(parteilos) war selbst ins Büchenauer Gremium gekommen, um die Pläne der Stadt erläutern zu können.

13 Krippenplätze für 75 Kinder im Stadtteil Büchenau

In der Sitzungsvorlage für Ortschafts- und Gemeinderat ist die Sachlage eindeutig formuliert: Im Vergleich zu anderen Bruchsaler Stadtteilen gibt es für bis sechsjährige Kinder in Büchenau nur ein „sehr überschaubares, deutlich unterdurchschnittliches Angebot“ der Betreuung.

Während in der Gesamtstadt für etwa jedes dritte Kind bis drei Jahren ein Krippenplatz vorhanden ist, gibt es Büchenau nur für 17 Prozent der Kinder im Alter unter drei Jahren ein Betreuungsangebot. In absoluten Zahlen: 75 dieser Kinder wohnen im Ort, 13 Krippenplätze gibt es derzeit.

Als Richtschnur gilt, dass für 50 Prozent ein Platz zur Verfügung stehen solle. Die Versorgungsquote bei unter Dreijährigen beträgt in Bruchsal 37 Prozent. Sie stand anfangs bei 20 Prozent, diese Verbesserung sollte man auch sehen. Das sagte SPD-Gemeinderätin Anja Krug in der jüngsten Sitzung.

In Kindergärten für drei- bis sechsjährige Mädchen und Jungen fehlen in Büchenau zukünftig bis zu 25 Plätze. Bislang gibt es auch keine Ganztages-Angebote, durch die Eltern Beruf und Kinderbetreuung vereinbaren können.

Hoher Bedarf durch Zuzüge nach Untergrombach

In Untergrombach fehlen ebenfalls viele Plätze für über Dreijährige. Rechnerisch sind es 48. Eine neue Kita mit fünf Gruppen ist auf den Weg gebracht. Aber bis die steht, müssen einige Eltern in andere Stadtteile oder sogar andere Gemeinden ausweichen, heißt es ungeschönt im jährlich vorzulegenden Bedarfsplan der Stadt.

Wenn junge Familie beispielsweise in Untergrombach alte Häuser kaufen, ist das ein erfreulicher Zuzug. Aber der ist für das Amt für Familie und Soziales schwerer abzuschätzen als der Zuwachs durch Neubaugebiete. Insgesamt sind in ganz Bruchsal rein rechnerisch bis 2025 noch weitere 216 Krippenplätze und 190 Plätze für Kinder im Vorschulalter nötig, heißt es im Bedarfsplan.

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