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Themenjahr der staatlichen Schlösser und Gärten

In diesem Jahr steht im Bruchsaler Schloss das Thema „Exotik“ im Vordergrund

Bruchsal spielt im Themenjahr der Staatlichen Schlösser und Gärten eine besondere Rolle. In diesem Jahr lautet das zentrale Thema „Exotik“.

Bruchsaler Schloss von oben
Das Bruchsaler Schloss widmet sich, wie weitere 13 Schlösser und Gärten, in diesem Jahr dem Thema „Exotik“. Foto: SSG/Achim Mende

Bewährt hat sich die Idee der Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG), in jedem Jahr für alle 62 Monumente des Landes Baden-Württemberg, die sie betreuen, ein einziges Thema in den Mittelpunkt zu stellen, es von verschiedenen Seiten zu beleuchten und zu bewerben.

Das Team rund um Geschäftsführer Michael Hörrmann hat sich für das Jahr 2021 auf das Thema „Exotik – Faszination und Fantasie“ festgelegt. Das gibt den Monumenten die Möglichkeit, mit opulenten Exponaten alle Sinne anzusprechen und zu zeigen, wie Wissbegierde und Sehnsucht die Europäer in die ganze Welt führten.

Die Aufgabe der Fachleute besteht darin, die einzelnen Objekte miteinander in Beziehung zu setzen und historische Sachverhalte durch Querverbindungen sichtbar zu machen.

Chinesisches Porzellan und Lackarbeiten aus Asien

Dafür wurden Themengruppen gebildet, beispielsweise: „Sammellust und Leidenschaft“, für die vor allem Preziosen aus chinesischem Porzellan und an asiatischen Lackarbeiten zusammengetragen wurden.

Bei „Naturschätze aus fernen Ländern“ stehen exotische Pflanzen im Mittelpunkt. Das, so Hörrmann, gebe den SSG heute die Möglichkeit, über ein Wissen zu verfügen, welche Pflanzen unter den Bedingungen des Klimawandels besonders geeignet sind.

Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, wirbt mit der Broschüre „Exotik“ für den Besuch der Monumente, die in diesem Jahr etwas zu diesem Thema vorbereitet haben.
Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, wirbt mit der Broschüre „Exotik“ für den Besuch der Monumente, die in diesem Jahr etwas zu diesem Thema vorbereitet haben. Foto: Margit Csiky

„Feste für alle Sinne“ lenkt den Blick auf opulente Tafeln mit damals exotischen Speisen und Getränken wie Kaffee, Kakao und Schokolade und auf besonderes Geschirr sowie Inszenierungen. Es wurde jedoch nicht nur herausgearbeitet, wie die Kostbarkeiten die Strahlkraft der Residenzen mehrten. Unter „Traum und Trauma“ werden auch die dunkle Seite des Exotischen gezeigt, beispielsweise, welch hohen Preis die Menschen in den sogenannten exotischen Ländern dafür zahlen mussten.

Michael Hörmann spricht von einem „Handelsdreieck“: Die europäischen Schiffe fuhren nach Afrika, um dort Sklaven zu kaufen, brachten sie als billige Arbeitskräfte in die Kolonien, holten dort Waren und verkauften sie in Europa.

Bruchsaler Schloss spielt eine zentrale Rolle

Unter den insgesamt 14 Monumenten, die sich an diesem Thema beteiligen, spielt Bruchsal eine zentrale Rolle. Von weitem sichtbar sind die beiden Wasserspeier in Form von chinesischen Drachen am Hauptgebäude. Sie sind nicht nur so etwas wie ein Wahrzeichen des Schlosses, sondern sie sind Ausdruck der China-Begeisterung im 18. Jahrhundert.

Zahlreiche exotische Motive finden sich auch auf den kostbaren Gobelins im Schloss: Affen und Elefanten, bunte Vögel und Pflanzen, die die meisten Menschen in der damaligen Zeit nicht aus eigener Anschauung kannten.

Auf die Frage nach dem größten Wunsch für die nächste Zukunft, antwortet Hörrmann: „Dass die Inzidenz unten bleibt und wir alle Monumente wieder normal öffnen können.“ Das ist dringend notwendig, denn allein für das Jahr 2020 müssen die SSG mit Mindereinnahmen von acht Millionen Euro rechnen.

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