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Toter ist identifiziert

Kampfmittel-Experten durchsuchen angezündete Wohnung in Bruchsaler Silberhölle

Anfang November hatte ein Mann seine Wohnung in der Silberhölle in Bruchsal angezündet und sich selbst getötet. Inzwischen ist der Mann als der 53 Jahre alte Bewohner der Wohnung zweifelsfrei identifiziert. Erste Bewohner des Mehrfamilienhauses können ihre Wohnungen renovieren.

Zwei Tage nach dem tödlichen Wohnungsbrand in Bruchsal kommen immer mehr Details ans Tageslicht. Nach unseren Informationen hat der 53-Jährige am Samstagabend aus dem Fenster seiner Wohnung geschossen.
Zwei Tage nach dem tödlichen Wohnungsbrand in Bruchsal kommen immer mehr Details ans Tageslicht. Nach unseren Informationen hat der 53-Jährige am Samstagabend aus dem Fenster seiner Wohnung geschossen. Foto: Zäpfel

Anfang November hatte ein Mann seine Wohnung in der Silberhölle in Bruchsal angezündet und sich selbst getötet . Inzwischen ist der Mann als der 53 Jahre alte Bewohner der Wohnung zweifelsfrei identifiziert. Erste Bewohner des Mehrfamilienhauses können ihre Wohnungen renovieren.

Noch immer sind weite Teile des Mehrfamilienhauses in der Bruchsaler Silberhölle nach dem Feuer Anfang November unbewohnbar. Das städtische Ordnungsamt hat aber mittlerweile die ersten Wohnungen freigegeben, sodass nun Renovierungsarbeiten starten können.

Die eigentliche Brandwohnung muss noch von Kampfmittelsuchern durchkämmt werden. Sie sollen Waffen und Munition, die sich noch in der Wohnung befinden könnten, aufspüren und sicherstellen. Das erklärt Bruchsals Ordnungsamtsleiterin Jessica Deutsch auf Anfrage unserer Redaktion.

Erst wenn diese Dinge ordnungsgemäß entsorgt wurden, kann die Wohnung von der Stadt als Waffenbehörde freigegeben und wieder betreten werden.

Die Polizei untersuchte am Montag vermeintliche Einschusslöcher in einer Hauswand in Bruchsal-Silberhölle.
Die Polizei untersuchte am Montag vermeintliche Einschusslöcher in einer Hauswand in der Bruchsaler Silberhölle. Foto: Zäpfel

53-Jähriger soll inzwischen beerdigt sein

Zwischenzeitlich hat die Polizei die Leiche zweifelsfrei identifiziert. „Ja, es handelt sich tatsächlich um den Bewohner“, bestätigt Staatsanwalt Mirko Heim. Der 53 Jahre alte Sportschütze hatte sich samstagsabends in seiner Wohnung verschanzt, einen schweren Waffenschrank vor die Haustür geschoben und die Fenster verbarrikadiert. Dann hat er Feuer gelegt und sich selbst getötet, so ergaben es die Ermittlungen.

Weil der Mann tot ist, könne auch nicht wegen schwerer Brandstiftung ermittelt werden. „Die Ermittlungen sind eingestellt“, sagt Staatsanwalt Heim. Ein politisches Motiv für die Tat konnte nicht festgestellt werden. Das Motiv bleibt also im Unklaren. Gemutmaßt wird, dass eine Räumungsklage der Auslöser gewesen sein könnte.

Nach Informationen unserer Redaktion ist der Mann mittlerweile in Chemnitz beerdigt worden. Von den insgesamt 18 Nachbarn, die vorübergehend obdachlos wurden, ist nur noch eine Person in städtischer „Obhut“. Alle anderen hätten private Ersatzunterkünfte gefunden und hoffen, bald in ihre Wohnung zurück zu können, erklärt Deutsch.

Hinweis der Redaktion

Unsere Redaktion berichtet gewöhnlich nicht über Suizide. Grund dafür ist, dass die Berichterstattung über Selbsttötungen erwiesenermaßen zu vielen Nachahmern führen kann. Ausnahmen machen wir nur, wenn ein Fall durch bestimmte Umstände besonders relevant für die Öffentlichkeit ist - wie in diesem Fall.

Sollten Sie selbst Probleme haben oder über Suizid nachdenken, gibt es in Deutschland 104 Seelsorgestellen, die jederzeit eine anonyme Beratung anbieten. Die kostenlosen Rufnummern lauten 0800 – 1110111 oder 0800 – 1110222 . In Karlsruhe bieten zudem der Kriseninterventionsdienst K.i.D. ( 0721 – 830 36 47 ) und der Arbeitskreis Leben Karlsruhe ( 0721 – 811424 ) Hilfe und Beratung an.

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