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„Wohnen an der Pfinz“

Gredler-Gelände in Karlsdorf-Neuthard soll Wohngebiet werden

Die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard plant auf dem Gredler-Gelände Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser, Parkplätze auf der einen Seite, Entsiegelung und Ökologie auf der anderen. Im Gemeinderat gibt es Zweifel am Konzept.

Gredler-Baugelände („Wohnen an der Pfinz“), Aufnahme von West nach Ost. Quelle: Gemeinde Karlsdorf-Neuthard
Das Konzept für das Gredler-Baugelände („Wohnen an der Pfinz“) wurde im Gemeinderat diskutiert. Foto: Thomas Huber

In Karlsdorf-Neuthard wird eine Fläche frei. Das Unternehmen Gredler+Söhne wird seine Hauptverwaltung innerhalb des Ortes verlagern. Die Gemeindeverwaltung hat bereits Pläne für die Umnutzung der ehemaligen Gewerbefläche vorgelegt, die bereits im Oktober die Zustimmung des Gemeinderates fanden.

Diese werden nun konkreter, da vergangene Woche der Gemeinderat dem Aufstellungsbeschluss zugestimmt hat. „Wohnen an der Pfinz“ soll das neue Gebiet heißen.

Die Gewerbefläche soll zusammen mit zwei gemeindeeigenen Grundstücken in Wohnbauflächen umgewandelt werden, so der vom Gemeinderat abgesegnete Plan. Mit 99 Wohneinheiten, die hier entstehen sollen, möchte die Gemeinde einen Spagat schaffen.

„Die Herausforderung liegt darin, eine aktive Gemeindepolitik zu betreiben, die die Lebensqualität von Karlsdorf-Neuthard für die Zukunft sichert, und die Attraktivität als kinder- und familienfreundliche Gemeinde steigert, denn nur so können auch Arbeitsplätze und Gewerbesteuer zu generiert werden“, erklärt Gemeindebürgermeister Sven Weigt (CDU). Das sei keine leichte, aber eine unumgängliche Aufgabe, die mit den vorliegenden Plänen sehr gut geschaffen würden.

Durch die sieben Mehrfamilienhäuser mit 77 Wohnungen, zehn Reihenhäuser, acht Doppelhaushälften und vier Kettenhäuser sollen ganz unterschiedliche Bedürfnisse an Wohnraum bedient und das Angebot insbesondere an Mietwohnungen in der Gemeinde erheblich erweitert werden.

Auch aus weiteren sozialen und ökologischen Gesichtspunkten sei das geplante Wohngebiet vorbildlich, ist Weigt überzeugt, denn die Pläne würden neben Verkehrsberuhigung, zusätzlichen Parkplätzen, Entsiegelung, Begrünung von Freiflächen und Dachflächen sowie der Gewinnung von Solarenergie auch die Schaffung von Wohnraum für mittlere und niedrige Einkommen vorsehen. Die konkrete Umsetzungsstrategie für letzteres stehe allerdings noch nicht fest.

Thema Versiegelung führt zu Diskussionen im Gemeinderat Karlsdorf-Neuthard

Noch im Oktober stießen diese Pläne auf Einstimmigkeit, vergangene Woche boten sie allerdings Grundlage für erhitze Gemüter im Gemeinderat. Die Wortmeldung der Grünen Liste, die sich kritisch zu den vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen, dem tatsächlichen Grad der Entsiegelung sowie der Tragfähigkeit der Infrastruktur äußerten, lösten Diskussionen aus.

„Wir wissen alle, wie Freiflächen begrünt werden und die Parkplatznot zu Stoßzeiten auf der Hauptstraße ist auch hinlänglich bekannt“, gab Melanie Niedermayer der Grünen Liste zu bedenken. Deutliche Worte fand darauf Weigt: „Wer Wohnraum will, muss auch bauen und nicht die bequeme Position einnehmen und andere die Verantwortung übernehmen lassen.“

Die Gegenstimmen und Enthaltung bei der Abstimmung wurde von den übrigen Ratsmitgliedern mit Unmut zur Kenntnis genommen, denn auch wenn der Aufstellungsbeschluss damit gefasst wurde, sei die Unterstützung aller Gemeinderäte wichtig.

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