
In Position gebracht hat sich Sven Weigt schon im Sommer. Jetzt fällt der offizielle Startschuss für den Bürgermeisterwahlkampf in Karlsdorf-Neuthard.
Am 18. November wird die Stellenausschreibung im Staatsanzeiger Baden-Württemberg veröffentlicht.
Mit seiner frühzeitigen Ankündigung hat Amtsinhaber Weigt ein deutliches Zeichen gesetzt. Gerade für mögliche Gegenkandidaten. Bisher hat öffentlich noch niemand Interesse bekundet. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob er sich einer Konkurrenz stellen muss.
Zuletzt hatten sich vor allem bei Neuwahlen viele Kandidaten gefunden, etwa bei der Oberbürgermeisterwahl in Waghäusel in diesem Jahr, bei der sich Thomas Deuschle (CDU) im zweiten Wahlgang durchsetzte.
Sattelfeste Amtsinhaber stattdessen wurden ungefährdet und oft ohne echte Gegenkandidaten wiedergewählt, zum Beispiel 2021 Stefan Martus (parteilos) in Philippsburg und in Gondelsheim Markus Rupp (SPD).
Weigt präsentiert sich als Stratege mit langfristigen Plänen
CDU-Mann Weigt hat inzwischen seine Sondierungsgespräche mit den Gemeinderatsfraktionen begonnen. Bei den ersten beiden Wahlkämpfen sei es ihm wichtig gewesen, sich als unabhängig zu präsentieren. „In diesem Wahlkampf möchte ich die Teamleistung in den Mittelpunkt stellen“, so der Bürgermeister, der die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat lobt. „Es geht immer um die Sache.“
Neubau von Schule und Feuerwehrhaus, Straßensanierung und Wasserenthärtung sind wichtige Themen für die Gemeinde, so Weigt. „Themen, die wir auf den Weg gebracht haben und die uns in den nächsten Jahren weiter beschäftigen werden“, sagt er. Langfristige Strategien zu entwickeln, diese regelmäßig zu prüfen und nachzujustieren, das sei ihm sehr wichtig in seiner Arbeit. „Der rote Faden muss klar sein“, so Weigt.
Mehrere Bürgermeisterwahlen 2023 im Landkreis
Die Wahlen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die meisten Kandidaten sich als unabhängig präsentieren, auch wenn sie ein Parteibuch haben. Die Parteien selbst engagieren sich zwar bei der Kandidatensuche, halten sich aber in der Öffentlichkeit häufiger zurück, wie bei den jüngsten Wahlkämpfen zu beobachten war. Die Landeszentrale für politische Bildung hat vor einiger Zeit berichtet, dass im Badischen Bürgermeister eher keine gelernten Verwaltungsfachleute, eher ortsansässig und eher Mitglied einer Partei seien.
Man wird sehen, ob diese Beobachtungen bei den nächsten Wahlen zutreffen werden. Im kommenden Jahr wird neben Karlsdorf-Neuthard auch Dettenheim, Karlsbad, Linkenheim-Hochstetten und Marxzell Bürgermeisterwahlen abhalten, in Rheinstetten stehen Oberbürgermeisterwahlen an.
In Karlsdorf-Neuthard fällt jedenfalls der Startschuss fürs Wahljahr: Dort werden die Wahlberechtigten am Sonntag, 29. Januar, zur Stimmabgabe gebeten. Kommt im ersten Wahlgang niemand über die 50-Prozent-Hürde, gibt es am 12. Februar Neuwahlen. Dann genügt die einfache Mehrheit. Das wäre dann die dritte Amtszeit für den 50-Jährigen. Die Bewerbungsfrist endet am 2. Januar um 18 Uhr. Am Montag, 16. Januar, 19 Uhr, können sich die Kandidaten in der Altenbürghalle vorstellen.