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Reinigung oder Pflastersteine?

Neugestaltung des Kirchenvorplatzes sorgt für Diskussionen im Gemeinderat Karlsdorf-Neuthard

Eine mögliche Neu-Bepflasterung des Kirchenvorplatzes sorgt für lange Diskussionen im Gemeinderat Karlsdorf-Neuthard. Dabei geht es um das Erscheinungsbild. Die Verwaltung will intakte Steine aber nicht nur für die Optik austauschen.

Die Bauarbeiten rund um die Kirche St. Jakobus in Karlsdorf sowie den Bodenbelag in den unterschiedlichen Farben.
Die Bauarbeiten rund um die Kirche St. Jakobus in Karlsdorf sowie den Bodenbelag in den unterschiedlichen Farben. Foto: Patricia Bonaudo

Wie wichtig ein einheitliches Erscheinungsbild des Geländes um die Kirche St. Jakobus in Karlsdorf für die Gemeinde ist, darüber waren sich die Gemeinderäte aus Karlsdorf-Neuthard in der vergangenen Sitzung uneins. „Es erschließt sich mir nicht, warum intakte Steine ersetzt werden sollen. Es gibt sicher Möglichkeiten eine Farbanpassung herbeizuführen, dazu muss meines Erachtens nicht zwingend alles neu gemacht werden“ meldet sich Monika Herlan der Freien Wähler Karlsdorf-Neuthard zu Wort.

Hintergrund der Diskussion, die darauf folgte, ist die Sanierung der Amalienstraße sowie der Kirche. In diesem Zuge soll auch der Oberflächenbelag auf dem Kirchenvorplatz und auf dem Gehweg erneuert werden.

Eine vollkommene Angleichung an die Gehweggestaltung der Amalienstraße ist zwar nicht möglich, da das Baumaterial nicht mehr verfügbar ist, aber um für den Kirchenvorplatz dennoch eine optische Verbundenheit zur Amalienstraße herzustellen, haben das Technische Bauamt, das Ingenieurbüro Wald + Corbe, die beauftragte Baufirma Reimold und das Bauamt der Erzdiözese Freiburg eine Auswahl an drei Steine der Firma Kronimus zusammengestellt, die nun in der Sitzung zur Abstimmung gebracht werden sollen.

Oft liegt der Teufel im Detail, denn Stein des Anstoßes für die Diskussion ist eine Erhöhung des Kostenansatz um knapp 16.700 Euro auf rund 42.000 Euro, sollte der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung folgen.

Uneinigkeit im Gemeinderat und Ausschüssen

Bereits der vorangegangene Technische Ausschuss sowie der Finanzausschuss konnte zu keiner einheitlichen Empfehlung gelangen. Und auch im Gemeinderat herrscht Uneinigkeit. „Es gibt Hochdruckreiniger und zahlreiche andere Möglichkeiten zur Erhaltung und Sanierung des vorhandenen Bodenbelags“ stimmt auch Martin Bellm der CDU Fraktion dem Einwand der Freien Wähler zu.

Für die Zurückhaltung dem Vorschlag zu folgen sorgt die Tatsache, dass der vorhandene Bodenbelag voll funktionstüchtig ist und damit die Kostensteigerung lediglich durch ein einheitliches Erscheinungsbild zu begründen wäre.

Daran änderte auch der dringende Apell des Bürgermeisters Sven Weigt, die besondere Wichtigkeit der Kirche und des Rathauses für das Erscheinungsbild der Gemeinde zu berücksichtigen, nur bedingt etwas. „Durch den Farbton werde die besondere Stellung der Kirche hervorgehoben, wobei er sich sehr gut in die Farbgebung in der Amalienstraße einfügt. Außerdem findet er sich der Sockelgestaltung der Kirche wieder“ erläutert Sven Weigt, warum ein brauner Erdton auf dem kompletten Vorplatz trotz der höheren Kosten einer Erhaltung der bestehenden Bepflasterung vorzuziehen sei.

Die Skepsis gegenüber dieser Argumentation zeigte sich jedoch deutlich im Abstimmungsergebnis. Denn mit acht zu acht Stimmen wurde keine Mehrheit für die Neu-Bepflasterung des gesamten Areals erreicht. Zwar konnte die Verwaltung ihren Farbwunsch knapp durchsetzen, allerdings nur für das Areal südlich und nördlich der Kirche. Westlich und östlich der Kirche werden auch künftig die vorhandenen grauen und braunen Pflastersteine für ein durchwachsenes Farbbild sorgen.

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