Skip to main content

Für ein gutes Miteinander

Menschenkette in Karlsdorf-Neuthard fällt ins Wasser

Sie wollten gegen Hass und Intoleranz und für ein gutes Miteinander ein sichtbares Zeichen setzen, doch die Menschenkette in Karlsdorf fiel aus. Am kommenden Sonntag soll die Aktion stattfinden.

Vera Herberger (in der blauen Jacke) erklärt den Teilnehmern die Beweggründe zur Absage
Vera Herberger (in der blauen Jacke) erklärt den Teilnehmern die Beweggründe zur Absage Foto: Irmgard Duttenhofer

Das Transparent war produziert und griffbereit, die Einwohner motiviert. Sie stehen rechtzeitig parat, um sich am Mühlenplatz in Karlsdorf zu einer Menschenkette zu formieren. Aber die Veranstaltung am vergangenen Sonntag fällt buchstäblich ins Wasser.

Regen und schwere Sturmböen verhindern die Kundgebung. Die Organisatoren sahen sich gezwungen, die geplante Veranstaltung „Für Zusammenhalt und gutes Miteinander“ am Nachmittag abzusagen.

Die Aktion Menschenkette sei nicht aufgehoben, sondern um eine Woche verschoben, informiert Vera Herberger. Das neue Treffen findet jetzt am kommenden Sonntag, 13. Februar, von 17 bis 18 Uhr statt.

„Wir wollen Stellung beziehen und ein Zeichen setzen“, begründet die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Karlsdorf-Neuthard-Büchenau den Schritt an die Öffentlichkeit. Vorausgegangen waren ein Hass-Post auf Facebook und der Aufruf zu Gewalt gegen Bürgermeister Sven Weigt (CDU). Die Corona-Debatte spalte die Menschen, weiß Pfarrgemeinderatsvorsitzende Herberger: „Dennoch muss es möglich sein, einen gewaltfreien Dialog zu führen.“

Solidaritätsaktion für Bürgermeister Sven Weigt

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat die Information über die Absage der Aktion nicht rechtzeitig erreicht. Das Unwetter haben sie billigend in Kauf genommen. Jetzt stehen sie auf dem Mühlenplatz. Sie haben eigens Geburtstagsfeiern unterbrochen, Familientreffen früher verlassen, den Gräberbesuch verlegt, um an der Menschenkette teilnehmen zu können.

Alle reagieren verständnisvoll auf die Entscheidung der Organisatoren und rollen ihre Schals wieder auf, die sie als Abstandshalter mitgebracht hatten.

Sie kommen aus Solidarität zu ihrem Bürgermeister, informieren sie über ihre Beweggründe, sind den Ärzten und Pflegekräften dankbar für ihre Arbeit, freuen sich darüber, geimpft und geboostert zu sein und honorieren alle wissenschaftlichen und medizinischen Anstrengungen, die bisher unternommen wurden, um die Corona-Pandemie einzudämmen.

Dieses Meinungs- und Stimmungsbild der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist vor Ort wahrnehmbar. Dafür wollen sie auch am kommenden Sonntag wieder auf den Mühlenplatz kommen, versichern sie den Organisatoren.

nach oben Zurück zum Seitenanfang