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Mannshohes Gewächs

Rekordverdächtig: Angebliche Riesengurke in Karlsdorf-Neutharder Garten ist wohl eher ein Kürbis

Bekommen hatte er sie als zartes kleines Pflänzchen, da war das gewaltige Wachstum noch nicht absehbar. Fast 1,60 Meter misst nun das rekordverdächtige Gewächs im Garten von Thigagarajah Vijayakumar in Karlsdorf-Neuthard. Mittlerweile scheint aber klar zu sein. Eine Gurke ist das nicht.

Babu und Pavusiha Vijayakumar mit ihrer Riesengurke im Garten in Neuthardt
Nachgemessen: Im Garten von Babu Vijayakumar und seiner Frau Pavusiha wachsen Schlangengurken. Eine hat die Länge von 1,58 Metern erreicht. Foto: Brigitte Hübner

Stolz zeigte Thigagarajah Vijayakumar, in Neuthard kennt man ihn unter seinem Spitznamen Babu, die Riesengurke, die in seinem Garten wächst.

Es ist wahrlich ein exorbitantes Prachtexemplar von einer Gurke. Zum Beweis wird sie noch einmal vermessen und tatsächlich misst sie 1,58 Meter und fünf Millimeter. „Als kleine Pflanze bekam ich sie“, erzählt Babu „setzte sie in meinen Garten ein und staunte, als sich kleine Gurken zeigten, dass sie länger und länger wurden. Für die eine Riesengurke mussten wir ein Loch graben, damit sie Platz hatte, um weiter zu wachsen.“

Babu zeigte sie einem Bekannten, der recherchierte und fand heraus, dass es sich hier um eine Armenische Schlangengurke oder auch Gurkenmelone handeln könnte.

In Japan kennt man diese Gurke unter dem Namen Uri

Babu und Pavusiha Vijayakumar mit ihrer Riesengurke im Garten in Neuthardt
Nachgemessen: Im Garten von Babu Vijayakumar und seiner Frau Pavusiha wachsen Schlangengurken. Eine hat die Länge von 1,58 Metern erreicht. Foto: Brigitte Hübner

Diese Gurke zählt zu den Melonen, ist jedoch eng verwandt mit Gurken. Im jungen Zustand bis zu 30 Zentimetern Länge verwendet man sie wie eine Gurke. Ältere Früchte schmecken mehr wie eine Melone oder eine Zucchini.

In Japan ist sie unter dem Namen Uri bekannt, in Indien wird sie Kakri genannt. Die längste bislang entdeckte Gurke hatte eine Länge von 1,32 Meter. „Unsere Riesengurke ist wirklich rekordverdächtig“, sagt Babu, der sich zusammen mit seiner Frau Pavusiha und Sohn Mathursan über das besondere Gewächs freut.

Die Familie stammt aus Sri Lanka. Babu führte dort einen großen landwirtschaftlichen Betrieb. Bürgerkrieg und Unruhen in den 1980er Jahren zwangen die Familie, der Heimat in Südostasien den Rücken zu kehren. Ein neues Zuhause fand sie 1985 in Neuthard, wo 1996 der Sohn Mathursan geboren wurde. Inzwischen fühlen sie sich als Neutharder.

Aktualisierung: Aufmerksame BNN-Leser hatten schon einen Verdacht: Ist die Gurke wirklich eine, oder ist das Gewächs vielmehr eine Zucchini? Auch beim SWR, der über die vermeintliche Gurke berichtete, gingen ähnliche Hinweise ein. Der SWR-Gartenexperte kommt daher mittlerweile zum Schluss: „Das Gewächs muss den Kürbissen zugeordnet werden, vermutlich handelt es sich um eine Verwandte der Kalebasse“, sagt Volker Kugel.

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