In vielen Orten gibt es Waldkindergärten - Bruchsal bekommt nun den ersten Streuobstwiesen-Kindergarten. In Helmsheim werden bis zu 20 Kinder nach den Sommerferien rund um ein Gelände mit alten Obstbäumen betreut. Auf dem Gelände des Kleintierzuchtvereins werden auch die nötigen umgebauten Gebäude zur Verfügung stehen.
Bruchsals Gemeinderat sagte einstimmig Ja zum neuen Angebot durch den Verein „Natur-Glück Helmsheim“. Die Kita heißt „Mucklas“ nach kleinen Figuren aus dem Kinderbuch „Petterson und Findus“.
Nicht nur Helmsheimer, sondern alle Bruchsaler Eltern können ihr Interesse an einem Platz ab 2021/22 bekunden.
Grünen warnen vor zu romantischem Naturbegriff
Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick zeigte sich zufrieden über die neue Betreuungsmöglichkeit, mit der Kindern Natur ganz nahe gebracht werden könne. „Vor über einem Jahr kam die zukünftige Kindergartenleitung Clarissa Wild mit der Idee eines Naturkindergartens auf uns zu“, sagte Doris Hach vom Amt für Familie und Soziales laut Mitteilung der Stadt
„Wir waren dann von der Idee begeistert und auch die Ortsvorsteherin Tatjana Grath hat uns unterstützt“. Damit die Kinder nach Herzenslust die Gegend erkunden könnten, werden noch weitere Streuobstgrundstücke für die „Mucklas“ gesucht.
Alle Fraktionen des Bruchsaler Gemeinderats zeigten sich erfreut über die Angebotserweiterung und der Chance für einen kleinen Anbieter. Die SPD lobte den „ersten Streuobstwiesen-Kindergarten der Republik“. Die Grünen warnten zugleich, mit einem zu romantischen Naturbegriff bei der Pädagogik zu operieren. Außerdem fragten sie nach der Chancengleichheit für alle Eltern und sahen keine Nachhaltigkeit, wenn die Kinder mit dem Auto zur Streuobstwiese gebracht werden.