Skip to main content

Secondhand

Kleidertauschparty in Forst: Es muss nicht immer etwas Neues sein

In Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum hat die Initiative „Natürlich Forst! Nachhaltigkeit beginnt bei dir!“ eine Kleidertauschparty veranstaltet. 

Menschen an Ständen bei einer Kleidertauschparty
Die Besucher finden bei der Kleidertauschparty der Initiative „Natürlich Forst! Nachhaltigkeit beginnt bei dir!“ im Familienzentrum viele Kleidungsstücke, die ihnen gefallen. Foto: Kristin Laske

Viele Kleidungsstücke sind mit Erinnerungen verbunden. „Ich werde es in Ehren halten“, sagt Jenny Breibusch gerührt zu der ehemaligen Besitzerin eines Kleidungsstücks, das sie sich ausgesucht hat. Die Frau erzählt ihr, wie viel ihr es bedeutet hat.

Breibusch ist am Wochenende zu der Kleidertauschparty der Initiative „Natürlich Forst! Nachhaltigkeit beginnt bei dir!“ und des Familienzentrums gekommen, weil sie auf einen nachhaltigen Lebensstil achtet. So nutzt sie etwa feste Duschseife, fährt viel mit dem Fahrrad und kauft Lebensmittel regional.

Ich finde Tauschdinge allgemein schön.
Jenny Breibusch
Besucherin

„Ich finde Tauschdinge allgemein schön“, sagt sie. Wie viele andere Besucher auch, hat sie am Vormittag Kleidungsstücke, die sie nicht mehr trägt, bei den Veranstalterinnen abgegeben.

Am späten Nachmittag ist sie ins Jägerhaus in Forst gekommen, um sich von den auf die Kleiderstangen gerichteten Teilen etwas auszusuchen.

Mit dieser Aktion wollen die Veranstalterinnen Birgit Heiler und Mareike Blümle zeigen: Es muss nicht immer etwas Neues sein.

Es gebe viele Kleidungsstücke, die neu gekauft, aber nie getragen würden. Das sei viel zu schade, finden die beiden. Daher möchten sie den Interessierten ermöglichen, Kleidungsstücke an Menschen weiterzugeben, die daran ihre Freude haben.

Veranstalter wollen Tauschangebot auch in kleinen Kommunen etablieren

Mit Blick auf die Kleidertauschangebote in Städten sagt Blümle: „Wir wollen auch hier im ländlichen Raum, in kleinen Gemeinden wie Forst mit 8.000 Einwohnern so ein Angebot schaffen.“ Der Kleidertausch sei gerade in kleinen Orten nicht weitverbreitet.

„Dadurch wird die Hemmschwelle genommen“, ergänzt Heiler. Die Menschen würden ihre Bedenken, gesehen zu werden, verlieren. Anders als in einem gewöhnlichen Secondhandladen würden zudem Verpflegung, Musik und der Kontakt mit anderen Menschen für fröhliche Stimmung sorgen.

Heiler schätzt darüber hinaus die Überraschungsmomente. Man würde ganz andere Dinge entdecken, als in einem herkömmlichen Laden, hat sie festgestellt.

„Wir konnten uns nicht vorstellen, wie es angenommen wird“, sagt Blümle. Weiter meint sie: „Der Altersdurchschnitt hat uns überrascht. Wir dachten, dass eher die Jüngeren kommen.“ Ein Blick in den Raum zeigt jedoch, dass Menschen aus allen Altersklassen da sind.

Das Konzept kommt bei den Besuchern vor Ort gut an. „Ich bin begeistert. Meine Erwartungen sind mehr als übertroffen“, sagt Bürgermeister Bernd Killinger. Das Tauschangebot sei hervorragend. Auch das kulinarische Angebot und die Liveband Vibes’n’More stoßen begeistern ihn.

Heike Koppetsch freut sich, nette Menschen kennenzulernen und das Event unterstützen zu können. Secondhand kauft sie regelmäßig, vor allem für ihre Kinder. „Kinder werden sowieso immer so schnell groß“, sagt Koppetsch.

Sie hat auch schon Leute gesehen, die sich Sachen von ihr genommen haben. „Es ist schön, wenn andere Leute Freude daran haben“, findet sie.

Ihr Vorschlag: Einmal im Sommer und einmal im Winter eine Kleidertauschparty veranstalten, dann kann man sich für jede Jahreszeit eindecken.

Auch Andrea Dehn kauft oft Gebrauchtes. Sie geht dafür auf Flohmärkte. Erschreckend findet sie die Auswirkungen der Modeproduktion auf die Umwelt.

nach oben Zurück zum Seitenanfang