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Neue Pläne für altes Feuerwehrhaus

Kommt ein jüdisches Bildungszentrum nach Bruchsal?

Es war ruhig geworden um die Pläne für das alte Synagogen-Gelände. Doch im Hintergrund wurden die Fäden gesponnen. Nun zeichnet sich ab, dass die Israelitischen Religionsgemeinschaften groß einsteigen wollen.

Feuerwehrhaus Synagoge
Blick in die Geschichte: 2018 wurden die Fundamente der alten jüdischen Synagoge im Hof des ehemaligen Feuerwehrhauses freigelegt. Dort soll ein „Denkort Fundamente“ entstehen. Foto: Martin Heintzen

Es hat sich schon abgezeichnet, aber jetzt scheint ist man sich wohl handelseinig geworden. Das Konzept des „Denkorts Fundamente“ für das Areal des alten Feuerwehrhauses in Bruchsal wird durch ein zusätzliches Element erweitert. Dies teilt die städtische Pressestelle mit.

Die Israelitischen Religionsgemeinschaften (IRG) Baden und Württemberg können sich vorstellen, in Bruchsal ein „Jüdisches Bildungszentrum Baden-Württemberg“ anzusiedeln. Die Verantwortlichen wollen die Öffentlichkeit darüber nächste Woche informieren. Anzunehmen ist, dass ein derart landesweit und damit groß ausgelegtes Zentrum Strahlkraft ins ganze Land hätte und viel Frequenz nach Bruchsal brächte.

Das Zentrum entstünde auf dem Gelände mitten in der Innenstadt in der Friedrichstraße, wo bis zur Zerstörung durch die Nazis 1938 die große jüdische Synagoge stand. Dort hatte man nach dem Krieg das Feuerwehrhaus gebaut, das mittlerweile in die Bahnstadt umgezogen ist. Finanziert werden könnte es vermutlich über Landesmittel. Damit wäre die derzeit noch offene Frage der Kostenübernahme zumindest teilweise gelöst.

Staatsbürgerkunde für Feuerwehrleute geplant

Seit sich abgezeichnet hat, dass das Gelände des zu klein gewordenen Feuerwehrhauses frei wird, wird um eine Nachnutzung gerungen. Es gab eine umfangreiche Bürgerbeteiligung, einen Ideenwettbewerb und am Ende ein Beschluss des Gemeinderats. Bisheriger Stand des Projektes war eine Dreiteilung: Zum einen sollte die benachbarte Handelslehranstalt erweitert werden.

Geplant war zudem ein Begegnungsort mit jüdischer Geschichte und Leben, außerdem sollte eine Art Bildungszentrum für Staatsbürgerkunde für Feuerwehrleute als Ergänzung zur Landesfeuerwehrschule entstehen. Insbesondere letzteres stieß auf vehemente Kritik. Einige Feuerwehrleute sahen sich dem Antisemitismusverdacht ausgesetzt.

Vor der Vernichtung durch die Nazis gab es eine lebendige jüdische Gemeinde

Bei der Vorstellung des Konzeptes nächste Woche dabei sind Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos), Landrat Christoph Schnaudigel (CDU), Rami Suliman, der Vorsitzender IRG Baden und Barbara Traub vom IRG Württemberg sowie der Antisemitismusbeauftrage des Landes, Michael Blume. Bruchsal und der Kraichgau hatten vor der Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten ein reiches jüdisches Leben und lebendige jüdische Gemeinden aufzuweisen.

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