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Ausflüge

Wenn dem E-Bike die Kondition schwindet: Ladestationen im Kraichgau sind rar und schwierig zu finden

Die Ladestationen für E-Bikes im Kraichgau sind rar und schwierig zu finden – meist stellen private Anbieter ihren Strom zur Verfügung.

Passt das Kabel? E-Bike-Fahrer diskutieren, wie der Strom in den Akku kommt. Es gibt Verschiedenste Anschluss-Systeme für die motorisierten Räder.
Passt das Kabel? E-Bike-Fahrer diskutieren, wie der Strom in den Akku kommt. Es gibt Verschiedenste Anschluss-Systeme für die motorisierten Räder. Foto: Martin Stock

Der Kraichgau drängt sich fürs E-Bike-Fahren geradezu auf. Als „Land der 1.000 Hügel“ haben in der Vergangenheit viele Radfahrer und Radfahrerinnen diese reizvolle Landschaft oft gemieden, da sie mit ihrem ständigen Auf und Ab ein Profil aufweist, das gute Kondition erfordert.

Doch mit den modernen E-Bikes lässt sich der Kraichgau bestens erfahren. Bei der Routenplanung bedarf es allerdings einer gewissen Umsicht und Vorbereitung, damit man die Kondition des E-Bikes nicht überfordert und gegebenenfalls nachladen kann.

Öffentliche, leicht zu findende Ladestationen sind rar. Meist sind es private Anbieter wie Gaststätten, Cafés, Hotels oder Pensionen, die ihren Gästen eine adäquate Lademöglichkeit anbieten.

Informationen über E-Bike-Ladestationen fehlen Kraichgau-Stromberg-Tourismus

Der Kraichgau-Stromberg-Tourismus wirbt zwar für den Kraichgau als „Radfahrland“, aber kann kein Verzeichnis erstellen über E-Bike-Ladestationen, „da uns die Informationen vor Ort fehlen“, sagt Christina Lennhof, Geschäftsführerin des Verbandes.

„Wir können nur das zusammenstellen und veröffentlichen, was wir von den Mitgliedern mitgeteilt bekommen.“ Dazu habe man die Erfahrung gemacht, dass sich durch die technische Entwicklung auch die Kapazität der Akkus und ihre Reichweite erhöht hätten und nur wenig Bedarf an öffentlichen Ladestationen bestehe – trotz der elf Fernradwege, die durch den Kraichgau führten.

Wer mit seinem E-Bike auf der sicheren Seite sein will, informiert sich vorher über entsprechende Apps auf dem Handy oder sucht sich konkrete Einkehrziele, wo er im Voraus nach Lademöglichkeiten fragt. Ebenso ist es hilfreich, das eigene Ladegerät dabeizuhaben, denn nicht alle Stecker der Ladestationen passen bei jedem E-Bike.

Durch Nachfrage in den Kommunen und bei E-Bikern konnten in Kraichtal-Gochsheim am Schloss-Café, in Bruchsal am Schwimmbad SaSch!, in Bad Schönborn am Thermarium, in Eppingen auf dem Marktplatz und im Kloster Maulbronn Ladestationen gefunden werden. Mit etwas detektivischem Spürsinn lassen sich wohl noch weitere entdecken.

Neue Station mit sechs Ladeplätzen in Kraichtal an der Kirche geplant

Eine neue Station mit sechs Ladeplätzen wird die Kraichtaler Firma Zweirad-Diewald in Oberöwisheim aufstellen an der katholischen Kirche im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Treppenanlage. Überall gibt es Einkehrmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten als Etappenziele, bei denen man gut die Ladezeit verbringen kann.

Die Formen der Ladestationen sind sehr unterschiedlich. Von Schließfächern mit integrierten Steckdosen über Fahrradständer mit angebrachten Standard-Schuko-Steckdosen bis hin zu gemeinsamen Ladesäulen für E-Cars und E-Bikes oder Restaurants, die einen eigenen Raum anbieten, in dem der Akku geladen werden kann. Ein Anbieter hat zudem ein eigenes Ladekabelsystem für seine E-Bike-Stromtankstellen entwickelt, das leicht und wasserdicht ist. Für diese Ladestellen braucht man sein eigenes oft sperriges Ladegerät nicht mitzuschleppen, was sonst notwendig ist.

Matthias Müller aus Münzesheim hat bei seinen E-Bike-Touren schon die unterschiedlichsten Erfahrungen gesammelt und sagt: „Man muss auf alles gefasst sein.“ In Waldenburg bei Schwäbisch Hall habe man ihm das Aufladen in einem Café nicht erlaubt, obwohl er dort eine Kaffeepause habe einlegen wollen.

Auf seiner diesjährigen Fahrt auf dem Weser-Radweg von Hannoversch Münden nach Cuxhaven hingegen habe er in den Unterkünften, sei es Hotel oder Jugendherberge, immer und problemlos die Möglichkeit erhalten, sein E-Bike aufzuladen.

Gerhard Öfner bietet mit dem Radsportteam Kraichgau Einführungskurse fürs E-Bike-Fahren an und weist auch immer wieder auf Lademöglichkeiten außer Haus hin. „Ich habe bei all den rund 15 Kursen, die wir bisher durchgeführt haben, noch keine Problemanzeige gehört, dass jemand mit seinem E-Bike hängengeblieben ist und schieben musste“, sagt er.

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