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Ironman 70.3 Kraichgau

Kraichgau-Triathlon: Bleymehl fordert Seriensiegerin Laura Philipp – Teilnahme von Lucy Charles-Barclay offen

Beim Ironman 70.3 im Kraichgau will Daniela Bleymehl Seriensiegerin Laura Philipp herausfordern. Dagegen ist der Start der Britin Lucy Charles-Barclay unwahrscheinlich.

FOTO: Jochen BLUM; 19.05.2023; Bad-Schoenborn, DEU; Sitzungsaal Rathaus, Mingolsheim; Leichtathletik, Triathlon, Pressekonferenz Ironman Kraichgau 2023; im Bild (v.l.n.r.): Maurice Clavel (DEU), Jan Stratmann (DEU), Laura Philipp (DEU), Patrick Lange (DEU), Ellie Salthouse (AUS), Nikki Bartlett (GBR);
Bei der Pressekonferenz zum Kraichgau-Triathlon haben sich die Favoriten Maurice Clavel (DEU), Jan Stratmann (DEU), Laura Philipp (DEU), Patrick Lange (DEU), Ellie Salthouse (AUS), Nikki Bartlett (GBR) (von links) vorgestellt. Foto: Jochen BLUM Foto: Jochen Blum

Es ist ein bisschen auch wie nach Hause kommen für Laura Philipp, zumindest was ihre Wettkämpfe anbelangt. „Es ist ein tolles Rennen. Es ist ein ehrliches Rennen“, sagt die Triathletin aus Heidelberg fast schon schwärmerisch, um beides sogleich zusammenzufassen: „Es ist mein Heimrennen.“

Dass das nicht nur ein paar leere Worthülsen für die Menschen von der Presse sind, kann die 36-Jährige leicht belegen: Schon drei Mal hat sie den Ironman 70.3 Kraichgau gewonnen, im letzten Jahr gar mit neuem Streckenrekord.

Die Zielsetzung für diesen Sonntag ergibt sich bei solcherlei von ganz alleine. „Natürlich will ich meinen Titel verteidigen“, sagt Philipp. Auch die Trainingspausen, die sie zuletzt immer mal wieder erkältet einlegen musste, können sie davon nicht abhalten.

Ganz im Gegenteil: Selbst die Verbesserung ihrer Rekordzeit hält sie dennoch für möglich. „Im Vorjahr war es kalt und regnerisch. Dieses Jahr soll es warm und trocken sein“, sagt sie. Gerade auf den 90 Radkilometern durchs „Land der 1.000 Hügel“ erlaubt das, mehr Risiko zu fahren – und somit schnellere Zeiten.

Vier Mal Zweite auf Hawaii

Hinzu komme, so Philipp, das starke Niveau der Widersacherinnen in diesem Jahr. Konkurrenz belebt eben auch im Triathlon das Geschäft. Die Australierin Ellie Salthouse nennt die Heidelbergerin in diesem Zusammenhang, ebenso die Engländerin Nikki Bartlett. 18 bisweilen hochkarätige Halbdistanz-Rennen hat Erstere bislang gewonnen, als Siegerin des Ironman Lanzarote 2019 steht Zweitere in den Statistiken.

Durchaus mit Siegambitionen dürfte auch die Darmstädterin Daniela Bleymehl am Sonntag um 8:20 Uhr in den Hardtwaldsee zu Ubstadt-Weiher steigen. Bereits in ihrem Comeback-Jahr nach einjähriger Babypause gewann die 34-Jährige 2022 sowohl den Ironman Frankfurt als auch jenen in Südafrika. In der gerade beginnenden Saison will Bleymehl, 2019 Neunte auf Hawaii, mindestens an dieses Niveau anknüpfen, am besten schon am Sonntag im Kraichgau.

Für Hawaii-Flair hätte dort auch Lucy Charles-Barclay gerne gesorgt. Vier Mal Zweite war die 29 Jahre alte Britin bei den zurückliegenden Hawaii-Rennen 2017, 2018, 2019 und 2022 geworden. Jedesmal war sie dabei als Erste aus dem Wasser gekommen, um irgendwann im letzten Renndrittel doch noch ein- und schließlich überholt zu werden. Mit dieser Tragik ist Charles-Barclay schon jetzt eine Hawaii-Legende zu nennen.

Am Sonntag mit von der Partie sein, wird sie laut eigenen Angaben wegen Visa-Problemen in Folge des Brexits nun aber doch nicht. Zwar gaben sich die Kraichgau-Veranstalter auf der Pressekonferenz am Freitag noch vorsichtig optimistisch bezüglich einer Teilnahme der Britin.

Sie selbst hatte freilich im Fachportal tri247.com Tage zuvor schon gepostet: „Unfortunately I will not be racing in 70.3 Kraichgau next weekend.“ (Leider werde ich beim 70.3 Kraichgau nicht teilnehmen.“)

Patrick Lange ohne wirkliche Konkurrenz

Laura Philipp bedauert die Absenz der Britin. Gerne, so sagt sie, hätte sie gesehen, wie sich eine der Weltbesten in ihrem Heimrennen schlägt. Wobei die gelernte Physiotherapeutin längst selbst zu dieser Kategorie zu zählen ist, ihre beiden vierten Plätze auf Hawaii 2019 und 2022 beweisen das. Zumal im Vorjahr durchaus noch mehr drin war auf Big Island, ehe eine Zeitstrafe auf der Radstrecke jegliche Träume zunichte machte. „Das ärgert mich immer noch. Ich hab’ da noch ’ne Rechnung offen“, sagte Philipp am Freitag.

Das könnte man auch von Patrick Lange behaupten, freilich nicht was Hawaii anbelangt, dort hat er zwei Mal – 2017 und 2018 – gewonnen, sondern das Kraichgau-Rennen selbst. Fünfter wurde er bei seiner ersten Teilnahme, Zweiter bei seiner zweiten vor fünf Jahren, damals hinter Jan Frodeno. „Natürlich bin ich da, um zu gewinnen“, sagt er nun.

Die Chancen stehen nicht schlecht. Zum einen stimmt die eigene Form trotz zuletzt kleinerer Zipperlein. Zum anderen mangelt es am Sonntag an einem Konkurrenten von Frodenos Format. Zwar bekundeten Jan Stratmann und Maurice Clavel auf der Pressekonferenz am Freitag brav, alles zu tun, um den Meister ins Wanken zu bringen. Zu Fall freilich dürfte Lange eher nicht kommen. Vielmehr scheint sich der 36-Jährige auf ein eher einsames Rennen einzustellen. Sein Motto: „Visier runter! Vollgas geben – und das von vorne bis hinten.“

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