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Ladestation für zu Hause

Aufladen in der eigenen Garage: Boom bei privaten Wallboxen für E-Autos in der Region

Es gibt weniger Schnellladesäulen als E-Autos, aber die Elektromobilität nimmt weiter zu. Hier kommt das Konzept der „Wallboxen“ ins Spiel. Dabei handelt es sich um Ladestationen für zu Hause in der Garage oder dem Carport. Wie funktioniert das, was kostet eine Wallbox und gibt es Förderungen?

Private Wallboxen werden immer beliebter
Private Wallboxen werden immer beliebter, um E-Autos auch zu Hause laden zu können. Foto: Arved Oestringer

Einer der Hersteller von Wallboxen für Privathaushalte ist die Heidelberger Druckmaschinen AG in Wiesloch. Der weltweit für seine Druckmaschinen bekannte Konzern produziert seit längerem auch Ladestationen. Die Preise für die Boxen beginnen bei 499 Euro und steigen je nach Leistung der Modelle.

Unternehmenssprecher Thomas Fichtl blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir haben uns mit einem Marktanteil bei privaten Ladesystemen in Deutschland von aktuell 20% erfolgreich im Bereich der E-Mobilität etabliert. Wir entwickeln dieses Geschäft konsequent weiter.“

Doch wer hat denn so eine Wallbox? Es gibt nämlich außer dem in der Region tätigen Unternehmen weitere Hersteller. Mit den Boxen sollen E-Autofahrer ihr Fahrzeug komfortabel zu Hause mit Strom betanken können. Besonders praktisch ist das, wenn man das Auto nach der Arbeit nachts lädt.

Zuschüsse für Wallboxen

Karin Teufel ist eine E-Autobesitzerin, die eine Wallbox zuhause installiert hat. Zurzeit lädt sie allerdings noch häufiger an öffentlichen Ladesäulen, da die Batterie dort deutlich schneller voll wird. Für sie ist das E-Auto eine Investition in die Zukunft, „außerdem würde ich mir keinen Benziner mehr kaufen, ich bin sehr glücklich mit meinem E-Wagen“. Dennoch müsste aus ihrer Perspektive mehr für die öffentliche Ladestruktur gemacht werden.

Auch bei der Wallbox gibt es Optimierungsbedarf. Der Kauf und die Installation von Lade­stationen an privat genutzten Stell­plätzen von Wohngebäuden wird durch die KFW derzeit mit 900 Euro gefördert. Dafür muss dieser Preis jedoch auch erreicht werden. Das bedeutet, eine günstigere Box wird nicht bezuschusst. Hinzukommt, wie Elektrotechniker Karsten Teufel erklärt, dass die Ladeboxen nur in der gedrosselten Variante unterstützt werden.

Die Ladestation bei den Teufels könnte technisch mit 22KW laden, darf allerdings nur mit 11 KW genutzt werden, sonst gibt es keine Zuschüsse. Aus Sicht von Familie Teufel handelt es sich bei der Anschaffung einer Wallbox trotzdem um eine gute Investition. Manche Boxen verfügen sogar über Anschlüsse, damit sie später an eine eigene Photovoltaikanlage angeschlossen werden können, ergänzt Karsten Teufel. Man tankt dann sozusagen den selbst produzierten Strom.

Für die Wallbox muss in älteren Häusern die Elektrik umgerüstet werden

Thomas Simon hat ebenfalls ein E-Auto, er lädt zu 98% meist zu Hause. Besonders interessant: Simon hat auch den Blick ins Nachbarland Schweiz, in dem er ein E-Fahrzeug zu beruflichen Zwecken nutzt. Die Bezuschussung dort liegt bei umgerechnet knapp 1.500 Euro pro Wallbox, also etwas mehr als in Deutschland. Bei den öffentlichen Säulen verhält es sich ähnlich wie in Deutschland. Doch trotzdem macht sich die höhere Förderung der Wallboxen bemerkbar, wie Simon meint: „Gefühlt sehe ich in der Schweiz immer mehr E-Autos als in Deutschland“.

Clemens Bellemann ist Elektriker und Chef eines Handwerksbetriebs. Für ihn ist klar, dass es seit der gestiegenen KfW Förderung eine erhöhte Nachfrage bei den Wallboxen gegeben hat. Grundsätzlich könne man in jedem Haushalt eine Wallbox installieren, so der Fachmann. In älteren Häusern muss jedoch manchmal erst die gesamte Elektrik umgerüstet werden, damit eine oder mehrere Boxen installiert werden können.

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