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Tropfleitung für Beerensträucher

Erste Schritte zum eigenen Gemüse und Obst: Kraichtaler Experten geben Tipps

Die Corona-Zeit hat so manche den eigenen Garten wieder entdecken lassen. In den Obst- und Gartenbauvereinen in Bruchsal und der Region findet man Experten, die Anfängern gute Tipps geben können. Sie helfen bei den ersten Schritten zu eigenem Gemüse, Obst und auch Blumen.

Werner Zimmermann (links mit Kappe) und Berthold Feil bereiten ein großflächiges Beet vor mit Hacke und Rechen für die erste Einsaat mit Radieschen oder Möhren und erste Salatpflanzen oder Kohlrabi.
Werner Zimmermann (links mit Kappe) und Berthold Feil bereiten ein großflächiges Beet vor mit Hacke und Rechen für die erste Einsaat mit Radieschen oder Möhren und erste Salatpflanzen oder Kohlrabi. Foto: Martin Stock

„Was will ich anbauen? Das ist die erste Frage“ sagt Berthold Feil, Gärtnermeister vom Obst- und Gartenbauverein Unteröwisheim (OGV). „Nutz- oder Ziergarten?“

Für beide Arten gilt, die Vorbereitung des Gartens bedarf einer vorausschauenden Planung. Schon Wochen, bevor man sät und pflanzt, muss man den Boden vorbereiten mit Hacke, Spaten und Rechen. Unerwünschte Beikräuter kann man damit reduzieren und eine krümelige Oberfläche schaffen.

„Aber nicht zu tief“, warnt Friedbert Hilpp, ebenfalls Mitglied im OGV, um die Struktur des Bodens nicht zu zerstören und um die zig Kleinstlebewesen, die für einen guten Boden sorgen, nicht zu beeinträchtigen. In den Blumenbeeten hatten die Experten bereits im vorangegangenen Herbst die Blumenzwiebeln gesteckt, damit Hyazinthen, Narzissen, Tulpen oder Anemonen jetzt leuchten konnten.

Kraichtaler Garten-Experte: Bei Frühblühern die verwelkten Stängel abschneiden

„Bei den Frühblühern kann man die verwelkten Stängel abschneiden und lässt nur die Blätter noch vier bis fünf Wochen stehen, damit sie sich in der Frühlingssonne die Kraft fürs nächste Jahr holen können“, sagt Feil. „Die Sommerblumen kann man jetzt aussäen oder in wenigen Wochen pflanzen.“ Die Beete sollte man mit Kompost oder auch Pferdemist anreichern, damit die später gesetzten Gemüsepflanzen genügend Nahrung haben, insbesondere Starkzehrer wie Tomaten.

„Denen kann man auch noch eine Beigabe von Brennnesseln ins Pflanzloch geben“, sagt Werner Zimmermann, der Dritte im Bunde vom OGV. „Doch mit dem Setzen der Tomaten sollte man noch warten, bis die Eisheiligen Mitte Mai vorbei sind.“ Dies gelte auch für andere wärmeliebenden Pflanzen aus südlichen Ländern. Säen könne man jetzt das heimische Gemüse wie Karotten, Rettich, Radieschen oder auch Kohlrabi setzen und Salat.

Frühe Saaten mit einem Vlies abdecken

Feil empfiehlt, frühe Saaten mit einem Vlies abzudecken. „Das schützt, lässt aber das Wasser durch“, sagt er. Wenn auch der Regen so manche Freizeitaktivität beeinträchtigt, so freuen sich die Gärtner doch über die „Gießkanne von oben“. „Die ist durch nichts zu ersetzen“, sagt Zimmermann. Infolgedessen sammelt er das Regenwasser in großen Behältern für trockene Zeiten im Sommer.

Er beobachtet, dass sich die Perioden mit Sonne und Regen verändert haben. So hat er für seine Beerensträucher extra eine Tropfleitung gelegt, die den Boden dauerhaft feucht hält.

Friedbert Hilpp hat sich schon vor einigen Jahren auf die vermehrte Trockenheit eingestellt und für seinen Garten Pflanzen aus der Toskana gewählt. „Meine Frau und ich lieben diese Landschaft und haben uns damit eine Art ‚Dauerurlaub‘ nach Hause geholt“, sagt er. Ein wichtiges Utensil für einen jeden Garten ist der Gartenstuhl, sagt Zimmermann. „Zum Nahogge, de Veechel zuhorche, zum Genieße und net nur schaffe.“

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