Skip to main content

Erhöhung um fünf Prozent

Kita-Gebühren in Kraichtal steigen und werden neu gestaffelt

In Kraichtal müssen Eltern in Zukunft tiefer in die Tasche greifen, um die Betreuungskosten für ihre Kinder zu bezahlen. Der Gemeinderat hat die Beiträge angehoben. Hier die Details.

Spielzeug liegt in einer Kindertagesstätte auf dem Boden.
Durchschnittlich fünf Prozent mehr ist künftig für die Kinderbetreuung in Kraichtal zu zahlen (Symbolfoto). Foto: Monika Skolimowska/dpa

Der Kraichtaler Gemeinderat hat die alljährliche Anpassung der Kindergartenbeiträge vorgenommen. Die Beitragserhöhung liegt bei allen Betreuungsformen im Schnitt bei vier bis fünf Prozent. Neu ist, dass die Elternbeiträge in der Einrichtung, die in der VÖ-Betreuung sieben Stunden anbietet, auch an den größeren Zeitumfang angepasst werden.

Bisher zahlen die Eltern, die die siebenstündige Betreuung gebucht haben, genau so viel wie jene, die eine 6,5-Stunden-Betreuung gebucht haben. Diese Ungleichbehandlung soll nach Abstimmung mit allen Beteiligten nun bereinigt werden. Daher fällt die Kostensteigerung für diese Betreuungsform mit zwölf bis 13 Prozent deutlich höher aus (von 170 Euro auf 192 Euro bei einem Kind).

Für die Ganztagesbetreuung eines Kindes ab drei Jahren steigt der Beitrag von 350 Euro auf 367 Euro. Weiterhin bleiben die Elternbeiträge je nach Anzahl der Kinder im Haushalt unter 18 Jahren sozial gestaffelt. Durch die Anpassung der Elternbeiträge ab Januar ist in den städtischen Kindergärten bei Vollauslastung im Vergleich zum Vorjahr mit Mehreinnahmen von rund 8.000 Euro zu rechnen, davon 2.000 Euro in Neuenbürg und 6.000 Euro in Unteröwisheim.

Absage an einkommensabhängige Beiträge

Den kirchlichen Kindergärtenträgern soll die Entscheidung nach dem Beschluss des Rates vorgelegt werden, mit der Empfehlung, die Anpassung auch in ihren Einrichtungen umzusetzen, damit in Kraichtal ein Standard gelte, so der Verwaltungsvorschlag. Erneut sprach sich die Grünen-Fraktion für die einkommensabhängige Staffelung der Beiträge aus.

Hannelore Wick (SPD) gab zu bedenken, dass dies ebenfalls zu Ungerechtigkeiten führen könne. „Wenn eine Familie knapp über einer Einkommensgrenze liegt, kann das für die Familie auch eine Mehrbelastung bedeuten“, so Wick. Für Renate Baumeister (FWV) eine unnötige Diskussion, da man sich im Kindergartenausschuss bereits mehrfach über das Thema unterhalten habe und die einkommensabhängige Staffelung eigentlich vom Tisch sei.

Vorschlag zu kinderreichen Familien sorgt für Aufregung

Mit einem ganz anderen Vorschlag stieß Elisabeth Rosenberger (parteilos) auf Unverständnis und vehemente Ablehnung im Rat. Ihre Idee: Wegen Überbevölkerung und der Umweltbelastung sollten Familien mit vier Kindern nicht weniger, sondern höhere Beiträge bezahlen. Die Äußerung sorgte für einige Aufregung im Rat. Bürgermeister Tobias Borho (SPD) hielt dagegen: „Ich bin froh und stolz in einem Land zu leben, in dem Familien das selbst entscheiden und der Staat kinderreiche Familien unterstützt.“ Von den Ratsmitgliedern gab es dafür Applaus.

Mit drei Nein-Stimmen und bei einer Enthaltung stimmte der Rat der Erhöhung mehrheitlich zu. Die komplette Liste ist auf der Internetseite der Stadt bei den Sitzungsunterlagen zu finden.

Einstimmig war das Votum für eine prozentuale Ausweitung der Freistellung für die Kindergartenleitungen um ein Prozent des Mindestpersonalschlüssels. Längst nicht ausreichend, waren sich Rat und Verwaltung einig, aber ein wertschätzendes Signal an die Leitungen.

Warum man dann nicht gleich auf fünf Prozent erhöhe, wollte Torsten Harmening (Grüne) wissen. Das sei wegen des Personalmangels leider nicht machbar, so Borho. Die Zeit fehle dann bei der Betreuung der Kinder und zusätzliches Personal sei bekanntermaßen derzeit nur schwer zu bekommen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang