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Aufmerksam geblieben

Senioren in Kraichtal und Bruchsal erkennen Betrug hinter Schockanrufen: Täter wird gefasst

Sie ließen sich nicht überrumpeln: eine 78-jährige Bruchsalerin und ein 80-jähriger Mann aus Kraichtal fielen nicht auf Schockanrufe herein. Einen Täter konnte die Polizei schnappen.

Gefahr aus dem Telefon: Zwei Schockanrufe sollten Senioren aus Bruchsal und Kraichtal um ihr Geld bringen. Doch das wurde auf unterschiedliche Weise verhindert.
Zwei Schockanrufe sollten Senioren aus Bruchsal und Kraichtal um ihr Geld bringen. Doch das wurde auf unterschiedliche Weise verhindert. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv

Senioren in Bruchsal und Kraichtal sollten am Dienstag mit Schockanrufen zu einer leichtfertigen Herausgabe von Geld und einer Münzsammlung gelockt werden. Doch die Betrüger stießen auf vorsichtige Bürger, die sich nicht überrumpeln ließen und die Polizei einschalteten.

Aufgrund der guten und schnellen Reaktion eines 80-jährigen Mannes auf Unteröwisheim konnte die Polizei sogar einen 16-jährigen Mittäter in Bruchsal festnehmen.

Wie die Polizei berichtet, erhielt der 80-jährige Kraichtaler gegen Mittag auf seinem Festnetz den Anruf einer weinenden Frau. Ein angeblicher Polizeibeamter übernahm das Gespräch und teilte dem Mann mit, dass seine Ehefrau einen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem eine Person ums Leben gekommen wäre.

Der falsche Polizeibeamte versuchte, Druck aufzubauen. Er behauptete, eine Haftstrafe der Ehefrau könne nur abgewendet werden, wenn der Mann bereit wäre, eine Kaution von 80.000 Euro zu hinterlegen.

Senior machte mit Betrügern einen Treffpunkt in Bruchsal aus

Der Senior erkannte den Betrug und handelte clever. Er vereinbarte, 50.000 Euro Bargeld und 30.000 Euro Münzgeld übergeben zu wollen und rief anschließend die Polizei an. Die Kripo übernahm das Geschehen.

Die Trickbetrüger erfragten die Mobilnummer des 80-Jährigen und wiesen ihn an, zur Bank zu gehen, um das Geld für die Kaution zu holen. Nachdem der Mann den Erhalt der geforderten Geldsumme bestätigte, wurde ein Übergabeort vereinbart.

In der Nähe des Bruchsaler Bahnhofes sollte sich der 80-Jährige in der Kaiserstraße mit einem angeblichen Sachverständigen für Münzen zur Geldübergabe treffen.

Kurz vor 16 Uhr erschien ein 16-jähriger Geldabholer am vereinbarten Ort und der 80-Jährige übergab diesem – wie zuvor mit der Polizei vereinbart – einen mitgeführten Koffer. Daraufhin gaben sich die zuvor versteckten Polizeibeamte zu erkennen. Der Geldabholer ergriff die Flucht. Nach einer kurzen Verfolgung konnte er jedoch festgenommen werden.

78-Jährige schöpft Verdacht als der „Staatsanwalt“ nach Schmuck fragt

Im zweiten Fall entging eine 78-jährige aus Bruchsal nur knapp der Betrugsmasche „Schockanruf“. Die unbekannten Täter versuchten an Bargeld und Schmuck zu gelangen. Die Seniorin erhielt am Dienstag gegen 13.50 Uhr einen Anruf ihrer angeblichen Tochter. Aufgrund der Stimme am Telefon hörte die Seniorin aufmerksam zu.

Es wurde behauptet, die Tochter hätte einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verursacht. Die angebliche Tochter gab das Gespräch an einen Mann weiter, der sich als Staatsanwalt ausgab. Dieser forderte einen mittleren fünfstelligen Betrag als Kaution, damit die Tochter frei käme.

Weil der angebliche Staatsanwalt das Opfer auch noch nach Schmuck ausfragte, schöpfte die Seniorin Verdacht und informierte die Polizei. Die Täter hatten selbst das Telefonat mit weiteren Anweisungen abgebrochen.

Die Kriminalpolizei Karlsruhe hat die Ermittlungen übernommen. Die weist darauf hin, dass man bei fragwürdigen Anrufen sich unter keinen Umständen unter Druck setzen lassen und stattdessen sofort auflegen soll.

Ebenso sollten am Telefon keine Auskünfte über finanzielle und persönliche Verhältnisse gemacht werden. Bei solchen Anrufen sind Angehörige und die Polizei sofort zu kontaktieren.

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