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Gemeinnützigkeit angestrebt

Wie ein Second-Hand-Shop in Kraichtal dem Tierschutz helfen soll

Janet Otto hat einen Online-Second-Hand-Shop für Kindersachen gegründet. Die Erlöse sollen künftig in den Tierschutz fließen. Per Crowdfunding sucht sie nach Unterstützern.

Janet Otto in ihrem Second Hand Lager in Landshausen/Kraichtal.
Janet Otto in ihrem Second-Hand-Lager: Was hereinkommt, wird gewaschen, sortiert, repariert, forografiert und auf der Website Teddy4Tiger online gestellt. Foto: Janet Otto

Nachhaltig handeln und dabei Geld sparen: Viele haben in den vergangenen Jahren das Konzept „Second Hand“, also Dinge aus zweiter Hand, für sich entdeckt. So auch Janet Otto aus Kraichtal. Sie startete 2020 ihren Online Shop Teddy4Tiger.

Dort verkauft sie Kinderkleidung und Kuscheltiere aus zweiter Hand und spendet die Hälfte des Gewinns an verschiedene Tierhilfsorganisationen. Der nächste große Schritt zur Gemeinnützigkeit muss sie nun verschieben.

Rund 6.000 Artikel befinden sich in Ottos Lager im Kraichtaler Stadtteil Landshausen. Von Kindermützen über Jeanshosen bis hin zum Riesenteddy ist alles dabei. „Bei mir Zuhause wäre es dafür ein bisschen zu eng“, sagt die Kraichtalerin und lacht. Die Artikel bekommt Otto gespendet. Erreicht ein Spendenpaket das Lager, heißt es: Waschen, Sortieren, Reparieren, Fotografieren und auf die Website stellen.

Mir war wichtig, dass nichts von den Sachen weggeworfen wird.
Janet Otto, Gründerin

Alles macht Janet Otto selbst. „Ich wusste schon in der Realschulzeit, dass ich mich selbstständig machen möchte“, erzählt die Gründerin, die ursprünglich aus Oberöwisheim kommt. Doch erst einmal folgten eine Ausbildung zur Bürokauffrau und ein Studium zur Tourismusmanagerin. „Ich habe das aber eigentlich nur gemacht, weil ich mich gesellschaftlich dazu verpflichtet gefühlt habe“, erzählt sie. Den Mut und die zündende Idee für ihre Selbstständigkeit nahm sie 2020 zusammen und gründete ihr Unternehmen.

„Meine Hauptmotivation war und ist der Tierschutz“, erklärt Otto. Doch gleichzeitig sei auch Nachhaltigkeit ein großes Anliegen für Sie. Der Shop sollte alle diese Aspekte abdecken. So wird zum Beispiel für jede Bestellung ein Baum von einer Organisation gepflanzt. „Mir war es auch wichtig, dass nichts von den gespendeten Sachen weggeworfen wird“, betont Otto.

Deshalb verkaufe sie leicht abgenutzte Kleider zu vergünstigten Preisen als „Räuberpakete“. Die seien perfekt, um draußen zu toben. Für Kleidung, die in einem zu schlechtem Zustand ist, um sie zu verkaufen, hat sie einen Kraichtaler Abnehmer gefunden. Die Firma Bauzet verwendet sie als Industrielappen und putzt damit ihre Maschinen. „So bekommen auch diese T-Shirts noch ein weiteres Leben“, erklärt die Gründerin.

Zeitplan für Umwandlung nicht zu halten

Von Anfang an spendete Otto die Hälfte ihres Gewinns an Tierschutzorganisationen. Mit der Zeit habe sie dann den Plan gefasst, dass Teddy4Tiger eine gemeinnützige GmbH werden sollte. Damit werde der gesamte Gewinn in den Tierschutz fließen, nicht wie bisher nur die Hälfte. Durch Crowdfunding wollte sie dieses Ziel bis zum 1. Januar 2023 erreichen. In den vergangenen Wochen musste die junge Gründerin jedoch einsehen, dass sie diesen Termin wohl nicht einhalten könne.

Ein Umbruch in ihrem Privatleben sorgte dafür, dass sie ihr Leben als Geschäftsfrau hintenanstellen muss. „Ich kann jetzt nicht mehr meine ganze Zeit in Teddy4Tiger investieren“, erklärt Otto. Auch finanziell sei die Gemeinnützigkeit zum Jahresanfang nicht zu schaffen. Aufgeben wolle sie das Ziel jedoch nicht. Das Crowdfunding läuft noch bis Ende November. Die Gemeinnützigkeit will sie im Laufe des nächsten Jahres erreichen – und solange so weitermachen.

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